Martin Jungfer
Produkttest

Eiswürfel-Form von Golyo im Test: teuer, aber so gut wie bisher keine

Ein paar Eiswürfel will ich im Gefrierfach immer parat haben. Es nervt nur, sie vorzubereiten und dann zu extrahieren. Dank der Form von Golyo ist der Stress jetzt deutlich geringer.

Hinweis: Der aktuelle Bestand der Eiskugel-Form ist derzeit (Stand 24. September) leider ausverkauft, respektive sind die Lieferzeiten lang. Nachschub ist unterwegs. Willst du die Form, setze sie dir am besten auf die Merkliste und erhalte so eine Benachrichtigung bei wieder besserer Verfügbarkeit.

Fast 300 Eiswürfelformen gibt es im Shop. Für Roman Isliker war keine davon gut genug. Der Schweizer Tüftler, in einem früheren Leben IT-Angestellter bei einer Bank, hat deshalb 2023 in einer Kickstarter-Kampagne selbst eine Eiswürfelform entwickelt. Vor ein paar Monaten habe ich ein Vorabexemplar bekommen. Und ohne das Fazit unten vorweg zu nehmen: Das Teil kann wirklich was!

Form und Material

Die Eiswürfelform von Golyo ist aus sogenanntem Platinsilikon gefertigt, das immer häufiger in der Lebensmittel- und in der Medizinbranche verwendet wird. Obwohl der Name es vermuten lässt, ist in Platinsilikon kein Edelmetall enthalten. Platin ist lediglich der Katalysator im Herstellungsprozess. Es beschleunigt die Synthese von Silikon beim Vulkanisieren und gibt dem Produkt mehr Stabilität. Das so hergestellte Silikon ist langlebiger, setzt keine schädlichen Chemikalien oder Gerüche frei und zerfällt auch nicht irgendwann in schädliches Mikroplastik. Theoretisch kann die Eiswürfelform sogar zum Herstellen von Backwaren verwendet werden. Das habe ich aber noch nicht getestet.

Die Eisform kommt in frischem Blau daher.
Die Eisform kommt in frischem Blau daher.
Quelle: Martin Jungfer

Mit einem Gewicht von 250 Gramm liegt die Golyo-Form ordentlich in der Hand, ganz anders als die rechteckigen Eiswürfelformen aus Billigplastik, die du zu jedem Kühlschrank als Zubehör gratis bekommst.

Die Form ist 18 Zentimeter breit, 22 lang und 5 hoch. Sie besteht aus zwei Hälften, die zusammengedrückt werden, zum einen am Rand und zusätzlich durch drei Nippel. Das ist sehr solide gemacht und hält absolut dicht. Du kannst die fertig zusammengeklickte Form mit knapp einem halben Liter Wasser befüllen. Die Menge verteilt sich auf neun Kugeln mit jeweils einem halben Deziliter.

Befüllen und Entnehmen

Ich fülle meine Golyo-Form am Wasserhahn des Spülbeckens in der Küche. Das Prozedere gleicht dem bei einer Bettflasche. Statt eines Drehverschlusses drücke ich die Öffnung aber einfach etwas auseinander und lasse Wasser hineinlaufen. Ich kann gut erkennen, wann die Form voll ist. Dann lege ich sie flach neben das Spülbecken auf die Ablage und drücke etwas überschüssiges Wasser heraus. Wie viel? Das ist Gefühlssache. Nach ein paar Runden Eiskugel-Produktion hatte ich den Dreh gut raus. Du kannst natürlich auch mit einem Messbecher exakt die vorgesehenen 480 Milliliter einfüllen. Hilfe liefert zudem bei Bedarf ein kurzes Anleitungsvideo, das per QR-Code auf der Anleitung zu finden ist. Oder du schaust es dir direkt hier an.

