

Kein Tropfen verschwendet: Das stellst du mit Weinresten an
Nach dem Abendessen ist die Flasche Wein noch zu einem Viertel voll. Du stellst ihn als Kochwein in den Schrank und machst den Fehler, dass der Wein so garantiert nicht mehr zum Kochen taugt. Dabei wäre es einfach, den edlen Tropfen haltbar zu machen.
Ein Disclaimer vorneweg: Wenn der Wein Zapfen hat, schütte ihn weg. Er ist nicht mehr zu retten. Er dient auch als Kochwein nichts. Hast du hingegen Weinreste, die du nicht mehr trinken magst, kannst du den Wein trotzdem weiterverwenden. Ein geöffneter Wein ist unter normalen Bedingungen nur kurz zum Trinken geniessbar. Zwei Tage nach dem Öffnen ist der Geschmack des Weins verfallen.
Den Wein trinkbar behalten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du den Wein zum weiteren Genuss «haltbar» machen kannst. Wirklich überzeugt hat mich der Coravin. Mit dem Gerät stichst du den Korken an und giesst den Wein ins Glas, ohne dass Sauerstoff dazu kommt. Diese Lösung ist perfekt für hochklassigen Wein, den du auch Wochen später noch trinken willst.

Einfacher und günstiger sind Weinpumpen: Du verschliesst den Wein mit einem Plastikkorken und entziehst so die Luft. So kommt viel weniger Sauerstoff an den vergorenen Traubensaft, er bleibt bis zu einer Woche frisch. Länger lässt sich der Geschmack des Weins mit der Vakuumpumpe aber nicht konservieren.
Kochwein-Glas
Ein Glas mit Schraubverschluss oder ein Einmachglas mit Gummidichtung eignen sich hervorragend dazu, Wein als Kochwein im Kühlschrank aufzubewahren. Übrig gebliebenen Wein reinkippen, gut ist. Ich habe ein Glas für Rot- und eines für Weisswein. Wein von verschiedenen Traubensorten kannst du ohne Problem mischen. Der Kochwein eignet sich für Gerichte, die nach wenig Wein für den Geschmack verlangen. Das Risotto würde ich damit nicht kochen, da nimmst du lieber eine frisch geöffnete Flasche Wein.
Einfrieren
Du kannst den Wein auch in eine Eiswürfelform geben und einfrieren. Sobald du zum Beispiel für eine Sauce Wein brauchst, nimmst du dir zwei, drei Eiswein-Würfel raus und gibst sie in die Pfanne.
Reduktion
Für Hollandaise oder Bernaise-Saucen brauche ich immer wieder Weissweinreduktionen. Weissweinreste verarbeite ich deshalb direkt zur Reduktion und bewahre diese bis zu einem Monat im Kühlschrank auf. Dazu Wein und Essig zu gleichen Teilen mischen und mit Schalotten, Pfeffer, Kräutern und Salz aufkochen. Zur Hälfte einkochen, absieben und in ein Glas mit Schraubdeckel füllen.
Weinessig herstellen

Essig selber herzustellen ist einfach. Du brauchst dazu eine Essigmutter, die du entweder aus dem Bekanntenkreis bekommst oder im Internet bestellst. Wichtig ist, dass du ein Glas oder Tongefäss benützt mit möglichst grosser Flüssigkeitsoberfläche, damit der Essig atmen kann. Die Essigmutter gibst du gemeinsam mit dem Wein rein und brauchst ein paar Wochen zu warten, bis dein eigener Essig fertig ist. Dabei das Gefäss nicht verschliessen, sondern ein Tuch darüber spannen. Den fertigen Essig filterst du mit einem Kaffeefilter und füllst ihn in Flaschen. Behalte aber dringend deine Essigmutter und etwas Essig, damit du weiter produzieren kannst.
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Bild Essigmutter: Wikimedia User Alorin, CC BY 4.0Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.