

Flauschig, praktisch oder lustig – welcher dieser 16 Schlüsselanhänger-Typen bist du?

Es gibt über 2000 Schlüsselanhänger bei Galaxus. Eindeutig zu viele, um den Überblick zu behalten. Ich spüre den Drang, Ordnung zu schaffen. Hier kommt eine kleine Typologie von Schlüsselanhänger-Nutzerinnen und -Nutzern.
Ein Schlüsselanhänger gehört zu den Dingen, die ich höchst selten kaufe. Ich weiss nicht einmal genau, ob ich mir schon jemals einen gekauft habe. Weil meine Frau und ich aber für den bisherigen Familienkombi mit Diesel-Aggregat unter der Motorhaube einen elektrisch betriebenen Ersatz angeschafft haben, besitzen wir neuerdings zwei identisch aussehende Autoschlüssel. Da muss ich individualisieren, um sie unterscheiden zu können. Denn die Hightech-Teile merken sich Dinge wie Sitzeinstellung und zuletzt gehörte Radiosender. Erwischt einer von uns den Schlüssel des anderen, wäre das ein unbeschreiblicher Komfortverlust. Im schlimmsten Fall – nicht bei uns natürlich – sieht man auf dem Display vielleicht noch den Whatsapp-Chat-Verlauf mit der Affäre. Nicht auszudenken.
Würde ich jemals doch einen Schlüsselanhänger kaufen wollen, dann natürlich bevorzugt in meinem liebsten Onlineshop. Auf galaxus.ch spuckt die Suche nach «Schlüsselanhänger» 2197 Treffer aus. Hilfe. Die Filter helfen nur bedingt weiter. Ich versuche mich statt endlosem Scrollen zunächst an einer Typisierung. Welche Menschen würden wohl welche Art von Schlüsselanhänger kaufen und benutzen?
1. Typ «Funktion»
Du besitzt drei bis sieben Schlüssel und willst, dass die nicht einfach einzeln herumliegen. Du kaufst: einen Schlüsselring. Problem gelöst.

Wenn du es als «funktional» tickender Typ doch ein wenig extravagant haben möchtest, greifst du zu Anhängern, die du selbst beschriften kannst. Damit weisst du jederzeit, welcher Schlüssel welches Schloss öffnet und schliesst. Häufig gesehen in 2-Sterne-Hotels, bei Schlüsselschränken von Hausabwarten oder bei Schlüsseltresoren. Kannst du nicht lesen oder dir Dinge super anhand von Farben merken, dann verzichtest du auf die Schildchen und gehst steil mit farbigen Schlüsselkappen.
2. Typ «Gadget»
In diese Kategorie fällst du, wenn du die Chance erkannt hast, die dir ein Schlüsselring bietet. Du kannst an ihn nämlich nicht nur deine Schlüssel hängen, sondern auch noch allerlei praktische Helferlein. Beispiele gefällig? Wie wäre es mit einer Mini-LED-Taschenlampe, die auch das dunkelste Schlüsselloch beleuchtet? Und wer hat nicht schon einen Flaschenöffner in Momenten grösster Not vermisst?
3. Typ «Abenteurer»
Die Steigerung des «praktischen» Typs. Eine Flasche mit einem Flaschenöffner zu öffnen, das kommt für dich nicht infrage. Du liebst die wilde Natur, die Freiheit der Wälder und Berge, die Weite des Ozeans. Wenn du etwas trinkst, dann am liebsten das Wasser aus einer selbst von der Palme gepflückten Kokosnuss. Dein Schlüsselanhänger soll allen Mitmenschen zeigen, dass du zur Not auch drei Wochen im tiefsten Dschungel überlebst. Dank deiner cleveren Gadgets.
4. Typ «Liebe zur Natur»
Auch du liebst wie der Typ «Abenteurer» die Natur. Allerdings betrachtest du sie eher als respektvolle Partnerin, die es zu schützen gilt. Das soll dein Schlüsselanhänger ausstrahlen. Er ist deshalb aus Material, das die Natur uns geschenkt hat. Gehört Leder eigentlich auch dazu? Ich frage für einen veganen Freund.


