

«Ella» von Stadler Form: Duft direkt ab Flasche

Hübsch und praktisch – so lautet mein Fazit nach einem Test des Duft-Spray-Systems «Ella» von Stadler Form. Der integrierte Akku und die einfache Handhabung beim Nachfüllen überzeugen.
Duftstäbchen täten es auch, genauso ein Schälchen duftender Blätter. Es gibt viele Möglichkeiten, dein Zuhause zu beduften. Nun gibt es bei Potpourri wenig zu testen, und auch das Platzieren von Holzstäbchen in Raumduft-Flaschen ist keine grosse Herausforderung. Deshalb habe ich mir «Ella» angeschaut.
Das Ding von Stadler Form ist – wie gewohnt und erhofft – ein Stück gelungenes Design. Verantwortlich dafür sind Fabian Bernhard und Thomas Burkard. Ihr Designstudio in Stetten im Kanton Schaffhausen hat für Stadler Form bereits mehrere Ventilatoren und Luftbefeuchter entworfen und einige Preise eingesammelt.
«Ella» fügt sich mit ihrer Vasen-Form gut ins Wohnzimmer ein und macht auch im Bad eine gute Figur. Mit nur 16 Zentimeter Höhe und acht Zentimeter Durchmesser ist sie sehr gefällig proportioniert und braucht auch nicht viel Platz. Der Kunststoff fühlt sich gut an und ist sauber verarbeitet.
«Ella» besteht aus zwei Teilen: dem grösseren Unterteil mit Anzeigen, Knöpfen und Akku, dazu einem herausnehmbaren Oberteil, dem Sprühkopf. Das Duftfläschchen schraube ich dort hinein.

Anleitung erklärt den Fläschchen-Wechsel
Zunächst versuche ich, «Ella» ohne vorheriges Studium der Bedienungsanleitung in Gang zu setzen. Aber das klappt nicht. Ich lese also und erfahre, dass ich den oberen Teil nicht, wie von mir vermutet, herausschrauben, sondern herausziehen muss. Mache ich das, bekomme ich eine kleine Flasche für das Duftöl zu sehen. Sie ist im oberen Teil eingeschraubt – und leer.
Zum Glück hat mir Stadler Form zusätzlich zum Testgerät drei volle Fläschchen mitgeliefert. Kaufst du das Gerät, musst du dir einen Duft dazu bestellen. Du kannst jedoch auch jedes andere ätherische Öl deiner Wahl kaufen und in das mitgelieferte leere Fläschchen füllen. Stadler Form zockt dich hier also nicht ab, indem nur eigene überteuerte Nachfüller benutzt werden können.
Eines meiner Fläschchen setze ich statt des leeren ein. Ich habe mich für die Duftnote «Relax» entschieden – eine Mischung aus Holz, Zeder und Zitrusfrüchten. Dazu muss ich den Plastikdeckel mit den Fingernägeln vorsichtig abheben. Jetzt kann ich das Oberteil von «Ella» samt Schlauch aufs Gewinde schrauben. Das klingt komplizierter als es letztlich ist: das Fläschchen-wechsel-dich-Spiel ist schnell erledigt.
Willst du übrigens beim Wechsel von einem Duft zum anderen keine Öle mischen, ist die Reinigung der Flasche sehr einfach. Du füllst einfach etwas reinen Alkohol in das leere Fläschchen und lässt «Ella» ein paar Minuten auf höchster Stufe (siehe unten) laufen. Das spült die Reste des vorher verwendeten Duftöls heraus.
Perfekt fürs Bad ohne Tageslicht
Die Bedienung von «Ella» ist so einfach, wie ich es mir nur wünsche. Sie hat auf der Vorderseite genau zwei Knöpfe. Der grössere schaltet den Diffusor ein, der kleinere für den Lichtsensor. Ist der Lichtsensor eingeschaltet, arbeitet der Vernebler, wenn Licht auf den Sensor fällt. Ist der Sensor deaktiviert, arbeitet «Ella» immer. Das ist praktisch, wenn du das Gerät in einem innenliegenden Bad ohne Tageslicht einsetzen willst. Der Anwendungsfall ist dann zum Beispiel so: «Ella» steht dort und wartet auf einen Einsatz, und dieser kommt, wenn jemand dieses Bad nutzt und dafür das Licht einschaltet. Ab dann wird im eingestellten Rhythmus Duftnebel verströmt, der allfällige andere Düfte eliminiert.
In die Dusche oder gar Badewanne sollte «Ella» allerdings nicht. Sie hat keine entsprechende IP-Zertifizierung, aber die normale Feuchtigkeit nach einer heissen Dusche macht ihr nichts.
Wie viel Duftnebel produziert wird, zeigt eine dreistufige LED an. Sie sitzt über dem An-/Aus-Knopf.
- Stufe 1: alle 5 Minuten für 5 Sekunden
- Stufe 2: alle 3 Minuten für 5 Sekunden
- Stufe 3: jede Minute für 10 Sekunden
Je höher die Stufe, desto schneller vernebelt das Öl aus einem eingesetzten Fläschchen. In Stufe 1 reicht es für rund zwei Wochen, bei Stufe 3 ist schon nach anderthalb Tagen Schluss.

