Aufstand gegen die Knirpse: «saldo» testet Taschenschirme
18.4.2025
Bilder: Patrick Vogt
Klein, handlich, wetterfest – die Ansprüche an einen Taschenschirm sind eher niedrig. Und doch schiffen im «saldo»-Test gleich mehrere Modelle ab. Allen voran die kultigen Knirpse.
Am liebsten mag ich Taschenschirme, wenn ich sie nicht brauche. Wenn sie in der Seitentasche meines Rucksacks stecken und mir das Gefühl vermitteln, dass ich stets trocken im Büro ankomme.
Aber welcher Schirm ist brauchbar? Der klassische Knirps? Oder günstige Modelle? Ein aktueller Test von «saldo» klärt auf.
Die trockenen Testbedingungen
Das Schweizer Konsumentenmagazin hat für den Test 14 verschiedene Taschenschirme mit und ohne Öffnungsautomatik ans Prüfinstitut Ipi in Stuttgart geschickt. Dort sind sie nach verschiedenen Kriterien mit unterschiedlicher Gewichtung geprüft worden:
- Schutz vor Regen (60 Prozent)
- Widerstandsfähigkeit und Robustheit (20 Prozent)
- Handhabung (10 Prozent)
- Verletzungsgefahr (10 Prozent)
Die einzelnen Noten in diesen Testkategorien führen zur Gesamtnote nach Schweizer Notenskala, von «Sehr gut» bis «Schlecht».
«Räge-, Rägetröpfli, es rägnet uf mis Chöpfli»
Höre ich Taschenschirm, denke ich sofort an Knirps. Kein Wunder, ist die deutsche Marke doch längst zum Synonym für kleine Regenschirme geworden. Das spiegelt sich auch bei Galaxus wider. Wenn du im Shop nach den meistverkauften Taschenschirmen suchst, ist Knirps auf den vordersten Plätzen allgegenwärtig.
Angesichts dessen bin ich umso erstaunter, dass die Original-Knirpse im «saldo»-Test so gar nicht überzeugen. Das Modell der «US.050 Ultra Light»-Serie fällt beim Schutz vor Regen durch: Note 3,7 und «Ungenügend». Zudem mache dieser Schirm schon bei mittelstarkem Seitenwind die Biege, so die Fachleute des Ipi Prüfinstituts.
Noch vier weitere Taschenschirme anderer Hersteller müssen sich mit «Ungenügend» begnügen, sei es wegen des mangelnden Schutzes vor Regen oder unzureichender Widerstandsfähigkeit und Robustheit. Darunter ist auch das Modell des Schweizer Schirmherstellers und Knirps-Miteigentümers Strotz.
Auch der teuerste Knirps fällt durch
Komplett vom Winde verweht ist der Knirps «T.200» – der teuerste Taschenschirm im Test. Dieser schützt zwar genügend vor Regen, erhält aber bei der Widerstandsfähigkeit und Robustheit mit 2,3 die schlechteste Note. Und so lautet auch das Gesamturteil: «Schlecht».
Die ersten Plätze
Den Testsieg holt sich der Taschenschirm von Reisenthel: «Gut» und Note 5,1. Dieses Modell schütze gut vor Regen und sei sehr windfest, stellen die Fachleute im Labor fest. Abzüge gibt es bei der Handhabung und dafür, dass du dir relativ leicht die Finger einklemmen kannst.
Dahinter folgen die Taschenschirme von Ikea, Tchibo und Esprit. Mit 4,9 erhalten sie alle dieselbe Note und schneiden damit ebenfalls mit einem «Gut» ab. Das getestete Modell von Esprit musst du manuell öffnen, bei uns findest du es mit Öffnungsautomatik.
«Genügend» – oder ok(ay)
Migros, Happy Rain und Manor landen mit Noten zwischen 4,7 und 4,4 im Mittelfeld. Genauso wie mein eigener Taschenschirm, den ich mal aus purer Regennot an einem Bahnhofskiosk gekauft habe. Er ist von der Marke «ok», und der Name ist Programm.
Den ausführlichen und kostenpflichtigen Taschenschirm-Test von «saldo» findest du hier.
Titelbild: Shutterstock / jef77
Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen.
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