Hinter den Kulissen

Ade Anzug: Ex-Banker über seinen Wechsel zu Digitec Galaxus

Tim Tanner hat als Banker die vermögendsten Kunden betreut, bevor er sich für einen Job bei Digitec Galaxus entschieden hat. Was seine Tattoos mit dem Jobwechsel zu tun haben und wie stark der 32-Jährige das Prestige des Bankerjobs vermisst, erfährst du im Interview.

Du warst 13 Jahre lang in verschiedenen Funktionen als Banker tätig, zuletzt als Vermögensberater. Die reichsten Kundinnen und Kunden haben dir ihre Millionen anvertraut. Jetzt arbeitest du bei Digitec Galaxus. Ein krasser Wechsel! Wie kam es dazu?
Ich hatte alles: Ein Einzelbüro, tolle Anzüge, viel Geld und Prestige, aber mir fehlte die Kreativität. Die Hierarchie und die stark vorgegebenen Prozesse bei der Bank lassen kaum ein „Out of the box“-Denken zu, kreative Lösungen haben keinen Platz. Mir wurde bewusst, dass ich meine Fähigkeiten in einem innovativeren Umfeld besser zum Einsatz bringen kann. Digitec Galaxus gefiel mir schon seit Jahren. Die echten, leicht provokativen Selbsttests und die unkonventionell geschriebenen Artikel fand ich grossartig. Da ist so viel Herzblut drin und ich sagte mir: Wenn ich jemals kündige, dann um bei einer solchen Firma zu arbeiten.

Du bist bei Digitec Galaxus Category Development Manager. Um Geldanlagen geht es dabei nicht, was machst du genau?
Ich optimiere die Zusammenarbeit mit unseren Produkte-Partnern. Mein Aufgabengebiet ist ziemlich breit, hauptsächlich kümmere ich mich um die Automatisierung der Bestellabläufe, damit die Produkte schneller zu uns ins Lager oder direkt zu den Kundinnen und Kunden gelangen.

Warum hat Digitec Galaxus gerade dich für diesen Job ausgewählt? Das passt ja von deinem Lebenslauf her nicht wirklich.
Mein erster Satz hat sie wohl umgehauen (lacht). Ich habe damit gespielt, dass ein Banker uncool ist und überhaupt nicht zu Digitec Galaxus passt. Gleichzeitig erklärte ich, warum ich den Anzug unbedingt loswerden wollte. In einem Anzug ist man nicht professioneller, um kreative Lösungen zu finden. So konnte ich das Piratische rüberbringen, das bei Digitec Galaxus einen hohen Stellenwert geniesst.

Als Reminder habe ich mir nach meiner Kündigung einen kleinen Anker auf den Hals tätowiert, der mich immer daran erinnert, dass ich nicht zurück zur Bank will.
Tim Tanner

Haben deine vielen Tattoos auch eine Rolle gespielt?
Und wie! Allerdings nicht in Bezug auf meine Anstellung, sondern in Bezug auf meine Kündigung. Ich wollte meine Tattoos nicht mehr hinter einem Anzug verstecken. Ich wollte MICH nicht mehr hinter einem Anzug verstecken. Als Reminder habe ich mir nach meiner Kündigung einen kleinen Anker auf den Hals tätowiert, der mich immer daran erinnert, dass ich nicht zurück zur Bank will. Dieses Tattoo abzudecken wäre nämlich ziemlich schwierig.

Als Banker hast du bestimmt sehr viel verdient. Ich gehe davon aus, dass du hier nicht den gleichen Lohn hast. Stört dich das nicht?
Der Lohn hier stimmt für mich. Die flache Hierarchie, selber Entscheidungen treffen können, im Homeoffice arbeiten, der Teamzusammenhalt: Diese Benefits bedeuten mir mehr als der Kontostand Ende Monat. Mit meiner beruflichen Veränderung kann ich endlich das tun was ich schon immer wollte: Kreative Lösungen finden und in einem coolen Team arbeiten. Das konnte mir die Bank nicht bieten.

Banker ist für viele ein Prestigejob. Wie gehst du damit um, in gewissen Kreisen zumindest, nicht mehr damit punkten zu können?
Nach meiner Kündigung bei der Bank reiste ich eineinhalb Jahre durch Nord- und Lateinamerika. Dort habe ich gemerkt, wie wenig ich fürs tägliche Leben brauche. Prestige war mir plötzlich nicht mehr wichtig. Mit einem höheren Lohn eignet man sich automatisch einen anderen Lebensstil an. Das hat unter anderem mit dem Umfeld zu tun, indem man sich bewegt. Man lässt sich schnell von den Kolleginnen und Kollegen anstecken. Ein gewisser Teil meiner Persönlichkeit hat sich damals über den Anzug definiert. Das alles aufzugeben hat einiges gebraucht, aber meine Reise zeigte mir: Ich bin viel mehr als ein Anzug, eine Platinum-Kreditkarte oder eine teure Uhr. Geld allein macht tatsächlich nicht glücklich und wenn ich ehrlich bin, hat mir dieser Lebensstil eigentlich nie ganz entsprochen.

Während des Interviews habe ich deinen Enthusiasmus und deine Freude gespürt, die du für diese Firma und für deinen Job entwickelt hast. Dein Leuchten in den Augen ist ansteckend! Gibt es dennoch etwas, das dir hier nicht gefällt?
(Lacht) Jetzt im Sommer fehlt eine Klimaanlage, aber das ist Klagen auf sehr hohem Niveau.

Hast du auch schon einen ungewöhnlichen Jobwechsel hinter dir? Oder bist du Quereinsteigerin oder Quereinsteiger? Was für Erfahrungen hast du gemacht?

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Ich suche die besten Hintergrundstories aus dem Digitec Galaxus-Universum, denn Menschen und Geschichten faszinieren mich. In meinem zweiten Leben stehe ich als Moderatorin und Schauspielerin auf der Bühne - diese kann durchaus auch einmal ein Friedhof sein – als Sprecherin für Werbefilme synchronisierte ich schon einen Kürbis oder eine Kuh. 

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