Allerdings sind das nur Richtwerte. Denn «Ella» ist tagaktiv. Nachts respektive im Dunkeln ruht sie, wenn der Lichtsensor deaktiviert ist. Umgekehrt heisst das: In einem Bad mit Tageslicht ist das Gerät tagsüber dauernd aktiv und produziert in Stufe 1 mindestens alle fünf Minuten einen kleinen Duftnebel. Willst du das nicht, musst du es beim Betreten des Bads oder WCs einschalten und beim Verlassen wieder ausschalten. Für solche Fälle würde ich mir einen Bewegungssensor – und nicht nur einen Lichtsensor – wünschen.
Ein Akku für die Vibration
«Ella» läuft mit einem fest verbauten Lithium-Ionen-Akku als Stromquelle. Dieser gibt vier Watt Leistung ab, mit der eine Membran in Schwingung versetzt wird. So wird das Öl in kleine Tröpfchen zerstäubt und entsteigt als Nebel dem Diffusor. Das sanfte Vibrieren kannst du hören, ist aber nicht weiter störend. Einzig in der höchsten Stufe erinnert die alle zehn Sekunden einsetzende Vibration vielleicht an einen Zahnarztbesuch, wenn «Ella» womöglich direkt neben Dir auf dem Schreibtisch steht.
Der Akku wird per USB-C geladen und hält bei mir im Test zwei Wochen lang durch – allerdings habe ich ihn pro Tag auch nur für etwa zwei Stunden im Einsatz. Im Dauerbetrieb auf Stufe 1 hält der Akku laut Stadler Form für immerhin zehn Tage. Ein weisses Ladekabel wird mitgeliefert, einen passenden Charger mit USB-A-Stecker und mindestens vier Watt musst du selbst haben. (Zum Glück hat Galaxus da durchaus etwas Auswahl …)

Akku-Ersatz beim Hersteller möglich
Der verbaute Akku vom Typ HYM 18650 mit 20 000 mAh ist auf hohe Zyklenfestigkeit ausgelegt, kann also häufig geleert und wieder geladen werden und sollte einen langen Betrieb garantieren. Sollte dennoch irgendwann einmal die Betriebsdauer aufgrund eines schwächer gewordenen Akkus nicht mehr so sein, wie du dir das wünscht, muss «Ella» nicht entsorgt werden. Auf Nachfrage bei Stadler Form habe ich die Information bekommen, dass der fest verbaute Akku in der dortigen Werkstatt für eine Pauschale von 15 Franken ausgetauscht werden könnte. Ein gutes Angebot für mehr Nachhaltigkeit.
Fazit
Kick für guten Duft
Pro
- Akku-Wechsel über Hersteller möglich
- LEDs können ausgeschaltet werden
- einfache Bedienung
- offen für Öle anderer Hersteller
Contra
- nur Lichtsensor, keiner für Bewegung


Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.