
Produkttest
Alles fair bis auf den Reissverschluss: Mein kleines Problem mit dieser leichten Bike-Jacke
von Michael Restin
Von Vaude kommt nachhaltig und fair produzierte Kleidung fürs Mountainbike. Die neue Kollektion überzeugt aber auch mit ihrer Zweckmässigkeit und coolem Design.
Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2015, Best-Practice-Award der Fair Wear Foundation 2016, Platz 1 im Ranking der Nachhaltigkeitsberichte 2019, flexible Arbeitszeitmodelle, eigener Unternehmenskindergarten, 60 Prozent Frauenquote, Integration von Geflüchteten, seit 2022 klimaneutral.
Kollege Restin geriet kürzlich ins Schwärmen, als er eine leichte Velojacke von Vaude testete. Nicht nur die Jacke selbst, sondern auch das Familienunternehmen aus dem baden-württembergischen Tettnang hatten es ihm angetan.
Entsprechend gross war meine Vorfreude, als ich die Teile der neuen Vaude MTB-Kollektion zum Testen bekam. Ich hatte Shorts, Hoody und Co. nun während des Sommers immer wieder im Einsatz. Spoiler: Ich bin seither ebenfalls ein Fan des Brands. Aber schön der Reihe nach.
Diese MTB-Shorts besteht aus einem leichten (284 Gramm) und dehnbaren 4-Wege-Stretchmaterial. Das umweltfreundlich hergestellte Hauptmaterial ist windabweisend und robust. Die Hose geht bis übers Knie; zum Tragen mit Schonern passt du die Weite über einen 2-Wege-Reissverschluss an, der gleichzeitig zur Belüftung dient. Dank des hinten höher geschnittenen Bundes mit Weitenregulierung sitzt die Hose top. Dieses Produkt ist PFC-frei mit Eco Finish wasserabweisend ausgerüstet. Es gibt es jedoch auch in einer komplett wasserdichten Variante.
Dieser Hoody ist leger geschnitten und daher sehr bequem. Ich trage ihn auch oft, wenn ich nicht mit einem Bike unterwegs bin. In der kleinen, seitlichen Reissverschlusstasche am Rücken können Wertgegenstände sicher verstaut werden. Das funktionelle Hauptmaterial ist leicht, schnell trocknend und der Woll-Anteil wirkt geruchshemmend. Das nach strengen Umweltstandards zertifizierte Material kratzt nicht und kann so auch direkt auf der Haut getragen werden.
Diese leichte und leger geschnittene Windjacke aus wasserabweisendem Stretchmaterial hat mich während meiner Sommerferien auf der Nordseeinsel Langeoog begleitet. Zwar nicht auf dem MTB, sondern dem Mietvelo und auf Strandspaziergängen, oder Fahrten auf der Fähre. Die beiden seitlichen Reissverschlusstaschen dienen bei Bedarf durch die Innenseite aus Mesh-Material auch zur Ventilation. Das nach strengen Umweltstandards zertifizierte Material trägt sich angenehm leicht. Diese leichte Jacke (340 Gramm) ist mit Eco Finish umweltfreundlich wasserabweisend ohne Fluorcarbone (PFC) hergestellt.
Der leichte Langfinger-Handschuh mit Mesh-Einsätzen und Perforierung an der Hand-Innenfläche bietet eine gute Belüftung und angenehme Passform. Ergonomische Polster schützen vor Erschütterungen; Silikonprints ermöglichen einen guten Grip der Bremsen und der Schaltung, auch bei Nässe.
Ich habe das schon einige Male erwähnt und mache das bei dieser Gelegenheit gerne nochmals: Mir gefällt cooles Design mit knalligen Farben. Natürlich sind nachhaltig und fair hergestellte Waren wichtig und unterstützenswert. Keine Frage. Das sind jedoch die rationalen Argumente für oder gegen einen Brand und seine Produkte. Design spielt sich mehr auf der emotionalen Ebene ab. Und wir Menschen sind emotionale Wesen. Zumindest ich.
Auch hier punktet Vaude mit dieser Kollektion. Ich hatte die Shorts, den Hoody und die Jacke unter anderem auch während der Sommerferien im Juli auf der Nordseeinsel Langeoog dabei und war froh darum. Vor allem Jacke und Hoody kamen bei kühlen Temperaturen unter 20 Grad regelmässig zum Einsatz. Egal, ob auf dem Mietvelo, beim Strandspaziergang, auf der Fähre oder abends im Restaurant – selten habe ich so viele positive Feedbacks zu Bekleidung erhalten wie in diesem Fall. Bis hin zu wildfremden Menschen, die unbedingt wissen wollten, wo ich zum Beispiel die Jacke herhatte.
Nennt mich oberflächlich, aber auch das ist ein gutes Gefühl. Nicht nur die Tatsache, dass es Vaude mit dem Umweltschutz tatsächlich ernst meint.
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.