
digitec plays: «Super Smash Bros. Ultimate»
Wenn Mario sich mit Solid Snake vor einer F-Zero-Kulisse prügelt und Pikachu Sonic im Castlevania-Schloss verkloppt, dann ist es «Super Smash Bros»-Zeit. In der neusten Ausgabe für die Switch geben sich alle je spielbaren Charaktere die Ehre. Was das Game taugt, zeigen wir euch im Livestream ab 13 Uhr.
Als «Smash Bros»-Erfinder Masahiro Sakurai Ende der 90er Jahre bei Nintendo vorstellig wurde mit dem Vorschlag, Nintendo-Figuren in einem Prügelspiel zu vereinen, hatte er Riesenglück. Er zeigte Nintendo nämlich einen funktionierenden Prototyp, inklusive den markenrechtlich geschützten Nintendofiguren wie Mario und Link. Nintendo hat das Teil aber so gut gefallen, dass sie Sakurai nicht zum Teufel gejagt, sondern ihm einen Vertrag angeboten haben. Ein Glücksfall: «Smash Bros» gehört in seinen Ausführungen zu den Klassikern des E-Sports Genres, auch wenn es eher eine Nische einnimmt. Noch heute gibt es «Combo Challenges» mit der Nintendo-64-Version. Die Teilnehmer werden dabei nach der sauberen Ausführung möglichst spektakulärer Combos bewertet.
Das Spielsystem ist dabei seit der ersten Version vor fast 20 Jahren gleich: Du versuchst, deinen Gegner von einer Plattform zu prügeln. Je öfter du ihn triffst, umso schwächer wird er. Mit Double-Jumps und Spezialmoves kannst du dich im letzten Moment noch retten und nur weil du mehr Prügel kassiert hast als dein Gegner, ist das Spiel noch nicht gelaufen! Es geht meistens darum, wer zuerst von der Kante fliegt und nicht darum, wer am meisten kassiert hat. Das gibt dem Spiel eine unberechenbare Komponente, die «Street Fighter», «Mortal Combat» und Co. fehlt.
Wie ein guter Wein
«Smash Bros Melee» auf der Gamecube erschien 2001 und ist seither unangefochten der König, wenn es um kompetitives Nintendocharakter-Verhauen geht. Die Profis sind sich einig: Das war die beste Version, da sie komplexer als der spätere Wii-Nachfolger war und damit eher etwas für Hardcore-Zocker. Kein Wunder gilt bis heute der Gamecube-Controller als das Eingabegerät schlechthin.
Jetzt soll die neuste Version den 17-jährigen König «Melee» vom Thron stossen. «Super Smash Bros Ultimate» ist dabei weniger ein brandneues Game. Es basiert auf der Wii-U-Version, die vor vier Jahren erschien. Sakurai hat der Switch-Version aber eine Tonne an neuen Spielmodi und Einstellungsmöglichkeiten spendiert, das Kampfsystem angepasst und vor allem jeden, jemals in einer Smash Bros verfügbaren Charakter integriert. 76 sind es bisher insgesamt, zwei mehr gibt es als DLC, aber da werden bestimmt noch reichlich neue Charaktere nachgeliefert. Es ist quasi das Lebenswerk des Masahiro Sakurai, eines Perfektionisten, der nach eigenen Angaben in der Vergangenheit teilweise nur ein Dutzend Stunden in der Woche geschlafen hat, um «sein» «Smash Bros» perfekt zu machen. Nach dieser Version sei Schluss, liess Sakurai verlauten.
Einer auf alle, alle auf einen
«Ultimate» ist diese Version tatsächlich. Nicht nur die schier überwältigende Anzahl an Kämpfern (warum will ich mit der Wii-Fit-Frau je auch nur einen Kampf bestreiten?), auch die unzähligen Spielmodi und Konfigurationsoptionen sorgen für Spielspass ohne Ende. Über 100 Arenen stehen zur Verfügung und 800 Musikstücke aus allen Epochen kannst du dir auch einfach nur anhören. Als ob das nicht genug wäre, gibt es den Singleplayer-Modus «World of Light», bei dem du auf einer Karte im Stile von «Supermario World» auf immer neue Herausforderungen triffst und deine Kämpfer von sogenannten «Spirits» unterstützt werden. Das sind die Charaktere aus der Nintendo-Welt, die es nicht als Kämpfer ins Spiel geschafft haben. Sie verleihen dir aber Upgrades oder Boosts, um die knackigen Kämpfe im «World of Light»-Modus bestehen zu können.

Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.