Hintergrund

Warum eigentlich fehlt nach dem Waschen immer eine Socke?

Es ist ein Phänomen, das uns allen bekannt ist: die verlorene Socke. An den Füssen waren es noch zwei, beim Aufhängen ist’s plötzlich nur noch eine. Tatsächlich kann es sein, dass die andere von der Waschmaschine «gefressen» wurde – viel wahrscheinlicher ist aber eine andere Theorie.

«Piep!» 95 Minuten sind um, die Wäsche ist fertig. Per Wäschekorb bugsiere ich sie ins Schlafzimmer, wo mein Stewi steht. Stück für Stück wandert auf die Drahtseile. Am Ende fehlt eine weisse Socke.

Da ich ziemlich sicher bin, dass ich eines Tages nicht einfach in geistiger Umnachtung nur eine Socke angezogen habe, muss sie irgendwo zwischen deren Entledigung und Aufhängen verloren gegangen sein. So wie mir das immer wieder passiert.

Warum eigentlich?

Die Maschine hat eine Schwachstelle

Ist der Mythos mit den sockenfressenden Waschmaschinen tatsächlich wahr? «Bei Waschmaschinen hat es zwischen Waschtrommel und Türe einen breiten Rand aus Gummi. Zwischen diesem Gummi und der Trommel befindet sich ein Schlitz», erklärt mir Roman Berther, PR Manager beim Waschmaschinenhersteller Miele. Theoretisch könne es beim Waschvorgang passieren, dass eine Socke durch diesen Schlitz auf die andere Seite der Trommel gelange. Vor allem, wenn die Maschine überladen sei.

Der letzte bekannte Fall bei Miele-Maschinen liege aber Jahrzehnte zurück. «Bei unseren Produkten kann dieses Szenario ausgeschlossen werden, da unsere Konstrukteure seit langer Zeit darauf achten, dass der Schlitz sehr klein ist.»

Auch bei mir kann dieses Szenario ausgeschlossen werden, da ich – aus Platzgründen – einen Toploader in der Wohnung habe. Trotzdem kenne ich das Phänomen der Einzelsocke. Und wahrscheinlich bin ich selbst dran schuld, meinen zumindest die Experten.

Wohl eher menschliches Versagen

«Vielleicht ist eine Socke in die Bettwäsche gerutscht, weil sie aus Versehen dort mitgewaschen wurde. Oder sie wurde schon gar nicht erst aus dem Wäschekorb genommen. Oder sie liegt noch unterm Sofa», mutmasst Berther.

Marco Serratore, Leiter Marketing und Kommunikation bei Sanitas Troesch, wird immer wieder von Kundinnen und Kunden um Tipps gegen verschwindende Socken gebeten. Er empfiehlt Socken-Klammern. «So ist sicher, dass die Paare schon von Anfang an beieinander sind.» Wem das zu aufwändig scheint (mir zum Beispiel), kann die Socken auch einfach zusammenknüpfen. Oder das Risiko weiter eingehen.

Nebst den Ausführungen der Experten ist für mich die Erklärung in «South Park» durchaus einleuchtend. Dort werden von Zwergen zwar Unterhosen geklaut und irgendwie zu Profit gemacht, das Ganze funktioniert aber sicher genauso gut mit Socken.

Warum eigentlich bleibt der Zeiger der Bahnhofsuhr kurz stehen? Warum gibt’s im Kino Popcorn? Und warum darf Trinkglas nicht ins Altglas? Der Alltag hält viele Rätsel bereit, die ich in unregelmässigen Abständen zu lösen versuche. Hast auch du eine brennende Frage, aber keine Zeit zum Recherchieren, dann schick sie mir per Mail. Ich mache die Drecksarbeit gerne.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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