

Wo kommt eigentlich der Nussknacker her?

Soldaten, Könige, Förster: Sie alle eint das Schicksal als Nussknacker. Wie es anno 1870 dazu kam und warum die Holzfiguren Nüsse knacken sollten, erfährst du hier.
Adventszeit ist Nussknackerzeit. Aber woher stammt eigentlich diese uniformierte Holzfigur mit weißem Rauschebart und markantem Kinn? Und warum flutet sie Weihnachtsmärkte und geschmückte Wohnzimmer? Dafür musst du einen Blick in die Vergangenheit werfen – genauer gesagt ins 19. Jahrhundert.
Entstanden im Erzgebirge
Der Nussknacker in seiner heutigen Form ist sozusagen ein Sachse. Er stammt nämlich aus dem Erzgebirge. Dort erlebte das Holzhandwerk im 19. Jahrhundert ein Hoch, nachdem der Bergbau an Bedeutung verloren hatte. Das erste Holzmännchen seiner Art wurde 1870 vom Kunsthandwerker Friedrich Wilhelm Füchtner gedrechselt. Inspiriert wurde Füchtner von einem 1816 geschriebenen Buch, das eine erste Verbindung zwischen der Holzfigur und Weihnachten schafft: In «Nussknacker und Mausekönig» von E.T.A. Hoffmann wird der kleinen Marie nämlich Heiligabend ein Nussknacker geschenkt. Hoffmanns Werk diente somit als Vorlage für den ersten Serien-Nussknacker, wie wir ihn heute kennen. Im Shop findest du die Geschichte zum Lesen und als Hörbuch für Kinder.
Die harten Nüsse der armen Leute knacken
Es ist übrigens kein Zufall, dass Nussknacker traditionell Soldaten, Könige und Personen der oberen Bevölkerungsschicht darstellen. Diesen im Jahre 1870 unantastbaren und nicht kritisierbaren Menschen konnte der gemeine Bürger mit seinen Nüssen das sächselnde Mundwerk stopfen.
Der Nussknacker steht aber nicht nur für das Aufmucken gegen die Obrigkeit und wird mit Weihnachten verbunden. Er symbolisiert auch den Kampf von Gut gegen Böse: In Hoffmanns Werk sowie im bekannten Weihnachtsballettstück «Der Nussknacker» behauptet sich der liebe Holzsoldat nämlich gegen den bösen Mäusekönig.
Eher ein Dekostück
Heutzutage sind die Figuren eher Deko als Werkzeug. Es geht mehr darum, was sie verkörpern. Um Schalen aufzubrechen, taugen sie nicht. Wer also wirklich die eine oder andere harte Nuss knacken will, sollte zu gängigen Nusszangen greifen. Wenn du es etwas spezieller magst, habe ich hier das eine andere Produkt für dich rausgesucht. Zum Beispiel das Retro-Modell von Rosenstein & Söhne, das an eine Werkbank erinnert:


Katzenlady und Kaffeeliebhaberin aus Kiel, die das Hamburger Redaktionsteam unterstützt. Immer auf der Suche nach «News und Trends» in den Bereichen Sport und Health Care, DIY & Basteln, Interior, Deko, Geschirr, Sex & Erotik.