Produkttest

Blackroll «Recovery Blanket»: Die Extrawurst für unterwegs

Guter Schlaf ist Gold wert. Dafür brauchst du nicht zwingend ein Duvet wie dieses. Aber das «Recovery Blanket» in der Reisetasche ist pflegeleicht und angenehm – nicht nur, weil Gold drin ist.

Regeneration und Schlaf gehören untrennbar zusammen. Deshalb ist es kein Wunder, dass das mit Faszienrollen gross gewordene Unternehmen Blackroll schon länger die Nacht und alles, was dazu gehört, als interessante Marktnische für sich entdeckt hat. Es ist ein Bereich, den es als Sport- und Lifestyle-Marke durchaus gekonnt bespielt. Der Brand ist bekannt und der Wunsch nach besserem Schlaf weit verbreitet. Noch dazu neigt die Zielgruppe zur Selbstoptimierung, was sie sich gern auch etwas kosten lässt. Gute Voraussetzungen für die Kissen und Duvets mit sportlichem Anstrich. Die Grundidee: Pack deine persönlichen Sachen ein und nimm sie überall mit hin. Entsprechend kompakt lassen sich «Recovery Pillow» und «Recovery Blanket» zusammenrollen und in einer mitgelieferten Tasche verstauen. Sie werden gewissermassen zur Extrawurst auf Reisen. Das «Recovery Pillow» hat mich vor zwei Jahren überzeugt. Es ist minimalistisch klein, hat bis heute mein Daunenkissen verdrängt und ist seither praktisch überall dabei.

  • Produkttest

    Blackroll Recovery Pillow: Ein Kopfkissen unter der Lupe

    von Michael Restin

Bei einem Kissen leuchtet der Ansatz ein, es überall hin mitzunehmen. Schliesslich beeinflusst es die Lage der Wirbelsäule im Schlaf und braucht nicht viel Platz. Ein Duvet hat es schwerer, den Sprung ins Reisegepäck zu schaffen oder sich zuhause unverzichtbar zu machen.

Die Decke misst in der Tasche 37x22 Zentimeter.
Die Decke misst in der Tasche 37x22 Zentimeter.

Der erste Eindruck: gross und dünn

Aus der handlichen schwarzen Tasche entrollt sich beachtlich viel Duvet. Zumindest, was die Fläche angeht. 135 Zentimeter breit und 200 Zentimeter lang kann es nur sein, weil es extrem dünn ist. Es bauscht sich nicht auf und entfaltet sich nicht langsam wie das Kissen, sondern sieht neben einem «richtigen» Duvet etwas verloren aus. Trotzdem soll es für alle vier Jahreszeiten taugen. Wer zum Frieren neigt, wird beim Anblick der dünnen grauen Decke und beim Gedanken an tiefe Temperaturen sicher den Kopf schütteln.

Blackroll kontert Wärmebedenken beim «Recovery Blanket» mit 15 beiliegenden Knöpfen. Wer ein zweites Exemplar besitzt, kann beide zu einer Riesendecke oder einem Doppeldecker verbinden und sich dann mit der Partnerin oder dem Partner um die Decke streiten. Mir ist tendenziell eher zu heiss, weshalb mich der wenig flauschig wirkende Auftritt nicht abschreckt. Entscheidend ist ohnehin, was drin steckt.

Eine dünne Sache, dieses Blackroll Blanket.
Eine dünne Sache, dieses Blackroll Blanket.

Die Materialien

Hautkontakt hast du hauptsächlich mit Baumwolle. Der nicht abnehmbare Bezug besteht zu 97 Prozent aus dem Naturmaterial, der Rest ist innen wie aussen Kunstfaser. Wer sich nicht an der Optik stört, kann das Duvet ohne weiteren Bezug verwenden, da es bei 60 Grad waschbar ist und mit reduzierter Temperatur in den Trockner kann. Der Umgang mit Feuchtigkeit ist beim «Recovery Blanket» wichtig. Die als Füllung verwendete Primaloft-Faser wird nicht nur in Duvets, sondern in vielen Outdoor-Produkten wie Jacken oder Schlafsäcken verwendet. Sie isoliert ähnlich gut wie Daunen, ist aber unempfindlich, was Nässe betrifft.

Wer die Decke mitnimmt und regelmässig ein- und auspackt, hat damit einen guten Kompromiss aus Packmass, Gewicht und Robustheit. Primaloft gibt es in Unterschiedlichen Qualitäten. Mit der Gold-Variante greift Blackroll ins oberste Regal und die mit 480g/m² angegebene Füllung sollte tatsächlich auch in kälteren Nächten für ausreichend Wärme sorgen. Allergiker sind mit dieser waschbaren Kunstfaser ebenfalls gut bedient.

