

Dieses kleine Ding hat mein Handtaschen-Problem gelöst

Wohin mit der Tasche im Restaurant oder Café? Der Haken von Philippi liefert die Antwort – und sieht dabei überraschend edel aus. Ich habe ihn einen Monat lang getestet.
Mit Handtasche wird der Restaurantbesuch zur logistischen Herausforderung. Sie auf den Boden stellen? Unhygienisch. Auf den Sitz nebenan? Meist belegt. Über die Rückenlehne hängen? Je nach Stuhl und Henkel nicht möglich – und wer lässt seine Wertsachen schon gern aus den Augen? Bleibt also nichts anderes übrig, als mit Ballast auf dem Schoss zu speisen.
So ging es zumindest mir. Bis Kollegin Pia Seidel verkündete, das perfekte Produkt für mich gefunden zu haben: einen schönen Taschenhalter. Zwar war ich mir der Existenz dieser kleinen Alltagshilfen bewusst, stempelte sie bis dahin aber als reizlosen Ramsch ab. Dass es sie auch in hochwertiger und schicker Ausführung gibt, war mir neu. Interesse geweckt, Produkt bestellt.

Hält, was der erste Eindruck verspricht
Das Modell «C» der deutschen Marke Philippi präsentiert sich in einer schwarzen Schachtel samt Etui in Lederoptik und wirkt schon beim Auspacken vielversprechend. Der schnörkellose, massive Haken in Mattgold kommt edel daher und könnte glatt als Schmuckstück durchgehen. Er ist leicht, macht aber einen stabilen Eindruck.


Das C-förmige Design ist gut ausbalanciert und die ovale Auflagefläche mit einem rutschhemmenden Polster versehen. Der Halter bleibt somit an Ort und Stelle, auch wenn ich mit dem Ellenbogen ankomme oder mit dem Bein gegen die Handtasche stosse. Ist er nicht im Einsatz, lässt er sich dank des Etuis mit samtigem Innenfutter sicher in der Tasche verstauen und beansprucht dabei nur wenig Platz.

«C» ist ausserdem nicht nur für Tische geeignet. Du kannst das kleine Tool überall dort einsetzen, wo du einen Haken benötigst. Ich habe ihn schon erfolgreich an Stuhllehnen, Regalen und Türklinken angebracht.


Ein paar Einschränkungen gibt es
So vielseitig die Halterung auch sein mag, gibt es dennoch Flächen, mit denen sie nicht kompatibel ist. Das ist mir bisher zweimal passiert: bei meinem USM-Haller-Tisch zuhause und einem Zargentisch im Restaurant. So misst die Öffnung des C-förmigen Hakens etwa 5.5 Zentimeter. Das überschreiten Tischplatten selten, ausser es handelt sich – wie in den oben genannten Fällen – um Modelle mit breitem Rahmengestell.
Zum Vergleich habe ich drei weitere Taschenhaken bestellt: einen von Novidarte und zwei von Alessi. Die Öffnungen waren ungefähr gleich gross und keiner der Haken liess sich an meinem USM-Haller-Tisch anbringen.
Auch bei manchen Bags erweist sich ein Halter-to-Go als unbrauchbar. Zum Beispiel dann, wenn ihre Höhe inklusive Henkel grösser ist als der Abstand zwischen Tischplatte und Boden. Das kommt vor allem bei Modellen mit langem Umhängegurt vor. In meiner Sammlung ist jedoch nur ein Exemplar inkompatibel: eine grosse Ledertasche mit langem Schulterriemen. Da ich sie hauptsächlich als Arbeitstasche nutze, gehe ich damit aber ohnehin selten in Lokale.
Vorsicht bei weissen Oberflächen
Dass es Einschränkungen bei bestimmten Tisch- und Taschendesigns gibt, betrifft Halterungen dieser Art im Allgemeinen. Ein kleines Manko, das ich jedoch speziell «C» von Philippi zuschreibe: Der schwarze Stopper, der eigentlich praktisch ist, kann Rückstände hinterlassen. Mir ist das erst nach knapp vier Wochen aufgefallen, als ich den Haken an einem weissen Tisch ohne ihn hochzuheben verschoben habe. Im ersten Augenblick war ich besorgt, ein (sehr teures) Möbelstück beschädigt zu haben. Dann stellte ich aber erleichtert fest, dass sich die dunklen Schlieren problemlos mit dem Finger wegrubbeln lassen. Glück gehabt.


Fazit
Ich bin Fan – trotz kleinem Makel
Pro
- superpraktisch im Alltag
- elegantes, stabiles Design
- kommt mit eigenem Etui
Contra
- nicht geeignet für Tische mit breitem Rahmengestell und Taschen mit langem Umhängegurt
- kann (leicht zu entfernende) dunkle Rückstände hinterlassen


Hat grenzenlose Begeisterung für Schulterpolster, Stratocasters und Sashimi, aber nur begrenzt Nerven für schlechte Impressionen ihres Ostschweizer Dialekts.