

Das kannst du alles mit Natron in der Küche machen

Natron war früher in vielen Haushalten Tradition. Doch mit all den neuen Putzmitteln geriet das weisse Wunderpulver in Vergessenheit. Mit diesen sieben Tipps kannst du Natron in der Küche anwenden.
Vor ein paar Wochen musste ich einen krassen Kaffeefleck putzen und besorgte mir dafür ein halbes Kilo Natron. Davon habe ich immer noch 450 Gramm übrig, weshalb ich nach weiteren Anwendungen für das nachhaltige Putzmittel suche. Dieses Mal ist die Küche dran.

Vorab: Natron solltest du nicht mit Soda oder Backpulver verwechseln, obwohl sich die Stoffe ähnlich sind. Den Unterschied habe ich im unten stehenden Artikel erklärt.
1. Backofenreiniger
Wer seinen Backofen nicht mit der sonst üblichen Chemiekeule reinigen will, kann sich mit Natron eine umweltschonende und insbesondere nicht so stinkende Alternative mischen. Dazu benötigst du:
- 2 Esslöffel Natron
- 1 Esslöffel Kochsalz
- 1-2 Esslöffel Mineralwasser (normales Leitungswasser geht auch)
- 1 Schwamm oder Lappen
Das Ganze kannst du in einem Schälchen zusammenmixen. Danach geht’s ans Auftragen im Backofen. Ich habe das mit einem Schwamm gemacht. Dabei solltest du darauf achten, dass deine Natron-Paste nicht an die Heizelemente deines Backofens kommt.
Nach dem Auftragen schliesst du die Türe und lässt es einwirken. Nach 20 Minuten kannst du den Backofen mit einem feuchten Schwamm oder Lappen auswischen und die Verschmutzungen in deinem Ofen sollten weg sein.
2. Angebrannten Topf reinigen
Als ich letztens im Homeoffice während ein paar Meetings Tomatensugo einkochen wollte, ist’s passiert: Die Platte war etwas zu heiss, sodass der Pfannenboden schwarz angebrannt statt mit feiner Sugo bedeckt war. Auch hier kann Natron helfen: Einen Liter heisses Wasser eingiessen, einen Esslöffel Natron hinzufügen und 15 Minuten einwirken lassen. Danach mit einem Schwamm nachputzen und schon sollte sich die angebrannte Stelle gelöst haben.

3. Angelaufenes Besteck putzen
Wer etwas älteres Besteck besitzt, kennt das Problem: Gabel, Messer und Löffel laufen an und sehen unappetitlich aus. Auch hier kann Natron zur Behebung des Problems verwendet werden. Und zwar in Kombination mit Alufolie. Das geht so: Du legst ein grosses Stück Alufolie in eine weite Schale. Danach platzierst du das angelaufene Besteck auf der Alufolie und streust etwa einen Teelöffel Natron darüber. Danach übergiesst du das Ganze mit kochend heissem Wasser.
Je nach Verschmutzung lässt du das Besteck bis zu einer Stunde lang einweichen. Allfällige Schmutzreste kannst du dann mit einem weichen Tuch entfernen.
4. Stinkendes Schneidebrett putzen – der Tipp aus der Galaxus-Community
Beim letzten Natron-Artikel kam dieser Tipp aus der Kommentarspalte: Nach Zwiebeln oder Knoblauch riechende Schneidebretter können ebenfalls mit Natron gereinigt werden! Insbesondere Holzbretter neigen dazu, den Geruch der zuvor geschnittenen Lebensmittel anzunehmen.
Für die Reinigung gibst du je nach Grösse deines Brettes etwa einen Teelöffel Natron – bei einem grossen Brett mehr – auf das feuchte Schneidebrett. Danach reibst du es gründlich mit einem Schwamm ab und spülst mit Wasser nach.

Mit Natron kannst du in der Küche aber nicht nur putzen, sondern auch kochen. Verwendest du Natron direkt mit Lebensmitteln – also nicht nur zur Reinigung – ist es wichtig, dass du Natron in Lebensmittelqualität verwendest. Auch damit gibt’s einige praktische Anwendungen.
5. Kohlgemüse bekömmlicher machen
Diesen Tipp kannten schon unsere Grosseltern: Pro Liter Kochwasser kannst du zum Kohl einen Teelöffel Speisenatron hinzufügen. Der Kohl wird dadurch bekömmlicher und verursacht im Nachgang weniger Blähungen.

Quelle: Pexels, Eva Elijas.
6. Hülsenfrüchte schneller kochen
Beim Einweichen oder Kochen von Hülsenfrüchten kann Natron behilflich sein. Denn die Schale der Hülsenfrüchte wird weicher, wenn sie das Speisenatron aufnimmt und dein Zmittag dadurch schneller gar.
Hier wird wie beim Kohlkochen ein Teelöffel Natron pro Liter empfohlen – der kann ins Einweichwasser gegeben werden, oder wenn du sehr weiche Hülsenfrüchte möchtest, kannst du das Natron auch gleich ins Kochwasser geben.

7. Natron als Backpulver-Ersatz
Natron ist zwar nicht dasselbe wie Backpulver, die weissen Pülverchen ähneln sich jedoch. Backpulver hat mehr Inhaltsstoffe, denn es ist eine Mischung aus Natron und Säure. Diese Säure kannst du dem Natron hinzufügen, solltest du mal backen wollen, aber kein Backpulver in der Küche haben.
Das geht so: Ein Teelöffel Backpulver wird mit einem halben Teelöffel Natron ersetzt. Dann kommt die Säure hinzu. Je nach Rezept kannst du dafür einen Teelöffel Zitronensaft oder zwei Teelöffel Essig nehmen. Damit sollte dein Gebäck schön fluffig werden.
Dank meinem Kaffeefleck habe ich Natron als Putzmittel entdeckt und konnte schon etliche Chemikalien aus meiner Wohnung verbannen. Dennoch habe ich noch viel zu lernen und bin froh um jeden Tipp – teile diese doch gern in der Kommentarspalte.


Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival.