
digitec plays «Starlink: Battle for Atlas»: «No Man’s Sky» mit Spielzeug und Star Fox?

Wilde Raumschiff-Action, Ressourcen-Sammelei und ein ungewöhnliches Spielzeug-Konzept warten in «Starlink: Battle for Atlas» auf mutige Weltraumpiraten. Als geborene Kindsköpfe sicherlich das perfekte Spiel für Simon und mich oder? In unserem Livestream um 13 Uhr finden wir es heraus.
Bereits als ich den ersten Trailer zu «Starlink: Battle for Atlas» sah, horchte ich auf. Ein Weltraum-Game mit Raumschiffen, die man sich in echt zusammenbauen und auf den Controller stecken kann? Are you kidding me? Das brauch ich. Seit Dienstag ist Ubisofts Action-Adventure nun erhältlich für PS4, Xbox One und Nintendo Switch. Wir haben letztere Version zum Ausprobieren erhalten und die birgt eine gar nicht so kleine Überraschung.
Nur auf der Switch-Version kannst du nämlich mit Star Fox spielen. Der berühmte Weltraumfuchs ist nicht bloss kosmetische Dreingabe, sondern kommt mit einer eigenen Questreihe. Er und seine tierischen Kameraden sind auch in den Zwischensequenzen zuteil. Da du mit Fox ausserdem ein zusätzliches Schiff und Piloten erhältst, ist die Switch-Version definitiv die mit dem meisten Umfang. Etwas Abzug gibt es dafür bei der Grafik. Die Leistungsgrenze von Nintendos-Konsole sind deutlich zu spüren. Zwar sieht das Spiel immer noch hübsch aus, aber dem Direktvergleich mit der PS4 hält sie nicht stand.
«No Man’s Sky» für die Masse
Aber kommen wir doch mal zum eigentlich Spielprinzip. Mit einer bunten Crew aus Menschen und Aliens kämpfst du im Atlas-System gegen einen mysteriösen Kult. Unter der Führung von Grax suchen diese eine geheimnisvolle und verschwundene Rasse namens die Wächter und unterjochen dabei ganze Planeten. Du kannst wie in
«No Man’s Sky» relativ frei unterschiedliche Planeten bereisen und nach Ressourcen abgrasen, Tiere scannen, Aussenposten errichten, kleine Nebenquests annehmen und hie und da ein kurzes Rätsel lösen. Nicht nur dabei hat mich «Starlink» regelmässig an das berüchtigte Weltraum-Epos erinnert. «Starlink» wirkt wie die Mainstream-Version von «No Man’s Sky». Alles funktioniert ein bisschen einfacher und wird besser mit einer Geschichte verwoben. Auch das Design schreit nach Déjà-Vu.

Die Planeten sind äusserst hübsch gestaltet mit grandiosen Lichteffekten, bieten allerdings wenig Erkundungswert. Alle Tätigkeiten drehen sich in irgendeiner Form um Ressourcen. Sei es, um Aussenpsoten upzugraden, neue Skills freizuschalten oder um dein Mutterschiff zu erweitern.
Toys to Win
Das Spielzeugelement, auch als Toys to Life bekannt, gibt dem Spiel eine zusätzlich Ebene. Der mitgelieferte Controller besitzt einen Aufsatz in den du als allererstes einen Piloten stecken kannst. Dieser wird vom Spiel direkt erkannt und du erhältst ein kurzes Intro zu deiner Figur. Danach wählst du ein Raumschiff, Flügel, Waffen etc. die du nach Lust und Laune anbringen kannst. Ob links, rechts oder verkehrt herum, du hast die freie Wahl. Die Änderungen siehst du direkt im Spiel mit einer schicken Animation.

Das Problem ist, dass du all diese Zusätze kaufen müsstest – und zwar für teures Geld. Für mich riecht das sehr nach Pay to Win. Zumal dir jedes zusätzliche Schiff, das du im Hangar hast, ein zusätzliches Leben gibt. Beim Abschuss kannst du nämlich so lange weiterspielen, wie du Schiffe besitzt. Die Nintendo-Version bietet immerhin zwei Piloten und zwei Schiffe. Vielleicht hast du aber mal Lust auf eines der diversen anderen Flugmodelle oder du magst nicht immer mit den gleichen drei Waffen rumballern. Besonders weil einige Schätze im Spiel bestimmte Waffentypen erfordern, um sie zu öffnen. Wenn du mehr Variation möchtest, ist die digitale Deluxe-Version der beste Deal. Sie kostet 20 CHF mehr als die Standard-Version, enthält dafür so gut wie alles. Der Game-Blog Kotaku hat sich den verschiedenen Versionen ausführlich gewidmet.
So richtig befriedigend ist das «Starlink»-Spielzeug-Konzept nicht. Zum einen ist der Controller unhandlich, zum anderen wird das ständige Austauschen der Waffen und Schiffe mit der Zeit langweilig, weshalb man schnell zur digitalen Spielweise wechseln wird. Kommt hinzu, dass sich das Spiel unvollständig anfühlt, wenn man nur mit dem Starterkit spielt. Was wirklich Schade ist, denn das Spiel macht trotz mangelnder Spieltiefe erstaunlich viel Spass.
Mehr Eindrücke seht ihr in unserem Let’s Play.


Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.