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Wie umweltfreundlich ist deine Garderobe?

Vanessa Kim
28.1.2020

Die Textilindustrie belegt in Sachen CO2-Emission weltweit den zweiten Rang. Eine Zahl, die mich wachrütteln sollte. Tut sie aber noch nicht. Ob ein «Fashion Footprint Calculator» Abhilfe schafft?

Dieses Wochenende shoppen in London und die Woche darauf schlemmen in Bella Roma – die günstigen Flugpreise machen es möglich. Fliegen ist längst kein Luxus mehr. Darum ist es umso erstaunlicher, dass die Modebranche die Luftfahrt in Sachen Umweltverschmutzung überholt hat. Schuld daran ist der Herstellungsprozess von Klamotten sowie der Anbau und die Produktion derer Rohstoffe. Inwiefern dein Kleiderschrank den Klimawandel negativ beeinflusst, erfährst du anhand des neuen «Fashion Footprint Calculator» von Thredup, den ich getestet habe.

Was will die Alte von mir?! Ich verüble es dir nicht, wenn du so von mir als Moderedaktorin denkst. Erst berichte ich von den neuesten Trends und Must-haves. Im nächsten Atemzug predige ich die Dos and Don'ts in Sachen Fashion und Klimawandel. Widersprüchlicher geht's nicht. Das eine muss das andere jedoch nicht ausschliessen. Du musst bloss überlegt an die Sache herangehen. Da ein Umdenken erst spät bei mir stattgefunden hat, nehme ich mich selbst an der Nase. Es reicht nicht, wenn ich den Müll richtig trenne und beim Lebensmitteleinkauf auf Plastiksäcke verzichte.

Als ich vom Fashion Footprint Calculator höre, werde ich neugierig. Der Test soll anhand von zwölf Fragen zu meinem Kaufverhalten, meinen persönlichen CO2-Fussabdruck ermitteln und wie viele Flugmeilen ich damit abdecke. Nach fünf Minuten bin ich durch und weiss, dass ich mich im unteren mittleren Bereich befinde: «medium-low». Das Resultat erstaunt mich im positiven Sinn, da ich mich schlechter eingeschätzt habe. Trotzdem bin ich motiviert, weil das Ganze Luft nach oben hat – viel Luft nach oben. Neben der Auswertung bekomme ich auch Tipps, die mir künftig dabei helfen sollen, meinen CO2-Fussabdruck zu verringern.

Ansatzpunkte

Ein Tipp lautet, dass ich mit dem Kauf von Secondhand-Mode meinen CO2-Ausstoss um etwa 65 Prozent verringere. Eine beachtliche Zahl, die daraus resultiert, dass die grösste Menge an CO2 in der Anfangsphase der Kleiderproduktion ausgestossen wird. Dieser Schritt fällt bei Klamotten aus zweiter Hand weg. Am schlimmsten ist übrigens die Produktion von Jeanshosen. Deshalb solltest du besonders diese secondhand shoppen. Falls du ungetragene Mode bevorzugst, kaufst du dir am besten Marken, die nachhaltig designen wie zum Beispiel Patagonia oder Elephbo.

Das Einkaufen in Geschäften führt ebenfalls zu einem höheren CO2-Ausstoss. Zwar wirkt sich beim Online-Shopping auch der (nationale) Paketversand negativ auf die CO2-Bilanz aus, diese ist aber vergleichsweise weniger hoch, da Kleider gezielt von Tür zu Tür verschickt werden. Wenn du auf die Express-Option verzichtest, hast du alles richtig gemacht. Auch das Wäschewaschen ist nicht ohne. Versuch dabei heisses Wasser zu vermeiden (je kälter, desto besser) und auf das Trocknen im Tumbler zu verzichten.

Die Zauberformel lautet Qualität statt Quantität. Sprich: Weniger shoppen und dabei auf hochwertige und umweltfreundliche Materialien wie beispielsweise Tencel setzen. Das ist ein kleiner Beitrag an die Umwelt, der – wenn alle am selben Strang ziehen – Grosses bewirkt. Wenn du wissen willst, ob sich der Test positiv auf meine CO2-Fashion-Bilanz ausgewirkt hat, dann folge mir. Ich erzähle dir in drei Monaten, ob mir der Test geholfen hat.

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Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt. 


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