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5. Typ «Verbundenheit»
Dein Schlüsselanhänger ist mit grösster Wahrscheinlichkeit ein Geschenk gewesen. So etwas kauft kaum jemand für sich selbst. Der kleine Schutzengel oder Fisch stammt von deiner sehr christlichen Tante. Das Plexiglasding mit Fotos auf beiden Seiten haben dir dein Mann und deine Kinder zum Muttertag geschenkt. Das Herz aus Metall mit der Gravur «V&R – love, forever» war ein Geschenk deines Freundes, das er dir geschenkt hat, als ihr drei Monate zusammen wart.
6. Typ «Merchandise-Opfer»
Früher hing eine Diddl-Maus an deinem Schulthek, weil die um die Jahrtausendwende den Merchandise-Markt beherrschte, bevor eine Eisprinzessin mit einem vorwitzigen Schneemann sie von der Bildfläche fegte. Heute wirst du viel leichter zum Opfer der Marketingmaschine. Für jede Filmreihe und jedes Popkulturphänomen kannst du dir den passenden Schlüsselanhänger zulegen. Damit jeder weiss, ob du Trekkie oder Mandalorian bist, zur Fraktion Simpsons oder Superman gehörst.
Häufige Opfer der Merchandising-Schlüsselanhänger-Mafia: Kinder. Obwohl sie häufig noch nicht einmal Schlüssel brauchen, werden sie bereits «sozialisiert». Die Paw-Patrol-Köter baumeln deshalb am Schulthek.
7. Typ «Fell und Flaum»
Die Härte und Kälte eines Schlüssels braucht diesen Kontrast womöglich. Gibt es deshalb so viele flauschige Schlüsselanhänger? Geschrumpfte Teddybären, glupschäugige Trolle, Elefanten, Giraffen, Löwen, kurz gesagt: Alles, was ein Fell hat, kann zum plüschigen Schlüsselanhänger werden. Alternativ dienen Bälle aus Kunstfell, Pompons, als Staub- und Dreckfänger in der Handtasche, in denen nach ein paar Wochen Milbenkolonien neue Reiche gründen. Natürlich könnte man das Plüsch- oder Fell-Ding auch waschen. Macht nur niemand.
8. Typ «Pilot»
Für die Fliegeruhr von IWC hat es knapp nicht gereicht, aber für den «Remove before flight»-Anhänger immerhin schon einmal. Mit ihm fühlst du dich wenigstens ein wenig wie Tom Cruise, bevor er in seine F14 steigt. Nur, warum sollten wir ein Stück Stoff ins Cockpit mitnehmen, um das sich eigentlich die Mechaniker kümmern, die ja doch immer am Boden bleiben? Da gibt es wahrlich Nützlicheres und eines Piloten Würdigeres.
9. Typ «Täschli»
Du hast verstanden, dass ein Schlüsselanhänger begrenzten Nutzen stiftet. Die Weisheit hat dich zur Entscheidung gebracht, zum Hybrid aus Portemonnaie, Schlüsselanhänger und Miniatur-Handtasche zu greifen: dem Schlüsseletui. An einem Ring finden deine Schlüssel ihren Platz, die du bei Nichtgebrauch im Etui versorgen kannst. Geniales Teil – in irgendeiner Parallelwelt, die ich nicht kenne, zumindest.
10. Typ «Partnerlook»
Du kennst diese Paare, die sich für den Veloausflug die gleichen Regenjacken gekauft haben oder die bei Wanderungen den gleichen Rucksack tragen. Genau das sind die Kandidaten für Schlüsselanhänger im Partnerlook. Hier kann jeder eine Hälfte eines Herzens an seinen Schlüssel hängen. Beliebt sind auch Puzzleteile. Wenigstens aber müssen es gleichförmige Metallplättchen mit eingravierten Namen sein. Je nach Verbundenheit trägt dann jeder das eigene – oder eben das des Partners.
11. Typ «Witzbold»
Typen, die im Büro statt «zum Beispiel» einfach mal «zum Bleistift» sagen und sich zum Feierabend mit «Tschüssikowski» verabschieden – das sind Kandidaten für Schlüsselanhänger, die so laut «Huuumooor!» rufen, dass es im Ohr schmerzt. Weitere Beispiele nerviger Sprüche gibt’s übrigens hier.
12. Typ «Glanz und Glitter»
Handgelenk, Décolleté, Finger und Ohren sind bereits geschmückt. Wo ist noch Platz für weiteren Schmuck? Genau, am Schlüssel. Für dich gibt es eine reichhaltige Auswahl an überteuerten Stücken, die gold- und silberfarben glänzen und dank geschliffenem Glas den Anschein von Luxus erwecken.