Das Befüllen am Wasserhahn klappt problemlos.
Das Befüllen am Wasserhahn klappt problemlos.
Quelle: Martin Jungfer

Jetzt muss ich nur noch den Einfüllstutzen zuklicken, dann kann die Form ins Gefrierfach. Der Vorteil der Golyo-Form ist, dass sie fest und dicht verschlossen bleibt. So verschütte ich beim Transport vom Spülbecken ins Gefrierfach kein Wasser. Und ich muss mir nicht aufwändig einen freien Platz zwischen Glacè und Spinatplätzli suchen, um sie waagerecht abzustellen. Sie passt nämlich auch hochkant hinein – wie ein Buch ins Regal. Ähnlich flexibel ist übrigens auch die Icebraker-Pop-Form, die ich ebenfalls schon getestet habe (hier nachzulesen). Generell sorgen geschlossene Formen für weniger Vereisung.

Auch im überfüllten Eisfach des Kühlschranks findet sich noch ein Platz.
Auch im überfüllten Eisfach des Kühlschranks findet sich noch ein Platz.
Quelle: Martin Jungfer

Nach ein paar Stunden – abhängig von der Temperatur des eingefüllten Wassers und der im Gefrierfach – sind die Eiskugeln einsatzbereit. Um sie aus der Form zu bekommen, hebe ich einfach eine Hälfte der Form ab, und schon liegen neun gut geformte Eisbälle vor mir, mit einem stolzen Durchmesser von viereinhalb Zentimetern. Habe ich vorher zu viel Wasser in die Form gefüllt, gibt es zusätzliches Eis zwischen den Kugeln. War es zu wenig Wasser, sind die Kugeln nicht komplett. Beides eher ein optisches als ein funktionales Problem.

Diese drei Eiskugeln sind mir ziemlich gut gelungen.
Diese drei Eiskugeln sind mir ziemlich gut gelungen.
Quelle: Martin Jungfer

Mir gefällt, dass die Bälle einfach aus der Form poppen, wenn ich neben der Kugel leicht auf die Form drücke. Die restlichen lasse ich, wo sie sind. Ich verschliesse die Form wieder und sie wandert zurück ins Eisfach. Ich könnte jetzt sogar die leer gewordenen Stellen wieder mit Wasser befüllen; in dem Fall empfiehlt es sich, die Kugeln zuerst zu entnehmen, die nahe an der Einfüllöffnung sind.

Die Silikonform lässt sich einfach öffnen. Dann kann ich die Eiskugeln ernten.
Die Silikonform lässt sich einfach öffnen. Dann kann ich die Eiskugeln ernten.
Quelle: Martin Jungfer

Kugeln kühlen effektiver

Im Normalfall reicht mir eine Kugel für ein Glas Eistee oder einen Sanbitter. Die Kugel ist nämlich die geometrische Form, die im Verhältnis zum Volumen die kleinste Oberfläche hat. Damit kühlt die Eiskugel länger, weil sie langsamer schmilzt, und dein Drink wird nicht verwässert.

Ach, falls du dich noch fragst, woher «Golyo» als Name kommt. Das ist einfach das ungarische Wort für Kugel oder Ball. Unnützes Wissen, um beim nächsten Apéro damit anzugeben.

Golyo meets Sanbitter: Eine Eiskugel genügt, um den italienischen Drink zu kühlen.
Golyo meets Sanbitter: Eine Eiskugel genügt, um den italienischen Drink zu kühlen.
Quelle: Martin Jungfer

Falls du jetzt noch Lust hast, die Eiskugeln in einem Drink schwimmen zu sehen – dann schau' dir gerne noch das Video an.

Fazit

Eine runde Sache!

Die Eiskugel-Form von Golyo ist tatsächlich besser als alle bisherigen Formen, die ich bisher in der Hand und ausprobiert habe. Sie ist teurer als die Konkurrenz, aber der Aufpreis ist nachvollziehbar und gerechtfertigt. Die Fertigung in Deutschland, das hochwertige Material, die Entwicklung bis zur Perfektion – all das hat einen Preis. Das Ergebnis sind schöne Eiskugeln und eine super einfache Zubereitung.

Pro

  • nachfüllbar, auch wenn noch Eiskugeln in der Form sind
  • kann beliebig ins Eisfach gestellt oder gelegt werden
  • grosse Kugeln kühlen effektiv besser als Würfel
  • Befüllen mit Wasser und Entnehmen der Eiskugeln sehr einfach
  • hochwertiges Platinsilikon

Contra

  • relativ grosse Kugeln sind gewöhnungsbedürftig
Titelbild: Martin Jungfer

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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