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Sonys neuer bester OLED-TV: Was kann der AG9?

Das Jahr 2019 startet mit einem neuen OLED-Fernseher Sonys. Der AG9, so die Produktbezeichnung, versteht sich als Nachfolger des AF9. Auf grosse Neuerungen habe ich vergebens gewartet, denn die Verbesserungen stecken im Detail.

Sony hat einen neuen besten OLED-Fernseher. Ungefähr so wird das im Komplex 457 in Zürich vermittelt. Dort findet die Produkt-Roadshow Sonys statt, wo Produkt-Highlights für 2019 vorgestellt werden. Unter anderen dieser neue beste OLED-Fernseher. Der neue Beste hört auf die klingende Produktbezeichnung AG9 und ist der zugrundeliegenden alphabetischen Logik der Nachfolger des AF9.

Wirklich viel neu macht der AG9 nicht.

Das ist dahingehend verschmerzbar, dass sein Vorgänger zu den besten TVs des vergangenen Jahres gehört. Soll heissen: Selbst, wenn die Verbesserungen nur im Detail liegen, startet der japanische Hersteller mit einem der besten TVs ins neue Jahr.

Wir verabschieden uns vom Kickstand

2019 wird offenbar als jenes Jahr in die Geschichtsbücher eingehen, in dem sich Sony vom Kickstand Design verabschiedet hat. So jedenfalls wurde das vor Ort kommuniziert. Der Grund scheint pragmatischer Natur: Laut Sony werden 42 Prozent der verkauften OLED-TVs aus dem Hause Sony and die Wand montiert. Der Standfuss, an dem sich das Panel letztes Jahr noch anlehnte, konnte zwar für die Wandmontage eingeklappt werden – aber so richtig das Gelbe vom Ei war das nicht.

Das Panel samt Gehäuse für Prozessor und andere Hardware ist dadurch nicht mehr als geschätzte drei bis vier Finger breit. Das Wandmontage-Kit sorgt dafür, dass der Fernseher entweder flach an die Wand montiert oder ein paar Zentimeter herausgezogen und zum Zuschauer geneigt werden kann.

Fans des Kickstand Designs werden daher entweder zum Vorgänger AF9 greifen müssen oder sich mit einem herkömmlichen Standfuss anfreunden müssen. Immerhin: Besagter Standfuss ist extrem dünn, der neue Beste scheint dadurch ohne Stütze aufrecht auf dem TV-Möbel zu stehen.

Ein schwingendes Bild macht Ton

Die Achillesferse beim Sound von OLED-Fernseher ist oft die Dicke des Gehäuses. Weil ein OLED im Gegensatz zu einen LCD-Fernseher keine Hintergrundbeleuchtung benötigt, kann er extrem dünn gebaut werden. Lautsprechern bleibt daher kaum genug Raum, um voluminöse Klänge zu produzieren.

Sony löst das Dilemma seit etwa zwei Jahren mit «Acoustic Surface Audio». Im Wesentlichen bringen treiberähnliche Aktivatoren das Display zum Schwingen. Der voluminöse Sound, der dabei entsteht, beeindruckt spätestens seit dem AF9-Modell aus dem letzten Jahr.

Das Video zeigt Acoustic Surface Audio bei seiner Premiere in Sonys A1-OLED-Modell

Waren es bei besagtem Vorgängermodell noch drei Aktivatoren, die Sound von links, rechts und mitte erzeugten, sind im AG9 nur noch deren zwei. Nicht etwa, weil am Sound gespart wird; die Techniker Sonys haben die Technologie einfach weiterentwickelt. So ist weniger mehr, und der Sound soll trotzdem besser klingen. Tatsächlich unterstützt Sonys hauseigene Technologie neuerdings Dolby Atmos.

Gleicher Prozessor, gleiches Betriebssystem

Ansonsten ist eigentlich alles beim Alten geblieben. Der X1-Ultimate-Prozessor, der Aufgaben übernimmt wie das Hochskalieren von Full-HD-Inhalten, Bildrauschen zu unterdrücken oder Farben zu kräftigen, gab’s schon beim Vorgänger – und sorgte in meinem Test für anerkennendes Nicken.

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Ebenfalls geblieben ist das Betriebssystem: Android Oreo 8.0. Gut so. Sony hat sich in oft den Vorwurf gefallen lassen müssen, seine besten Fernseher mit einem unverständlich langsamen und zähen OS auszustatten. Schuld daran waren die oft schlecht programmierten Android-Smart-TV-Versionen.

Vergangenes Jahr wurde dieser Schönheitsfehler behoben. Android Oreo 8.0 macht Samsungs Tizen Konkurrenz in Punkto Geschwindigkeit und Reaktionszeit. Dazu stützt sich Sonys OS aufs üppig ausgestattete Google Play Store mit all seinen Apps. Und: Der Fernseher lässt sich via Google Assistant sprachsteuern. Jedenfalls auf Hochdeutsch oder Französisch. Nur nicht auf Schweizerdeutsch oder Rumantsch. Sonst geht fast alles. Ins Google-Smart-Home-System für zu Hause lässt sich der AG9 mühelos integrieren.

Der neue Beste Sonys: Fazit des First Looks

Der AG9 wird seine Käufer finden. Gerade, weil die Bildqualität auf dem Niveau des Vorgängermodells angesiedelt ist. Interessanter, weil neu, ist das verbesserte Acoustic Surface Audio, das neuerdings Dolby Atmos unterstützt. Das schreit nach einem Test, der irgendwann Ende März oder Anfang April folgen soll. Also dann, wenn der Fernseher auf den Markt kommt.

Darüber hinaus halten sich die Neuigkeiten in Grenzen. Das Panel lehnt nicht mehr an einem Kickstand, sondern steht aufrecht. Ausserdem ist der AG9 dünner als sein Vorgänger, damit er besser an die Wand montiert werden kann.

Wobei – etwas war da noch:

Fernbedienungen. Fortsetzung folgt.

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 

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