Produkttest

Biken im Sommer: von Kopf bis Fuss mit Giro

Sommer, Sonne, Strand und Surfen? Von wegen – dieses Jahr heisst's in den Sommerferien: Berge und Biken. Und die Ausrüstung dazu kommt von Giro.

Sommerferien im Fextal Anfang Juli mit Wetterglück auf 2000 Metern über Meer. Während es im Unterland tagelang wie aus Kübeln giesst, scheint im Oberengadin auch immer mal wieder die Sonne. Mit dabei mein geländegängiges Fahrrad – mein Gravelbike – und im Gepäck jede Menge Bikeausrüstung. Unter anderem zum ersten Mal die aktuelle MTB-Kollektion von Giro, die vom Hersteller explizit auch fürs Graveln angepriesen wird.

Ein Sonnenbad oberhalb Fex Crasta.
Ein Sonnenbad oberhalb Fex Crasta.

Giro Roust Jersey

Seit 1985 produzieren die Kalifornier Giro Bikeausrüstung. Von Helmen bis Socken. Ich bin unter anderem mit ihrem Roust Jersey unterwegs. Das Polyestergewebe des Shirts soll die Körperfeuchtigkeit gut ableiten, um die Haut trocken und kühl zu halten. Vielleicht liegt es ja an mir, aber beim Sport bin ich immer verschwitzt. Egal, was ich trage. Das ist auch bei diesem Shirt nicht anders. Stört mich aber nicht, denn Sport und Schwitzen gehören für mich zusammen. Zum Biken gehört auch die Sonnenbrille, die ich unterwegs mit dem im Roust Jersey integrierten Brillenputztuch reinige. Cooles Feature, das in die linke Innenseite eingearbeitet ist. Das Shirt ist eher gross geschnitten und daher angenehm zu tragen. Unter den Ärmeln, die bis oder sogar über die Ellenbogen reichen, haben auch Protektoren genügend Platz.

Berge im Hintergrund, Berge auf dem Shirt. Berge so weit das Auge reicht.
Berge im Hintergrund, Berge auf dem Shirt. Berge so weit das Auge reicht.

Giro Havoc Shorts

Auch die Havoc Shorts sind so geschnitten, dass darunter Knieprotektoren Platz finden. Ich bin jedoch ohne Schutzausrüstung unterwegs, denn die Sonne scheint und entsprechend hoch sind die Temperaturen. Hier ist es wieder, das Thema Sport und Schwitzen. Da nützen auch die perforierten Hosenbeine dieser Shorts nichts, die an heissen Tagen für eine bessere Luftzirkulation untenrum sorgen sollen. Dass ich auch unter dem Bauchnabel gehörig ins Schwitzen komme, liegt aber natürlich auch an den Bib Shorts, die ich darunter trage. Ich setze mich nie ohne auf mein Bike. Heute sind es die Base Liner Bib Shorts. Natürlich auch von Giro. Diese unterscheiden sich zum Modell von Endura, das ich kürzlich getestet habe hauptsächlich darin, dass sie weniger Taschen und damit weniger Stauraum bieten.

Giro Trixter

Was die Bib Shorts für meinen Hintern, sind die Trixter für meine Hände. Wer sich mit dem Bike schon mal hingelegt hat, weiss warum. In der Regel landest du mit den Handflächen voran auf dem Asphalt, Trail oder Schotter. Ohne Handschuhe gibt das meist hässliche Schürfwunden. Der Trixter ist ein günstiges Modell, das laut Giro für ein – dreimal darfst du raten – gutes Feuchtigkeitsmanagement sorgen soll. Nachdem ich zwei Stunden durch die Engadiner Bergwelt gestrampelt bin, sind auch diese Teile nassgeschwitzt. Aber auch nassgeschwitzt kann ich dank gutem Fingerspitzen-Design den Touchscreen meines Velocomputers oder Smartphones problemlos bedienen.

Die perforierten Ventilationspanels der Havoc Shorts sollen untenrum Abkühlung bringen. Die perforierten Trixter an den Händen. Perforation so weit das Auge reicht.
Die perforierten Ventilationspanels der Havoc Shorts sollen untenrum Abkühlung bringen. Die perforierten Trixter an den Händen. Perforation so weit das Auge reicht.

Fazit: zweckmässig und irgendwie american style

An der Funktionalität der Bekleidung von Giro gibt es nichts auszusetzen. Was mich allerdings ein wenig nervt, ist das Thema Feuchtigkeitsmanagement. Hier gaukeln mir die Hersteller, nicht nur Giro, mit kunstvollen Marketingbegriffen wie «InstaChill-Technologie» etwas vor, dass es in meiner Erfahrung nicht gibt. Schwitzen gehört für mich, wie schon erwähnt, zum Sport dazu. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Kunst- oder Naturfaser ich aktiv bin. Nach einigen Minuten fliesst der Schweiss in der Regel in Strömen.

Reden wir zum Schluss noch kurz über das Thema Stil. Kürzlich habe ich Bikebekleidung von Endura getestet und dabei festgestellt, dass mir der etwas kühle, britische Look des schottischen Brands durchaus gefällt. Giro hat seine Wurzeln in den USA und das sieht man. Die Designs der Kalifornier scheinen mir verspielter zu sein als jene der Schotten. Typisch amerikanisch sind auch die Schnitte: Während ein Endura L für mich beinahe zu klein gearbeitet ist, habe ich beim Giro L eher ein Gefühl von Baggy Look. Und der soll ja wieder in Mode kommen, habe ich mir sagen lassen.

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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