

Wie kriege ich meinen Kühlschrank in den Griff?
Schon wieder eine verschimmelte Zitrone, schon wieder verklumpte Milch. Ich habe meinen Kühlschrank nicht im Griff. Ein Versuch, mich zu verbessern.
Eines vorweg: Hier folgt ein sehr theoretischer Ansatz dazu, wie du deinen Kühlschrank vielleicht in den Griff bekommen könntest. Die hier vorgeschlagenen Methoden werde ich erst testen.
Anstoss zu diesem Ratgeber gibt die neuste Folge unseres Podcasts «Uftischt», in der Judith und ich jeweils vier Lebensmittel benannt haben, die in unserem Kühlschrank immer wieder verderben. Achtung, nichts für schwache Ohren.
Die ganze Folge des Podcasts gibt es hier, wo du uns auch abonnieren kannst.
Ja, die Gemüseschublade... ich habe sie total unter Kontrolle. Bis ich sie eben nicht mehr unter Kontrolle habe. Dann türmen sich offene Käsepackungen und Joghurtbecher mit gewölbten Deckeln im Kühlschrank. Und ich ignoriere sie bewusst und stelle munter noch mehr Esswaren rein. Das Prinzip der «regelmässigen Kontrolle» funktioniert nicht einfach so. Daher habe ich mir drei mögliche Szenarien ausgedacht, wie ich die verdammten Haltbarkeitsdaten in den Griff bekommen könnte. Vielleicht helfen sie dir ja auch?
Apps
Die offensichtliche Lösung: «There’s an app for that.» Kitchenpal. Supercook. Cooklist. Speisekammer. Sie haben alle etwa die gleichen Dienstleistungen, sind in der Grundfunktion oder in einer Probezeit gratis, danach sind jährliche Kosten fällig. Im Prinzip scannst du den Barcode deiner Lebensmittel (oder tippst sie mühsam ein) und ergänzt das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Danach warnt dich die App, bevor das MHD erreicht ist und schlägt dir sogar Rezepte vor, die andere Lebensmittel aus deinem Schrank beinhalten. Ich weiss jetzt schon: Mit den Apps könnte es für ein paar Wochen gut kommen, danach vergesse ich sie wieder.
FiFo
Ein Klassiker der EDV (wie die IT früher mal hiess) und der Lagerbewirtschaftung: first in, first out. Was am längsten im Kühlschrank ist, wird zuerst aufgebraucht. Logistisch ist das natürlich kompliziert, weil du die neu gekauften Lebensmittel hinter die alten stellst. Disziplin ist immerhin nur beim Einräumen gefragt. Dazu kannst du das Einkaufsdatum mit Malerklebeband und Stift auf die Produkte schreiben und dich dazu zwingen, zuerst die ältesten Lebensmittel zu verwenden. Werfe vor dem Einkauf oder, noch besser, vor der Menüplanung einen Blick in den Kühlschrank. So wie ich diese Zeilen schreibe, weiss ich nicht, wie ich das in den Griff bekommen soll.
Ampelprinzip
Die wohl übersichtlichste und aufwendigste Methode ist das Ampelprinzip. Drei Behälter mit der Farbcodierung «grün», «gelb» und «rot» sorgen im Kühlschrank für Ordnung. In den Grünen kommen alle Esswaren, die frisch und weit weg vom MHD sind. In die gelbe kommen Esswaren, die knapp am MHD sind und in die rote Kiste solche, die das MHD überschritten haben. Vor jedem Einräumen kontrollierst du die Kisten kurz. Nachteil: Du hast absolut keine Übersicht darüber, welches Lebensmittel jetzt wo ist. Mayonnaise könnte also in der grünen Kiste sein, während Ketchup schon in der roten Kiste ist. Der Vorteil dieser Methode ist, dass du nichts zu beschriften brauchst und direkt vor Augen hast, was du dringend aufbrauchen musst. Mit dieser Variante werde ich zum richtigen Einräumen gezwungen… bis mir alles wieder scheissegal ist und ich die frisch gekaufte Mayo in die rote Kiste werfe, weil ich im Stress bin.
Wie organisierst du deinen Kühlschrank? Gelingt dir das eh von Natur aus oder brauchst du eine andere Technik? Schreib es mir in die Kommentare.
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.