
Ratgeber
Die beste Kindersicherung fürs Internet
von Aurel Stevens
Manchmal wünschte ich mir, der Computer wäre nicht erfunden worden – jedenfalls, wenn ich daran denke, wie viel Zeit wir davor verbringen. Was haben wir und unsere Eltern damals in der Kindheit alles gemacht. Um euren Kindern den richtigen Umgang mit dem Computer näher zu bringen, könnt ihr mit ihnen gemeinsam in die Internetwelt eintauchen.
Aus meiner Sicht gibt es viele andere Dinge, die ein Kind machen kann, bevor es sich an einen Computer setzt. Trotzdem ist der Computer letztendlich nichts anderes, als eine weitere Beschäftigungsmöglichkeit neben Lego, Playmobil, Barbie, Lesen und Draussen-Spielen. Wenn ein Kind sich zu beschäftigen weiss und echte Freunde hat, darf man meiner Meinung nach auch mal an den Computer sitzen.
In der Grundschule hatten wir zum Beispiel eine Computerstunde pro Woche. Das war wie ein Gutschein. Es war kein Verbot, wir haben uns auch nie beschwert, dass es nur eine Stunde ist.
Wenn dann in der Pubertät Facebook, ein eigener iPod oder sogar ein eigener Computer dazukommt, müssen natürlich wieder andere Regeln aufgestellt werden. Ich empfehle euch Regeln festzulegen, damit eure Kinder in diesem riesigen Internetuniversum nicht verloren gehen.
Kauft ein schönes Computerspiel – davon gibt es wirklich genug, denn Grundschulkinder sollten noch nicht allein im Internet herumsurfen. Es gibt Spiele, bei denen man zum Beispiel einen Zoo aufbaut und ganz nebenbei viel über die Tiere und deren Haltung lernt. Achtet darauf, dass die Spiele dem Alter eurer Kinder entsprechen. Es gibt im Internet Listen der besten Spiele mit Altersangaben.
Auf YouTube findest du lustige Videos für die ganze Familie. Wenn ihr schon grössere Kinder habt, die sich auskennen, dann erlaubt doch jedem, seine Lieblings-YouTube-Videos zu zeigen. Sucht doch einmal nach den Werbespots aus eurer eigenen Kindheit, da gibt es bestimmt auch einige Videos, die lustig sind. Es gibt auch komische Neusynchronisationen von berühmten Filmszenen.
Wie kommt man an die besten Clips?
Geht auf die Startseite von YouTube, da erscheinen schon die beliebtesten Videos aus jeder Kategorie. Man kann auf YouTube auch alles Mögliche lernen. Zum Beispiel ein Stück auf der Gitarre oder irgendeinem anderen Instrument. Du findest auch Tutorials, wie man die schönsten Frisuren macht oder wie man eine lustige Torte backt. Du kannst aber auch lernen zu jonglieren, zu kochen, zu filmen, etc.
Wenn ihr Lust habt, dreht doch selbst ein kurzes Video und stellt es auf YouTube. Und seid gespannt, wie viele Klicks ihr in den nächsten Tagen bekommt.
Habt ihr Freunde oder Verwandte im Ausland oder in einer anderen Stadt? Dann nehmt euch doch einmal die Zeit, mit ihnen zu skypen, statt zu telefonieren.
Es gibt ein paar spassige Glückwunschkarten, bei denen man sein eigenes Gesicht in lustige Körper einsetzt. Zum Beispiel Elfyourself. Alleine das Ausprobieren der verschiedenen Tänze dieser Elfen macht wirklich grossen Spass.
Ein Spaziergang um die Welt! Reist doch mal im Internet durch die Welt. Findet ihr euer eigenes Haus? Oder das Haus von Oma und Opa? Sucht nach euren letzten Urlaubsorten. Mit Google Earth könnt ihr auch unter den Meeresspiegel reisen und euch das Gelände unter Wasser ansehen. Ihr könnt auch historische Bilder der Erde ansehen. Markiert doch alle Orte, an denen ihr bereits wart. Von vielen Städten gibt es 3D-Ansichten. Ihr könnt auch Sonnenaufgänge und –untergänge beobachten. Und sogar den Mond erkunden, wenn ihr von der Erde genug habt.
Ihr findet im Netz auch kostenlose Programme, mit denen ihr eigene Musik komponieren könnt. Das geht ganz leicht. Versuch dich als Komponist und erschaffe neue Klangwelten nach deinen eigenen Vorstellungen.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es auf fast jede Frage im Internet eine Antwort gibt – und zu fast jeder Antwort eine Diskussion. Gebt einfach mal eine Frage in eine Suchmaschine ein und schaut, ob was rauskommt. Zum Beispiel: «Warum stossen Vögel beim Fliegen nicht zusammen?» oder «Warum ist die Banane krumm?» etc. ...
Genauso erstaunt mich immer die Vielzahl der Bilder, die auf eine Suchanfrage hin erscheinen. Also einfach mal «Katze mit Hut» in die Suchmaschine eingeben und dann auf «Bilder» klicken. Sofort erscheinen unzählige Bilder mit Katzen, die einen Hut auf dem Kopf haben oder auch eine Katze auf dem Kopf eines Mannes – eben ein Katzenhut. Wenn man «Frosch» und «Fisch» eingibt, bekommt man Bilder von Fröschen, die einen Fisch im Maul haben oder umgekehrt. Wenn ihr eine Jahreszahl eingebt, könnt ihr euch ansehen, wie man in dieser Zeit ausgesehen hat.
Gebt doch mal eure Namen ein. Vielleicht gibt es noch mehr Menschen, die mit dem gleichen Namen herumlaufen. Oder vielleicht hat ja jemand über euch etwas in Wikipedia geschrieben.
Habt ihr nicht Lust, eine eigene Homepage zu erstellen? Oder einen Blog zu beginnen? Dann los! Es gibt viele kostenlose Programme, die man benutzen kann und die relativ einfach zu bedienen sind.
Ab und zu macht mir das Internet Angst. Ich fühle mich so klein und verloren. Alles findet im Netz statt. Man trifft Freunde über soziale Medien, man lernt Gitarre spielen, man braucht keine Telefonbücher mehr, keine Stadtpläne aus Papier sowie keine dicken Lexika in vielen Bänden, die schön aussehen und gut nach Buch riechen. Denn alles kann man heutzutage mit dem Computer lesen, lernen und machen.
Gleichzeitig finde ich das alles aber auch sehr faszinierend. Wo führt das hin? Werden wir bald nicht mehr in Geschäften einkaufen? Keine Briefe mehr schreiben und auch immer seltener Freunde im wirklichen Leben treffen? Können wir noch unterscheiden zwischen echten Freunden und Facebook-Freunden? Wie viel Computer muss sein? Wie viel Computer darf es sein?
Ich drücke euch die Daumen und hoffe, dass eure Kinder einen guten Umgang mit den Medien lernen und nie vergessen, dass es noch viele andere schöne Dinge gibt, die man alternativ machen kann – in der wirklichen Welt.
Schere, Stift, Papier? Oder doch goldene Büroklammern und edle Notizbücher? Diese Fragen beschäftigen mich im Büroalltag. Bei mir müssen die Dinge nicht nur funktionieren, sondern auch noch schön aussehen. Und wenn ich mich nicht mit dem neuesten Büromaterial auseinandersetze, packe ich meine Koffer und finde mich in entlegenen Ecken der Welt wieder, trainiere mit Gewichten und dem Laufband oder gehe gemütlich im Abendrot spazieren.