Das Duvet braucht nicht viel Platz und lässt sich auch in kleineren Maschinen waschen.
Das Duvet braucht nicht viel Platz und lässt sich auch in kleineren Maschinen waschen.

Die Erfahrungen

Ich brauche nicht viel Decke. Das dünne «Recovery Blanket» raschelt nicht, es trägt nicht auf und natürlich ist es in den Sommermonaten warm genug. Für mich zählt, dass ich nicht ins Schwitzen komme, und unter diesem Aspekt bin ich zufrieden. Es gibt Schlechteres als eine Bettdecke, die ich kaum wahrnehme. Auch die Füllung bleibt an ihrem Platz und muss nicht ständig zurecht geschüttelt werden. Wer das Gefühl braucht, sich richtig einzukuscheln, dem fehlt vielleicht eine Schicht. Das gilt für mich nicht. Ich vermisse ganz sicher kein schweres «Gravity Blanket», wie Kollegin Pia Seidel es getestet hat. Vieles ist Geschmacksache und mit allgemeingültigen Erkenntnissen kann ich ansonsten nicht aufwarten. Aber ich kann den Blackroll-Ansatz mit der Meinung des Schlaf-Gurus vieler Spitzensportler vergleichen.

  • Hintergrund

    So machst du mehr aus deiner Nacht

    von Michael Restin

Nick Littlehales hat in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem Fussballstars und Tour-de-France-Profis die Nächte optimiert. Natürlich stellt er auch «Sleep Kits» zusammen, die seine Kundinnen und Kunden mit auf Reisen nehmen können, und setzt dabei ähnliche Prioritäten wie Blackroll beim «Recovery Blanket». An hypoallergener Kunstfaser, die atmungsaktiv und gut waschbar ist, führe kein Weg vorbei, schreibt er in seinem Buch: «Die Nanotechnologie erzeugt Fasern, die nur einen Bruchteil so dick sind wie jede Naturfaser. In Atmungsaktivität und Trockengeschwindigkeit sind diese daher unschlagbar.» Leicht und unkompliziert – die Methoden ähneln sich. Dass das «Recovery Blanket» in Waschmaschinen ab 4,5 Kilogramm Fassungsvermögen passt, finde ich wirklich praktisch. Auch in der ebenfalls waschbaren Reisetasche lässt es sich ohne Kampf verstauen. Dass du die Decke darin festknöpfen und dann aufrollen kannst, halte ich eher für einen Gag. Das ist gar nicht nötig und dauert fünfmal so lange.

Die Knöpfe brauchst du nicht unbedingt in der Reisetasche, aber wenn du eine weitere Decke anbringen willst.
Die Knöpfe brauchst du nicht unbedingt in der Reisetasche, aber wenn du eine weitere Decke anbringen willst.

Fazit: Eine gut gemachte Extrawurst

Wenn du mit deinem Duvet zufrieden bist und auch auf Reisen nichts vermisst, musst du dir das «Recovery Blanket» nicht in den Schrank legen. Wenn du eine leichte Lösung für unterwegs, den Campingbus oder anstelle der in Laken eingeschlagenen Kratzdecken mancher Hotels suchst, kann das «Recovery Blanket» punkten. Es ist innen wie aussen hochwertig und setzt die richtigen Prioritäten. Das Resultat ist eine pflegeleichte und atmungsaktive Bettdecke zum Mitnehmen. Dafür sorgt viel Kunstfaser. Oder, positiv ausgedrückt: Die Decke ist zu 100% vegan. Ausserdem ist sie «made in Germany» und erfüllt den Oeko-Tex Standard 100, Klasse 1.

Der Marke entsprechend spielt sie in einer Preisklasse, die mir für den gelegentlichen Einsatz zu hoch wäre. Bei täglicher Nutzung geht das in Ordnung. Für mich hat Blackroll den Spagat zwischen Alltagstauglichkeit und kompaktem Reisebegleiter einmal mehr gut hinbekommen. In jedem Fall ist das «Recovery Blanket» die logische Ergänzung zum «Recovery Pillow». Wer das Kissen mag, wird sich wohl auch mit der Decke anfreunden. Einer Extrawurst, die du dir eher gönnst, als dass du sie brauchst.

Blackroll Recovery Blanket (1550 g, 135 x 200 cm)
Duvet
CHF241.75

Blackroll Recovery Blanket

1550 g, 135 x 200 cm

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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