Produkttest

Cricut Joy: Meine kleine Freude

Schneidplotter und besonders die Marke Cricut haben es mir angetan. Ihre neue Mini-Version «Joy» musste ich daher unbedingt ausprobieren. So verliefen meine ersten Gehversuche als noch unerfahrener Plotterfanat.

Bereits seit einer halben Ewigkeit wollte ich mal einen Schneidplotter ausprobieren. Mich fasziniert, was mit diesen Dingern alles möglich ist. Doch leider hatte ich stets zu grossen Respekt vor dessen Grösse und deren Preis.

Als mir vor einer Weile die kleine Mini-Version von Cricut vorgestellt wurde, musste ich unbedingt einen haben. Der hat alles, was ich ausprobieren will und nimmt nicht gleich meine ganze Wohnung in Beschlag. Cricut war so nett und hat mir ein Testgerät zur Verfügung gestellt. Als das Paket bei mir zu Hause ankam, fühlte ich mich wie ein kleines Kind an Weihnachten. Denn ich habe nicht nur den Cricut Joy erhalten, sondern auch gleich das gesamte Zubehör!

In der Schachtel findest du den Schneideplotter, einen schwarzen Stift, der sich in das Gerät einführen lässt, die Dokumentation mit einem Vinylmuster und eine Schneidematte von 11,4 × 16,4 cm.

Installation

An einem sonst langweiligen Samstagnachmittag mache ich mich ans Werk. Das Herunterladen der Cricut Design Space Applikation verläuft reibungslos. Die Installation ist ebenfalls einfach, da der Plotter keine Tasten besitzt. Ich muss jedoch eine freie Steckdose finden (weniger einfach während Home Office). Das Gerät verbindet sich rasch und ohne Probleme über Bluetooth mit meinem Mac. Es schlägt mir vor, einen Testschnitt durchzuführen. Da ich aber das schöne Material behalten will (geiziger Holländer, «Jaja, das wird schon gehen»), überspringe ich diesen Schritt.

Erster Versuch

Der wichtigste Teil des Cricut Design Space ist dein «Canvas». Hier befindet sich jeweils dein aktuelles Projekt. Um ein Projekt zu starten, kannst du Bilder aus einer riesigen Bibliothek sowohl bezahlt, als auch kostenlos hinzufügen, Textzeilen ergänzen, eine von zehn einfachen Formen auswählen oder deine eigenen Bilder hochladen. Es ist alles sehr einfach und benutzerfreundlich.

Ich will eine Grusskarte von Grund auf entwerfen. Es gibt dazu viele vorgegebene Formen in der Bibliothek, doch ich will lieber alles selber gestalten und meiner Kreativität freien Lauf lassen. Aus diesem Grund greife ich auf Apples Pages zurück: mehr Freiheit als Cricut Design Space, aber immer noch simpel genug für mich.

In Pages entwerfe ich die Silhouette, die ich ausschneiden will. Diese kannst du danach als Bild in dein «Canvas» importieren. Wichtig zu wissen: Wenn du nichts anderes angibst, fegt die App jede Form in die linke obere Ecke. Vermutlich um Material zu sparen. «Attach» ist daher ein wichtiges Feature: Es fügt die Formen aneinander an. Damit kannst du bestimmen, wo deine Formen ausgeschnitten oder gezeichnet werden.

Um sicherzustellen, dass mein Entwurf auf der Karte dort landet, wo ich ihn haben will (in der Mitte), verwende ich einen Trick. Ich befestige alle Formen auf einem grünen Kasten mit der genauen Grösse meiner Karte. Wenn die Maschine mich auffordert, den grünen Stift einzuführen, lasse ich ihn einfach ohne Stift laufen. So werden die Bilder genau an der Stelle ausgeschnitten, die dir der Design Space zeigt.

Andere Ideen

3D-Karten, personalisierte Platzhalter, Wasserflaschen- und Laptop-Dekorationen, Etiketten und Aufkleber. Die Möglichkeiten sind endlos und ich habe sie alle ausprobiert. Besonders gut gefallen mir meine Harry-Potter-Laptop-Aufkleber. Das Einzige, was ich noch ausprobieren muss, ist die Aufbügelfolie. Ich trage gerne grau, schwarz und blau (traurig, aber wahr). Meine Bügelfolie ist aber glitzernd und funkelnd. Vielleicht mache ich etwas für meine Nachbarin.

Hier, was ich von diesem Ding halte

Der kleine Joy gefällt mir, da er einfach zu bedienen ist. Die Arbeitsfläche ist zwar schmal, doch lang genug um auch grössere Designs in Streifen zu schneiden. Von seiner Präzision bin ich besonders beeindruckt. Ich habe schon Karten- und Vinyldetails mit einer Fläche von weniger als einem Quadratmillimeter gesehen.

Allerdings sind die Software und ich nicht beste Freunde geworden. Erstens: Man kann keine gekrümmten Linien zeichnen. Ich meine, sogar Microsoft Paint kann Kurven, komm schon. Zweitens: Es ist nicht möglich, den Entwurf an einer bestimmten Stelle zu fixieren. Cricut hätte das ziemlich einfach lösen können, sodass wir den Trick mit der grünen Kästen nicht brauchen.

Die letzte und ein wenig pingelige Meinungsverschiedenheit mit der Software: Der Schneidebereich hat immer einen Rand von zwei Millimeter. Wie ein herkömmlicher Drucker gelangt der Schneidplotter also nicht ganz an den Rand. Das bedeutet, dass die linke obere Ecke deines Projekts auf dem Bildschirm eine nicht nutzbare Fläche von zwei Millimeter hat. Ja, es ist nicht das Ende der Welt. Aber mit einem so kleinen Plotter wirst du bestimmt auch klitzekleine Projekte machen. Je nachdem kann dir das daher einen Strich durch die Rechnung machen.

Soll ich einen kaufen?

Der kleine Plotter erfüllt zwei Zwecke. Zum einen eignet er sich für diejenigen, die ihre eigenen Grusskarten oder Ähnliches entwerfen wollen und mit Photoshop, Pages oder einer anderen Grafikdesign-Anwendung klarkommen. Zum anderen eignet er sich für Leute, die einen persönlichen Touch bei der Heimdekoration mögen, aber nicht alles von Grund auf neu entwerfen wollen. Dafür bietet die Cricut Library unzählige Mustern, die zum Kauf angeboten werden.

Ich für meinen Teil hatte ein paar tolle Stunden mit dem kleinen Plotter und werde in Zukunft bestimmt noch das eine oder andere damit anstellen.

Zu guter Letzt: Dieses Zubehör würde ich wirklich empfehlen. Der Werkzeugsatz ist extrem hilfreich, um kleinere Designelemente auszustechen und Vinyl von der Matte zu lösen. Die blaue Kartenmatte ist ein Muss, wenn du Faltkarten gestalten möchtest. Mit ihr kannst du die Vorderseite der Karte schneiden, während die Rückseite vor der Klinge geschützt bleibt.

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Bei Galaxus habe ich in der Kategorie Spielzeug angefangen. Obwohl ich immer noch gerne Brettspiele mag, bin ich jetzt für die Küchenabteilung zuständig. Jetzt darf ich schöne Teller und Küchenmesser sowohl privat als auch geschäftlich kaufen.


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