

Ganz nach deinem Geschmack: der Duftdiffusor von Moodo

Eine feine Nase riecht alles – das kann Vor- und Nachteil zugleich sein. Gerade in Grossraumbüros können sich Düfte entwickeln, die dir olfaktorisch alles abverlangen. Ob der elektrische Duftdiffusor von Moodo die neue Zauberwaffe im Kampf gegen schlechte Gerüche ist, erfährst du hier.
«Was stinkt denn hier so?», hallt es durchs Büro im fünften Stock an der Pfingstweidstrasse 60. Da hat wohl wieder jemand seinen Döner genüsslich im Office verzerrt, denke ich. So oder so, Open-Space-Räumlichkeiten fördern nicht nur den Teamgeist und die Zusammenarbeit, sondern vereinen auch die verschiedensten Gerüche und Düfte. Was liegt in diesem Falle näher, als einen elektrischen Duftdiffusor zu testen? Ich habe mich für die Box von Moodo entschieden, da mir in den Sinn kommt, dass unsere Category das Teil schon seit geraumer Zeit unter die Lupe nehmen wollte. Wie es sich in der Praxis schlägt, zeigen die nachfolgenden Zeilen.

Das Unboxing
In der – bereits während des Öffnens stark riechenden – Box befindet sich der Duftdiffusor an sich, ein Stromkabel sowie eine Kurzanleitung. Das war's dann auch schon. Beim von mir getesteten Set war noch eine separate Schachtel dabei, in welcher die vier Duftkapseln untergebracht sind. Erinnert mich irgendwie ein bisschen an Nespresso, das Ganze. Einfach ohne den Kaffeeduft. Der Diffusor wirkt grösser, als ich ihn mir vorgestellt habe. Das Ding misst ungefähr 12 Zentimeter und ist mehr oder weniger quadratisch (die Ecken sind abgerundet). Ihr mattes Schwarz wirkt diskret, nur die Farbtupfer auf den Duftkapseln sowie das Blau der Tasten – wenn der Diffusor eingeschaltet ist – stechen hervor. Für meinen Geschmack ist der Klotz etwas zu gross geraten, um ihn im Wohnzimmer aufzustellen.
Die Inbetriebnahme
Das Verbinden des Diffusors mit der Smartphone-App ist, wie im Manual angekündigt, kinderleicht. Du findest die App sowohl für iOS als auch Android gratis zum Download. Nach dem Herunterladen musst du einen Account erstellen: Die einzigen Daten, welche Moodo von dir will, sind die Emailadresse und ein Passwort. An diese Adresse werden später auch Mails zu den Düften und dem Status des Diffusors geschickt – falls du dies wünschst. Danach drückst du den Power-Button, schon fungiert dein Moodo als Access Point und ist bereit für das Setup. In einem nächsten Schritt bestätigst du, dass dein Moodo Version 2.0 oder höher hat, dann gibst du die Details des zu verbindenden WiFi-Netzwerks ein. Der Balken lädt und schon ist dein Duft-DJ-Mischpult bereit für seinen Einsatz.

Die Kapseln
Der Duftdiffusor soll automatisch erkennen können, welche Kapseln gerade eingelegt sind. Ich muss die Box aus- und wiedereinschalten, bis sie alle vier Kapseln richtig zuordnet. Jetzt geht der Spass erst richtig los: Du kannst wählen, ob du eine Kapsel alleine, mehrere oder gar alle zusammen in Betrieb nehmen willst. Es stehen auch vorkonfigurierte Düfte, sogenannte «family members», zur Verfügung. Klingende Namen wie «Orange Grove» oder «Rise and Shine» klingen zwar vielversprechend, sagen aber wenig bis gar nichts über den Duft selbst aus. Du kannst die verschiedenen Programme auch im Shuffle-Modus laufen lassen, die Intensität jeder einzelnen Kapsel steuern oder zum Duft-Connaisseur werden und eigene Düfte kreieren.
Die Düfte
Ich muss zugeben, dass mich beim ersten Riechen – abgesehen von der Lavendel-Kapsel – nichts wirklich aus den Socken haut. Im Gegenteil: Da ich den Diffusor direkt an meinem Platz teste, sind die Düfte entsprechend intensiv. Ich probiere zuerst ein bereits erstelltes Programm aus, bei welchem die Lavendel-Note die Oberhand hat. Ganz ansprechend, stelle ich fest. Alle anderen Kombinationen führen bei mir entweder zu Übelkeit, Kopfschmerzen oder gar beidem. Okay, vielleicht sollte ich das Gerät ein nächstes Mal nicht knapp 50 Zentimeter von meiner Nase entfernt aufstellen. Aber ich will etwas riechen können. Es sind auch Intervalle möglich, damit das Gerät nicht pausenlos läuft. Dies kann ebenfalls über die App gesteuert werden.

Die Feedbacks
«Bäh, stell das Ding ab!», meint mein Nachbar Ramon genervt. Simon reagiert ähnlich, jedoch subtiler: «Ich verstehe nicht, wieso Leute wollen, dass ihr ganzes Haus nach Seife riecht.» Lockenkopf Philipp postuliert: «Bis das Ding wieder weg ist, bin ich im Homeoffice.» Und die allesriechende Livia, die zwei Reihen weiter entfernt sitzt, gibt unverständliche Laute von sich, die auch nicht gerade nach Begeisterung klingen. Okay, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Und ich gebe zu, dass dieses Kapsel-Set meinen nicht trifft. Aber die Idee an sich finde ich interessant. Sie passt ins heutige Zeitalter, in welchem jedes Gerät smart sein muss. Eine einfache Duftkerze reicht längst nicht mehr aus. Nein, du musst deinen Diffusor auch aus dem Urlaub in Ulanbator steuern können, um die inzwischen verstorbenen Goldfische zu Hause mit einer Duft-Salve ehren zu können.
Das Fazit
Faszinierend, wie Trends heutzutage selbst Haushaltsgeräte beeinflussen. Smarte Waschmaschinen, Kühlschränke und Diffusoren. Letztere spielen in meinem Leben keine wirklich grosse Rolle. Meine Freundin hat daheim das Duftmanagement an sich gerissen. Räucherstäbchen, Duftkerzen und Palo-Santo-Hölzer sorgen für ein heimeliges Räucherofen-Ambiente mit Waldbrand-Note und Dschungel-Abgang. Da ich technische Spielereien anhimmele, ist mir der Diffusor doch irgendwie sympathisch. Mit den richtigen Duftkapseln könnte mich dieser Automat wohl auch in den eigenen vier Wänden begeistern. Wenn ich dann kurz vor dem Feierabend etwas Ambiente schaffen will, genügt ein Knopfdruck auf dem Handy und mein trautes Heim wird zur verführerischen Duftkammer. Für den stolzen Preis von 179 Franken sowie 24 bis 29 Franken für vier Kapseln, welche im Dauerbetrieb 60 Stunden halten sollen, bleibe ich vorerst aber den traditionellen Methoden zur Dufterzeugung treu.

Die Expansion Packs
Probieren geht über Studieren: Suche dir diejenigen Düfte aus, die du magst. Das «Fresh Vibrations»-Set hat mir nicht wirklich zugesagt, abgesehen vom Lavendel. Im Produktbeschrieb findest du jeweils genauere Angaben zu den diversen Duftnoten aller Sets.


Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben.