

Wie du deine Küche wohnlicher machst
Mit wenigen Handgriffen wird deine Küche trotz Edelstahlbecken und kühler Fliesen heimelig. Du kannst sie rasch umsetzen und musst dabei nicht erst tief ins Portemonnaie greifen.
Ich koche nicht gerne. Deshalb halte ich mich selten in der Küche auf. Das funktioniert gut, wenn du in einem pulsierenden Quartier lebst, in dem es vor Restaurants nur so wimmelt und dir Food-Blogger im Netz zahlreiche Rohkost-Tipps geben. Um dennoch regelmässig am Herd zu stehen, habe ich mir zwei Strategien ausgedacht: Ich will öfter Freunde zum Essen einladen und die Küche so einrichten, dass sie in Sachen Wohnlichkeit mit der Stube mithalten kann. Letzteres funktioniert bereits mit wenigen Tricks.
Die Höhe nutzen
Statt alle Küchenutensilien im Schrank zu verstauen, kannst du einige als Deko nutzen. Wenn du sie aufhängst, sparst du Platz und kreierst gleichzeitig Wandobjekte. Für Messer gibt es magnetische Streifen, die sich an der Wand oder an Schränken anbringen lassen. Sie sind praktischer als herumstehende Messerblöcke und ersparen dir die Suche in Schubladen. Mit Schneidebrettern ist es ähnlich: Wenn du sie aufhängst, sind sie jederzeit griffbereit und du verschaffst dir mehr Arbeitsfläche. Egal, ob klassisch oder modern, wähl ein oder zwei ansprechende Designs und mach sie zu einem Wandbild.


Spülbürsten, die oft am Beckenrand stören, oder Pfannen, die sich nur schlecht stapeln lassen, werden zu einer Rauminstallation, indem du sie an die Decke hängst. Zweckentfremde hierfür einen Handtuchhalter und bringe das Kochwerkzeug mittels S-Haken an der Decke an. Über Kochinseln sieht diese Variante besonders effektvoll aus. Du kannst sie alternativ auch an die Wand hängen, falls deine Deckenhöhe zu tief ist.
Das Design hinterfragen
Damit du Küchengadgets zur Schau stellen kannst, sollten sie optisch was hermachen. Greif, wenn du das nächste Mal Küchenutensilien kaufst, nicht nach der herkömmlichen Lösung aus dem Supermarkt. Mittlerweile gibt es von schicken Kehrschaufeln bis hin zu stylishen Putzbürsten tolle Designs, die sich sehen lassen.
Stillleben kreieren
Hochwertiges Geschirr ist zu schade, um im Schrank versteckt zu sein. Leg dir ein Regal zu, das wie die Stange oder die Magnetleiste als Bühne für ausgewählte Stücke dient. Arrangier darauf einige Teller und Tassen. Kombiniere dazu eine Schale mit Obst und dekorative Kochbücher. Statt die gesamte Gewürzsammlung aufzustellen, wählst du die wichtigsten aus und füllst sie in Einmachgläser oder Keramikgefässe um. Falls du Angst vor Staubfängern hast, lassen sich auch durch transparente oder fast blickdichte Vitrinen spannende Arrangements gestalten. Positionier bunte Dinge im Vordergrund des Schranks und verteile sie wie Farbkleckse in einem Bild. Das peppt den Raum voller eintöniger Küchenfronten auf.


Natürliches einbringen
Pflanzen machen jedes Zimmer einladender. Schlag zwei Fliegen mit einer Klappe, indem du Kräuter in deine Küche einziehen lässt, die du auch zum Kochen verwendest. Sie lassen sich in Eimern ebenfalls an einer Stange mit den passenden Pflanzentöpfen oder auf Pflanzentreppen inszenieren. Ob frisch oder getrocknet – Blumen haben dieselbe Wirkung. Wie in Bädern wirken standardisierte Küchen wegen ihrer metallischen Elemente oft kühl und steril. Wohnaccessoires, die aus natürlichen Materialien wie Holz, Kork oder Rattan bestehen, sorgen für die nötige Wärme.
Keine Abstriche machen
Durch Heimtextilien wirken Küchen im Nu gemütlich. Beachte dein Farbkonzept und wag dich auch an auffällige Muster, die den Raum – wie ein Kleid den Körper – schmücken. Teppiche werden für Küchen oft als unpraktisch abgestempelt. Dabei ist das nur eine Frage des richtigen Materials. Die Gewebemischungen von Outdoorteppichen sind resistenter gegen Flecken als herkömmliche Modelle. Bedruckte Vinylteppiche, die dir zumindest optisch vormachen, ein Kuschelteppich zu sein, sind wasser- und abriebfest.
Behandle deine Küche wie den restlichen Wohnbereich und nutze freie Flächen, um ihr mit Bildern und anderen persönlichen Gegenständen mehr Charme zu verleihen. Es spricht nichts dagegen, eine Galeriewand in der Küche zu verorten. Das Gleiche gilt für die Beleuchtung. Ein Stimmungslicht sorgt neben dem Arbeitslicht für mehr Behaglichkeit. Tagsüber wirken die Leuchten dekorativ. Du kannst auch das Leuchtmittel auswechseln: Dimmbare Lösungen mit warmer Farbtemperatur gibt es für Smarthome-Systeme sowie Einsteiger als Bluetooth-Version.


Ich gebe zu, dass von den beiden Strategien nur die erste klappt. Trotz gemütlicher Küche macht mir das Kochen nicht mehr Spass als sonst. Nur geladene Gäste motivieren mich. Seit der Raum ein Bijou ist, halte ich mich aber zumindest mehr darin auf.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.