

Mehr Cash für Kinder: Budgetberatung Schweiz empfiehlt Sackgelderhöhung

Vorbei ist’s mit der Regel «ein Franken pro Woche und Schuljahr». Neu empfiehlt die Budgetberatung Schweiz, in der ersten Klasse bei drei Franken zu starten. Bis zur dritten Klasse kommt je ein Franken dazu, ab der vierten ändert sich der Modus.
Das alles teurer wird, merken nicht nur Erwachsene. Auch Kinder können sich von ihrem Sackgeld nicht mehr so viel leisten. Der Dachverband Budgetberatung Schweiz gibt seit 1980 Empfehlungen ab, welcher Betrag in der Tasche für die jeweilige Altersstufe angebracht ist, damit der Nachwuchs den Umgang mit Geld lernen kann. Neu sieht die Staffelung so aus.
Unterstufe
Stufe | Betrag | Auszahlungsrhythmus |
---|---|---|
1. Klasse | 3 Franken | wöchentlich |
2. Klasse | 4 Franken | wöchentlich
|
3. Klasse | 5 Franken | wöchentlich |
Im ersten Schritt der Finanzkarriere geht es ab dem Kindergartenalter darum, dass Geld zum Thema wird. Dass Kinder durch Gespräche, Einbindung beim Einkauf und mit eigenen kleinen Ausgaben erste Erfahrungen sammeln. Was brauchen wir wirklich? Was willst du einfach nur gerne haben? Die Budgetberatung nennt den Schuleintritt als guten Zeitpunkt, das Sackgeld einzuführen. Dann sollten Kinder den Wert des Geldes verstehen lernen und der Umgang mit Zahlen und einfachen Rechnungen gehört nach und nach zum Alltag.
Mittelstufe
Stufe | Betrag | Auszahlungsrhythmus |
---|---|---|
4. Klasse | 15 Franken | alle zwei Wochen |
5. Klasse | 18 Franken | alle zwei Wochen |
6. Klasse | 20 Franken | alle zwei Wochen |
Mit Erreichen der Mittelstufe sollten die Kinder darauf vorbereitet werden, etwas langfristiger mit ihrem Budget zu planen. Deshalb gibt's alle zwei Wochen einen Betrag, der dem einen oder der anderen eine neue Erfahrung bescheren kann: Zwei Wochen lang auf Lustkäufe verzichten zu müssen, wenn die Kohle gleich zu Beginn auf den Kopf gehauen wurde. Damit das nicht so oft passiert, können getrennte Kassen helfen. Zum Beispiel, indem ein Spar- und ein Spassschwein mit bestimmten Summen aus dem Budget gefüttert werden.
Oberstufe
Stufe | Betrag | Auszahlungsrhythmus |
---|---|---|
7. Klasse | 50 Franken | monatlich |
8. Klasse | 60 Franken | monatlich |
9. Klasse | 70 Franken | monatlich |
Ab der Oberstufe und dem Alter von 12 Jahren ist der empfohlene Rhythmus dann wie bei Erwachsenen: Einmal im Monat gibt's einen Betrag, mit dem gehaushaltet und auf grössere Anschaffungen gespart werden muss. In den weiterführenden Schulen wird empfohlen, den frei verfügbaren Betrag bis zur Volljährigkeit jährlich um 10 Franken zu erhöhen.
Sackgeld
Was hältst du von den neuen Empfehlungen?
- Die empfohlenen Beträge sind zu hoch.52%
- Die empfohlenen Beträge sind genau richtig.41%
- Die empfohlenen Beträge sind zu niedrig.7%
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Wichtig ist, gemeinsam festzulegen, welche Kosten das Kind aus seinem Budget bezahlt. Was ist mit Kleidung, dem Handy-Abo, den Pflegeprodukten oder dem Bahn-Billett? Je nach Abmachung ist eine andere Summe fair und familieninterne Verhandlungssache. Finanzieren die Jugendlichen solche laufenden Kosten aus dem eigenen Sack, hat das wiederum einen Lerneffekt. Sie übernehmen nach und nach mehr Verantwortung. Dasselbe Prinzip also wie beim Jugendlohn.


Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.