Produkttest

Blackview P2: Mein neues Leben mit viel Akku (und einem Ziegelstein)

Livia Gamper
15.11.2017

Blackview ist ein eher wenig bekannter Handy-Hersteller aus China. Im P2 hat Blackview einen Monster-Akku verbaut. Ich habe das Gerät getestet und berichte dir von meinem neuen Leben ohne ständig leerem Akku, dafür aber mit einem neuen Problem: Das Handy ist viel zu schwer.

Bei meinem alten Handy war ständig, aber wirklich ständig der Akku leer. Kennst du das Problem auch? Bei mir hat der Akku nicht mal einen Tag lang gehalten. Deshalb habe ich bei unseren Produktmanagern herumgemault. Ich will ein Phone, bei dem der Akku länger hält und ich nicht ständig im Batteriesparmodus und mit Powerbank bewaffnet durch den Alltag rennen muss. Das Mobiles-Team von digitec hat mir das Blackview P2 empfohlen. Das P2 hat einen 6000 mAh-Akku verbaut. 6000 mAh sind wirklich viel. Als Vergleich: Das Samsung Galaxy Note8 hat einen 3300 mAh-Akku.

Blackview P2 (64 GB, Matte Black, 5.50", Hybrid Dual SIM, 13 Mpx, 4G)
Smartphone

Blackview P2

64 GB, Matte Black, 5.50", Hybrid Dual SIM, 13 Mpx, 4G

Was mich dabei aber am meisten erstaunt hat: Das P2 kostet bei Abschluss dieses Tests am 15. November nur gerade mal 199.– CHF. Zuerst denke ich mir, ein Phone für den Preis wird nicht viel können. Ich wurde eines besseren belehrt.

Und weil ich Vergleiche so mag, nochmal einen: Fürs iPhone gibt es ein Akku-Case, das ist fast so teuer wie das Blackview. Mit dem Blackview P2 erhältst du zum Akku auch noch ein Phone dazu.

Blackview Out-of-the-box

Das Blackview kommt in einer schneeweissen Box und mit weissem Ladegerät. Irgendwie habe ich mehr schwarz erwartet.

Aber nun ja, was mich wirklich sehr gefreut hat: in der Box liegt eine transparente Schutzhülle, die perfekt aufs Phone passt sowie eine Schutzfolie für das Display. Das nenne ich mal Service und das bei dem günstigen Preis. Merci Blackview!

Als ich das letzte mal ein Handy getestet habe, ist mir eben das passiert:

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    Crosscall Trekker X3: Wie ich ein Handy zerstört habe in 10 Schritten (aus Versehen)

    von Livia Gamper

Ich hatte schon Angst, das mir das Blackview auch kaputt gehen könnte. Dank den mitgelieferten Accessoires habe ich gleich ein viel besseres Gefühl.

Ein Handy wie ein Ziegelstein – viel Akku braucht halt viel Platz

Das Blackview ist auffallend schwer. Es wiegt 230 Gramm. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy Note8 wiegt 195 Gramm und gehört damit schon zu den schwereren Modellen. Das Gewicht ist aber das einzige, was mich während dem ganzen Test wirklich gestört hat. Das Blackview ist so schwer, es fällt mir sogar auf, wenn ich es im Handtäschli mittrage. Aber immerhin ist es nicht so viel Gewicht, wie ich zuvor mit der Powerbank herumgetragen habe.

Es ist mit 5.5 Zoll auch relativ gross, jedoch sind die meisten Flaggschiffe anderer Hersteller heutzutage auch nicht kleiner. Aber mit 10.40 mm ist es auch sehr dick. An die Grösse habe ich mich schnell gewöhnt. An das Gewicht weniger.

Mit dem Göppel könnte ich ja fast jemanden erschlagen. Kennst du den Moment, wenn du im Bett liegst und noch etwas auf dem Handy liest. Und dann zack, plötzlich ist es passiert: Dir fällt das Handy aus der Hand und voll ins Gesicht.

Quelle: http://knowyourmeme.com/photos/133087-text-in-bed-drop-phone-on-face
Quelle: http://knowyourmeme.com/photos/133087-text-in-bed-drop-phone-on-face

Glücklicherweise ist mir das mit dem Blackview nicht passiert. Das hätte sicher eine gebrochene Nase gegeben. Oder zumindest ein blaues Auge.

Wie lange hält der Akku denn jetzt?

Nun zur wohl wichtigsten Frage, die in diesem Artikel geklärt werden soll: Wie lange hält der riesige Akku denn jetzt? Um ein qualitativ wissenschaftlich relevantes Ergebnis erzielen zu können, habe ich akribisch Tagebuch geführt, wann ich den Akku aufladen musste.
Das Ergebnis, achtung, Trommelwirbel bitte: Sechs mal in zwei Wochen. Der Akku hält im Schnitt also etwas mehr wie zwei Tage.

Ich selbst bezeichne mich nicht als Heavy-Userin. Wahrscheinlich bin ich aber eine. Ich höre wann immer es geht Musik über das Smartphone, also auch während dem ganzen Tag im Büro. Das Phone muss somit mehrere Stunden täglich Musik abspielen. Dazu kommt noch ab und an ein Video, das übliche Surfen und Whatsapp-Nutzung.
Sobald ich in der Schule bin wird's noch mehr. Dennoch musste ich das Blackview nie nach nur einem Tag aufladen.

Ich fühle mich richtig befreit aus den Schlingen von Ladekabeln. Ein tolles Gefühl!

Ich habe das Handy auch extra nicht im Energiesparmodus genutzt. Bin also richtig verschwenderisch mit dem Akku umgegangen. Das wäre mit meinem alten Handy unvorstellbar gewesen.
Im Sparmodus hätte der Akku sicher noch viel länger gehalten. Auch das Display, welches viel Akku verbraucht, habe ich immer auf fast voller Helligkeitsstufe laufen lassen.

Laut Blackview soll der Akku sogar vier Tage lang halten.

Auch super: Das Aufladen dauert mit dem mitgeliefertem Schnellladeadapter nur 1,5 Stunden. Ich habe das Phone auch einmal ohne Schnellladegerät am PC geladen. Es blieb bei dem einen Mal, denn der Ladevorgang dauerte etwas mehr wie fünf Stunden.
Der Schnellladeadapter ist aber wirklich toll, verglichen mit anderen Geräten, wie einem iPad, das auch einen so grossen Akku hat aber immer eine so lange Ladezeit hat.

Die Schattenseiten vom Blackview

Zwei Mal ist es passiert: Ein Blackout beim Blackview. Also zwei Mal ist mir das Phone komplett abgestürzt. Beide Male war ich draussen und es war relativ kalt. Aber dennoch: Das sollte nicht passieren. Mir ist auch nicht klar, wieso dass mir das Blackview so abgeschmiert ist, ich habe nichts Spezielles gemacht und bin unschuldig.

Zudem konnte ich mich mit den Lautsprechern nicht anfreunden. Meine Musik tönt wie wenn sie aus einer Blechbüchse kommen würde. Schade, dass Blackview da so gespart hat.

Wer kann ein Blackview gebrauchen?

Am Ende des Tests kann ich sagen: Ich würde das Blackview weiter benutzen, wenn es nicht so schwer wäre. Das Gewicht hat mich einfach zu sehr gestört.

Wenn du dich am hohen Gewicht aber nicht störst, dafür an ständig leeren Akkus, dann empfehle ich dir das Blackview. Insbesondere, wenn du nicht viel Geld für dein Handy ausgeben möchtest.

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Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival. 


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