
Hintergrund
Werde zum Weinkenner: Das Einmaleins für Geniesser
von Tanja Lehmann
Unsere Geschmackssensoren können über zehntausend verschiedene Aromen und Millionen von Duftstoffen aufnehmen. Die richtige Benennung von dem was wir schmecken, ist bei einer Mischung von verschiedenen Eindrücken manchmal schwierig. Fürs Erkennen der feinen Geschmacksnuancen der Weine kann dir ein Aromenrad oder das Kennen der möglichen Geschmacksrichtungen der verschiedenen Rebsorten helfen.
Viele verschiedene Aspekte beeinflussen die Aromenvielfalt im Wein. So wirkt sich die Rebsorte und deren Klone*, der Jahrgang, das Terroir*, die Anbaubedingungen, die Bedingungen der Weinlese sowie die Auswahl der Weinbeeren, die alkoholische Gärung und die Alterung des Weines stark auf den Geschmack des Weines aus.
In der Lehre des Weines (Önologie) unterteilt man die Aromen in drei Kategorien. Die primären Aromen werden vor allem von der Rebsorte, und ihrer Anbaubedingungen beeinflusst. Die Beeren der meisten Rebsorten wie beispielsweise Chasselas und Chardonnay sind geschmacklich eher neutral, sodass die Reben typischen Aromen nur in kleinen Anteilen und überwiegend in Aromavorstufen vorhanden sind. Andere Rebensorten wie Gewürztraminer und Sauvignon Blanc haben würzigere Aromen.
Die sekundären Aromen sind die Aromen, welche während des Kelterns gebildet werden. So spielt die alkoholische Gärung durch Hefen und Milchsäurebakterien genau so eine Rolle wie die Wahl des Fasses und viele andere Faktoren, die der Winzer beeinflusst. Diese Aromen sind in nahezu allen Weinen in ähnlicher Ausprägung vorhanden und sorgen für den weinigen Charakter des Getränks.
Tertiäre Aromen entstehen in der Weinflasche. So ist beispielsweise die Lagerdauer für die Bildung dieser Aromen ausschlaggebend. Bei den meisten getrunkenen Weinen, welche man im Handel kauft, sind diese Aromen nur eingeschränkt vorhanden.
Hier findest du eine Übersicht an typischen Aromen für bekannte Rebsorten: Bekannte Rebsorten und ihre Aromen im Wein zum herunterladen
Das Aromenrad ist ein System zur sensorischen Beschreibung von Aromen. Es gibt die Aromaräder nicht nur für Wein, sondern auch für andere Lebensmittel. Zum Beispiel bei Kaffee, Schokolade, Tee und Whisky kommen sie ebenfalls zum Einsatz.
Das gezeigte Weinaromarad besteht aus drei Kreisen. Der innere Kreis unterteilt sich in acht grobe Geruchsklassen. Der mittlere Kreis besitzt 25 Unterteilungen, die die acht groben Geruchsklassen feiner untergliedern. Der äusserste Kreis umfasst 119 Aromen, die auf den inneren Kreisen aufsetzen.
Das Duftrad hilft dir dabei, Aromen in ihrer Komplexität genauer zu beschreiben und die Feinheiten des jeweiligen Weines herauszufinden. Du kannst dich ganz einfach von innen nach aussen arbeiten und so neue Aromen entdecken.
«Klone» sind vom Weinbauer selektierte Reben, die sich von selbst genetisch weiterentwickelt haben und sich besonders bewährt haben. «Terroir» ist das Zusammenwirken aus dem Klima des Weinberges, seinem Boden und der Topografie. «Ausbau»: Lagerung des Weines im Holzfass zwecks längerem Reifungsprozess.Zurück zur Übersichtsseite:
Freunde, Familie, Katzen und guter Wein sind mein Lebenselixier.