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13. Typ «Tech Lover»
Früher war dieser Typ Schlüsselanhänger-Nutzer häufig und leicht zu erkennen am USB-Stick am Schlüsselring. Wer jederzeit in der Lage war, vier Gigabyte oder mehr, einfach so von A nach B zu nehmen, war ein Held in Zeiten niedriger Bandbreiten. Im 5G-Zeitalter hat der USB-Stick mehrheitlich ausgedient. Vergessliche Apple-Jünger nutzen den Air-Tag als Schlüsselanhänger, andere Tech-Begeisterte geben weniger Geld aus und zeigen ihre Leidenschaft mit Humor.
14. Typ «Bändel»
Mit Lanyards verbinde ich Kongresse und Messen. An den breiten Bändeln baumeln dort mit Vorliebe Ausweishüllen aus Plastik. Auf der einen Seite mit meinem Namen darauf, auf der anderen Seite das Eintrittsticket mit Strich- oder QR-Code, das bei jeder Gelegenheit irgendwo gescannt werden muss. Lanyard und Ausweishülle sind so etwas wie die Ohrmarke bei Kühen: Immer dort zu sehen, wo viele Individuen einer gleichen Art zur Not noch irgendwie unterschieden werden müssen. Deshalb wohl gibt es Lanyards auch häufig bei Rockkonzerten.
Praktisch sind Lanyards vor allem auch für die, die sie verkaufen. So ein Nylonband ist für wenige Cent oder Rappen produziert, kann aber mit dem richtigen Aufdruck oder der richtigen Story dazu für ein Vielfaches des Werts verkauft werden. Die breite Variante des Schlüsselbandes scheint inzwischen aber am Aussterben zu sein. Nachfolger ist die schnurartige Version.
15. Typ «Mitbringsel»
Vielleicht kennst du aus den Ferien in den Bergen auch diesen Drehständer mit Mini-Kuhglocken als Schlüsselanhänger vor den Souvenir-Läden. Häufig mit Namen beschriftet – von «Anna» bis «Thomas» und «Zacharias».
Als Bub habe ich meinen Onkel einmal dazu gebraucht, mir eine solche Mini-Kuhglocke zu kaufen, dabei hatte ich nicht einmal einen eigenen Schlüssel. Es gibt Leute, die werden auch als Erwachsene noch von solchen Mitbringsel-Ständen angezogen. Sie kaufen auf ihren Städtetrips für absurde Preise einen kleinen Eiffelturm, die Freiheitsstatue oder einen Londoner Doppeldeckerbus, der sie danach für immer an diesen wunderschönen Kurztrip erinnert.
16. Typ «Vorsicht»
Wenn du einen Schlüssel hast, bist du ein Mensch, der sich den Gefahren stellt, die ausserhalb deiner eigenen vier Wände lauern. Am Arbeitsplatz, auf dem Weg dorthin, einfach überall. Deshalb brauchst du als Schlüsselanhänger etwas, was dich schützt. Das können Schutzengel sein (siehe oben) oder Gravuren im Stil von «Fahre nie schneller als dein Schutzengel fliegen kann», aber eben auch tatsächlich hilfreiche Tools wie eine Trillerpfeife, die praktisch ist, falls das Kreuzfahrtschiff einen Eisberg rammen und sinken sollte. Oder du bereitest dich mit Mini-Desinfektionsspender schon einmal auf die nächste Welle der Pandemie vor.



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Ich habe mich leider noch nicht für einen Schlüsselanhänger entscheiden können. Aber immerhin kenne ich das Sortiment im Shop jetzt ziemlich gut. Und mir ist aufgefallen, dass ich vom Autohaus bei der Übergabe ja eigentlich einen ganz brauchbaren Anhänger mitbekommen habe. Ein einfaches Stück Leder in Schwarz. Vermutlich behalte ich einfach das. Und überlass die Qual der Wahl für ihren Schlüsselanhänger meiner Frau.



Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.