

DXRacer: Drei Stühle, ein Arsch

Ja genau, liebes Category Management. Ein einziger Gaming-Stuhl sollte es werden, den ich für dieses Review testen soll. Nun stehen drei Stück da. So viel Sitzfleisch besitze ich nicht. Was soll ich tun?
Ausserdem ist die grösste Variante der DXRacer-Serie augenscheinlich für amerikanische Popos dimensioniert. Da wird es schwierig, eine geeignete Testperson zu finden.
Doch ich will nicht länger über meine Freunde schnöden. Nicht, dass das die letzten Stühle sind, die man mir zur Verfügung stellt.
Für Sitzfleisch in drei Varianten: Ein Überblick

DXRacer produziert die Stühle mit Racing-Feeling in verschiedenen Grössen. Bist du eher schmalbrüstigarschig – oder sagt man engarschig? – gebaut, greifst du zur Racing-Serie. Für mittlere Popo-Grössen ist die Iron-Serie wie gemacht. Die Tank-Serie wiederum ist optimal für stark übergewichtige Menschen.
Hier findest du sämtliche in unserem Shop gelisteten DXRacer Stühle.
Die drei Testmodelle kommen mit folgenden Spezifikationen daher:
Racing Serie (R131) | Iron Serie (I11) | Tank Serie (T29) | |
---|---|---|---|
Empfohlene Körpergrösse: | 160 - 185 cm | 170 - 190 cm | 180 - 205 cm |
Maximal zulässiges Gewicht: | 115 kg | 135 kg | 205 kg |
Materialien: | Aluminium und Stahl (Konstruktion), Kunstleder | Aluminium und Stahl (Konstruktion), Kunstleder | Aluminium und Stahl (Konstruktion), Kunstleder |
Dimensionen (Länge, Breite, Höhe): | 67 x 67 x 132 cm | 72 x 72 x 135 cm | 83 x 83 x 144 cm |
Sitzgrösse (Breite, Tiefe): | 51 x 47 cm | 55 x 51 cm | 60 x 51 cm |
Kippelfunktion: | Ja | Ja | Ja |
Einstellbarer Rückenwinkel: | 135° | 135° | 120° |
Minimale Sitzhöhe: | 47 cm | 45 cm | 45 cm |
Maximale Sitzhöhe: | 54 cm | 52 cm | 54 cm |
Höhe der Rückenlehne: | 88 cm | 85 cm | 95 cm |
Rückenlehne Schulterbreite: | 54 cm | 57 cm | 66 cm |
Grösse der Armlehnenauflage: | 27 x 10 cm | 27 x 10 cm | 27 x 10 cm |
Armlehnen-Verstellbarkeit: | hoch/runter, links/rechts, vor/zurück | hoch/runter, links/rechts, vor/zurück | hoch/runter, links/rechts, vor/zurück |
Verstellbare Kissen: | Nacken- und Lendenwirbel-Kissen | Nacken- und Lendenwirbel-Kissen | Nacken- und Lendenwirbel-Kissen |
Gewicht des Produkts: | 22 kg | 30 kg | 30 kg |
Für den Bürohengst, wie auch den Gamer
Selbstverständlich konnte ich mit meiner Statur nur die Racer-Serie testen. Daher habe ich die Stühle in den vergangenen Wochen diversen Kollegen in der Redaktion zum Probesitzen gegeben. Um keiner Person zu nahe zu treten, habe ich für dieses Review die verschiedenen Meinungen gebündelt einfliessen lassen. Allerdings konnte ich wirklich niemanden finden, der genügend gut für die Tank-Serie gebaut ist. Doch abgesehen vom Rückenwinkel unterscheidet sich diese Version in Sachen Komfort und Verarbeitung nur minimal von den anderen Modellen.
Design

Viele stehen auf den Renn-Look. Benutzt du einen Racing-Stuhl im Büro, kann das dem teilweise öden Alltag einen neuen Kick geben. Vorausgesetzt, du hast einen öden Alltag – es kann nicht überall so toll sein, wie in unserer Redaktion. Der Einheitsbrei an Büromöbel kann durchaus einen optischen Auffrischer vertragen. Allerdings solltest du dich nicht durch das Design blenden lassen. Ja, betreffend Komfort und Gesundheit sollte man für einmal nicht das kaufen, was die anderen als cool empfinden. Würde Apple Stühle herstellen, wären diese bestimmt hübsch. Doch in Sachen Funktionalität und Personalisierung müsstest du wohl Abstriche machen.
Gut, fertig gedisst. Fakt ist, dass die Gaming Chairs von DXRacer nicht nur hübsch aussehen, sondern absolut auch was hergeben.
Funktionalität

