

Kronaby: Die Connected Watch für Vergessliche

Ich liebäugle schon lange mit einer Connected Watch. Die sportliche Optik und die Tatsache, dass ich keine Uhrenträgerin bin, haben mich aber bisher davon abgehalten. Ob mich die Apex von Kronaby überzeugen kann?
Ich bin schon lange auf der Suche nach einem Schrittzähler, der anders als die hässlichen Sportbänder auch optisch etwas hergibt. Einen, der wie eine gewöhnliche Armbanduhr aussieht. Da ich mit diesem Wunsch nicht alleine dastehe, sind bereits viele Hersteller auf den Smartwatch-Zug aufgesprungen. Darunter die schwedische Marke Kronaby, die meiner Meinung nach zumindest designtechnisch mit ihren Wearables punktet. Ob auch die inneren Werte stimmen, will ich mit dem Modell «Apex» in Form eines Chronometers herausfinden.
Eines vorweg: Eine Apple Watch ist das Teil nicht. Du kannst damit keine Kurznachrichten oder E-Mails empfangen und checken. Dafür weisst du Bescheid, wenn du ankommende Anrufe respektive Messages erhältst, ohne ständig auf dein Smartphone zu schielen. So bist du zwar jederzeit erreichbar, aber auf eine angenehme Art und Weise. Das hilft beim Entschleunigen im Alltag.

Die wichtigsten Funktionen im Überblick:
- automatische Zeitzone
- gefilterte Benachrichtigungen
- Anrufe ablehnen
- Uhr verloren
- stiller Alarm
- Stoppuhr
- Schrittmesser
- Datum
- Timer
- Kamera-Auslöser
- Telefon-Finder
- Musik-Kontrolle
Die App
Das Installieren der gleichnamigen «Kronaby»-App ist kinderleicht und verläuft ruckzuck. Ich bin positiv überrascht, da es mit meinem iPhone 7 immer an irgendeiner Stelle harzt. Das ist hier nicht der Fall. Auch das Kalibrieren verläuft problemlos. Im Nu ist die Smartwatch via Bluetooth und Handy einsatzbereit. Die Uhr ist natürlich auch Android-kompatibel.


Das Menü
Das Hauptmenü ist in fünf Unterkategorien unterteilt: Ziffernblatt, gefilterte Benachrichtigungen, Drücker, Aktivität und Einstellungen. Das Ganze ist übersichtlich und du weisst stets, in welcher Unterkategorie du welche Funktion findest. Sprich: Wenn du in den Ziffernblatt-Modus wechselst, kannst du dort einstellen, welche zwei Funktionen du von einem der beiden Hilfsziffernblätter ablesen willst. Hier entscheide ich mich für das Ablesen des Schrittzählers und der Datumsanzeige.


Gefilterte Benachrichtigungen
Anrufe kannst du mit der «Apex» nicht empfangen. Stattdessen bekommst du mittels Vibration Hinweise, dass dich jemand anruft. Zuerst hielt ich diese Funktion für überflüssig, da ich dachte, dass es mir nichts bringt, wenn mich mein Armgelenk darauf hinweist, dass mich jemand erreichen will. Gestern Abend bin ich aber auf den Geschmack gekommen, als ich mit einer Freundin in einer lauten Bar sass. Jede Frau kennt das Problem: Durch den lauten Geräuschpegel hören wir unser Handy nicht, wenn es in der Handtasche läutet. Durch das Vibrieren meines Armbandes wurde ich jedoch auf einen dringenden Anruf aufmerksam und musste nicht einmal nonstop auf mein Handy-Display starren.
Ein weiterer Punkt: Du kannst zwar nicht direkt mit deiner Smartwatch ans Telefon rangehen, dafür bist du in der Lage, Telefonate mit einem Klick aufzulegen. Hierfür betätigst du einfach den Drücker, das mittlere Rädchen an der Uhr. Du entscheidest, ob dich deine «Apex» auf alle Anrufe aufmerksam machen soll oder nur auf diejenigen deiner Liebsten. Falls Letzteres der Fall sein sollte, kannst du diese in der Kronaby-App abspeichern.
Schrittzähler
Als ich die Uhr an einem Morgen zu Hause vergessen habe, konnte ich dank der Heart-App auf meinem iPhone dennoch meine Schritte tracken. Kaum wieder zu Hause, habe ich die Smartwatch via Bluetooth mit meinem Handy verbunden und die bisherigen Schritte synchronisiert. Auch der Reminder, der mich bei zu langen Pausen ans Bewegen erinnert, ist hilfreich. Vor allem, wenn ich mal wieder zu viel Zeit auf Netflix verbringe. Lediglich die Schrittzähler-Anzeige auf dem Hilfsziffernblatt ist meiner Meinung nach zu wenig übersichtlich, da sich meine bisherigen Steps schlecht ablesen lassen.


Stiller Alarm
Insbesondere für Paare, die am Morgen nicht gleichzeitig aufstehen, ist der stille Alarm spannend. Durch seine Aktivierung werde ich von einem lautlosen Vibrieren geweckt. Partner und Hund merken davon nichts. Für mich dürfte die Vibration am Handgelenk jedoch stärker sein, da ich bezweifle, dass sie mich aus einer Tiefschlafphase reisst. Bei einem leichten Schlaf hingegen klappt die Weckfunktion ganz gut. Übrigens: Das Tragen der Uhr stört mich während der Nachtruhe nicht.
Kamera
Für Fans von Selfies sorgt das Kamera-Feature für Begeisterung. Da ich Fotos von mir hasse und darum auch nie auf die Idee kommen würde, ein Selfie von mir zu machen, kann ich mit dieser Funktion nichts anfangen. Ich erzähle meiner Redaktionskollegin Natalie Hemengül davon, die ganz aus dem Häuschen ist und schwärmt: «Wow, damit hast du einen praktischen Selbstauslöser für Gruppenbilder.» Recht hat sie.

Weitere Features
Wenn ich gerade beim Hören meines Lieblingssongs unterbrochen werde (zum Beispiel in der Migros an der Kasse), drücke ich gerne auf «Stopp», um keinen einzigen Part davon zu verpassen. Dank der «Musik-Funktion» kann ich den Song mit nur einem Klick auf die Uhr pausieren. Sobald ich wieder ungestört bin, drücke ich erneut auf denselben Knopf und höre das Lied zu Ende, ohne eine Passage verpasst zu haben. Hilfreich finde ich eigentlich auch die Timer-Funktion. Mein Backofen ist uralt und hat deshalb keinen Alarm. Dank meines neuen Timers brennt ab sofort nichts mehr an. Aber: Für das Stellen dieser Alarmfunktion benötige ich mein Handy. Darum könnte ich den Alarm statt auf der Smartwatch direkt auf meinem iPhone stellen.
Fazit
Die «Apex» ist dank ihrer vielen Timer-Funktionen eine hilfreiche Gedankenstütze für vergessliche Leute. Das Gadget ist nach nice to have, mehr aber nicht und löst bei mir kein Haben-Wollen-Gefühl aus. Darum kann ich in Zukunft gut darauf verzichten. Das grösste Manko dieser Uhr ist, dass sie zwar über 25 verschiedene Features hat, ich mich bei der Auswahl aber auf einen Bruchteil davon beschränken muss. Ich werde definitiv nicht zur Uhrenträgerin.


Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.