Im Gegensatz zum bereits getesteten T1 Race Gaming Chair von Corsair, können die Gaming-Stühle von DXRacer leider nicht als Liegestuhl verwendet werden. Bei Corsair kann der Rückenwinkel bis 180° eingestellt werden. Hier kommst du auf 135°, respektive 120° bei der Tank-Serie. Was sehr gut gefällt ist die Kippelfunktion. Sie lässt sich bis rund 14° frei einstellen. Das Vor- und Zurückwippen hilft insbesondere, wenn du wie ich ein Zappel-Philipp bist, der mit stundenlangem Sitzen seine Mühe hat. Natürlich kann man damit auch noch andere Dinge anstellen. Doch lassen wir das, meine frommen Follower sollen mich nicht wegen einer zu anzüglichen Anspielung disliken.
Bereits beim Zusammenbau, welcher schnell vonstattengeht, fällt auf, dass die Verarbeitung der Fusskreuze bei DXRacer stabiler ist als bei manchen Konkurrenzprodukten. Bei Corsair findet sich harter Plastik, hier ist Metall verarbeitet, auf welches schmückende Plastikelemente gesteckt werden. Dies sollte der Langlebigkeit des Produktes entgegenkommen.
Erfreut bin ich darüber, dass die DXRacer Produkte eine maximale Sitzhöhe von 52 respektive 54 cm aufweisen. Bei Corsair sass ich im Büro stets zu tief in Relation zum nicht höhenverstellbaren Bürotisch. Hier bringe ich endlich einen rechten Winkel beim Ellenbogen hin, was in Bezug auf die Ergonomie nicht unwesentlich ist. Was etwas stört, ist, dass sich der Gaslift bei unseren Testmodellen über Nacht selbstständig macht. Will heissen, dass ich den Stuhl am Morgen jeweils einige Zentimeter höher vorfinde. Es könnte aber auch sein, dass hier mal wieder unser Bürotroll über Wochen sein Unwesen trieb.
Was du auch noch erhältst sind frei verstellbare Armlehnen und zwei Kissen. Das Nackenkissen war bei sämtlichen Testpersonen stets im Einsatz. Wohingegen bisher nur ein Redaktionsmitglied das Lendenwirbelkissen als brauchbar empfand. Dieses ist schlicht zu hart, um es angenehm zu positionieren.
Komfort

Das Sitzpolster der Gamer-Stühle ist weder zu hart noch zu weich. Okay, für meinen Hintern dürfte es noch ein Stück weicher sein, doch für die meisten Ärsche passt das so. Was ich im Gegensatz zu Corsairs T1 Race Gaming Chair sehr begrüsse, ist die Tatsache, dass ich auch in aufrechter Sitzposition gut und lange arbeiten kann. Wo der Stuhl von Corsair perfekt zum Abhängen ist, mir aber keine Freude bei längeren Shooter- oder Office-Sessions bereitet, punktet DXRacer mit optimaler Höhe und Rückenlehnenposition.
Hinter dem Kopf an der Rückenlehne befinden sich Aussparungen (Lüftungsschlitze), welche deinen Nacken vor einer Überhitzung schützen sollen. Genauso kann auch der Ausschnitt zwischen Sitz und Rückenlehne für etwas Luftzirkulation sorgen. Allerdings hilft dies zu wenig, um an heissen Tagen die Körperwärme abzutransportieren. Um nochmal den Vergleich zum T1 zu ziehen; bei Corsairs Modell sorgen die Nähte des Musters für zusätzliche Luftzirkulation. Darauf muss hier leider verzichtet werden.
Fazit: Darf man hier zugreifen?
Zum Glück haben wir bei uns nicht regelmässig Temperaturen über 30 Grad. Denn im Sommer möchte ich wegen mangelnder Luftzirkulation nicht auf einem DXRacer sitzen oder kleben. Ansonsten kann hier nicht viel moniert werden. Preis-Leistung empfinde ich als absolut in Ordnung. Vor allem, da ich mit einem DXRacer stundenlang in korrekt aufrechter, ergonomischer Position ohne Rückenschmerzen arbeiten oder gamen kann.
Von der Funktionalität her vermisse ich nur eine frei einstellbare Stütze für den Lendenbereich. Zwar liegt ein entsprechendes Kissen bei, allerdings ist dieses für meinen Geschmack etwas zu prall gefüllt. Doch dieses Problem haben die meisten Chairs mit Racing-Look. Möchtest du Ergonomie in Perfektion, müsstest du wohl oder übel vom Racing-Design wegkommen.
Hätte ich nicht bereits den für mich perfekten Stuhl gefunden, würde ich mir überlegen, auf einen DXRacer umzusteigen. Aber so werde ich meine Testmodelle, welche aus Hygiene-Gründen nicht zurückgegeben werden dürfen, den Freunden aus dem Category Management abtreten. Selbstverständlich werde ich davor dennoch eine Grundreinigung vornehmen.


Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.