Gunnar Biniasch beim Kitefoilen
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Foil geil

Gunnar Biniasch ist Kiteprofi und an der Entwicklung des neuen Foil von Indiana mit seinen Inputs beteiligt. Im Interview erklärt er, weshalb Foilen diesen Sommer DER Trend ist und wie es funktioniert.

Es ist Ende August, als Andreas Kundert und Michael Rudin von Digitec Galaxus mit dem neuen «Wakefoil» von Indiana über den Zürisee surfen. Oder es wenigstens versuchen.

  • Produkttest

    Mit dem Wakefoil über den Zürisee

    von Andreas Kundert

Tragflügelboote gibt es schon seit mehr als 100 Jahren. Durch den dynamischen Auftrieb wird das unter Wasser liegende Hydrofoil angehoben. Dadurch berührt der Rumpf das Wasser nicht mehr und das Fahrzeug «schwebt» über die Wasseroberfläche. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Foil unter einem SUP, einem Kite- oder Wakeboard befestigt ist. Das Resultat ist das gleiche.

Nun ist das Foilen definitiv auch in der Surfszene angekommen und seit diesem Jahr voll im Trend. Seit Kurzem kannst du das neue Foil von Indiana bei Galaxus kaufen.

Indiana Wake Foil Carbon (ohne Foil) (147.30 cm)
Wakeboard

Indiana Wake Foil Carbon (ohne Foil)

147.30 cm

Der deutsche Kitesurfer Gunnar Biniasch hat unter anderem mit seinen wertvollen Inputs zur Entwicklung des neuen Indiana Foil beigetragen. Seit 2002 lebt und arbeitet er auf Fuerteventura. Das Interview mit ihm führe ich deshalb per Mail.

Gunnar, bleiben wir beim Beispiel aus dem Video. Was ist denn der Unterschied zwischen Wakefoilen/Wakesurfen?

Der Unterschied besteht darin, dass du beim Foilen mit dem Brett über dem Wasser «fliegst». Du hast viel weniger Widerstand und fühlst dich, als würdest du auf einem «Hoverboard» stehen.

Was ist anders in Bezug auf die Boards?

Erstmal hat man natürlich das Foil. Das ist ein Flugkörper, ähnlich einem Flugzeug, der mit einem Mast an der Unterseite des Boards befestigt ist. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit hebt dieser Flugkörper ab und das Board kommt aus dem Wasser.

Die Boards selber unterscheiden sich im Moment nicht stark von den normalen Wakesurfboards, ausser natürlich die beiden Schienen, über die das Foil mit dem Board verbunden ist. Es wird sich in nächster Zeit aber bestimmt viel tun, was die Entwicklung angeht und wir werden noch einiges an Fortschritt sehen.

Bei welcher Geschwindigkeit hebt sich das Board aus dem Wasser?

Das Indiana Foil benötigt bei einer Person mit rund 75 Kilo zirka 10 Stundenkilometer um abzuheben.

Was ist das Spezielle an dem von dir entwickelten Board?

Das Indiana Wakefoil Board ist ein Hybrid Board, das nicht nur zum Wakefoilen, sondern auch ohne Foil gut zum Wakesurfen geeignet ist.

Können Wakeboarder einfach so foilen und umgekehrt?

Nicht wirklich. Es ist in den letzten Jahren zwar viel einfacher geworden, das Foilen zu lernen, aber es ist immer noch was ganz anderes als ein Wakeboard. Wakeboarder sollten erstmal einen kurzen Kurs machen, um zu lernen, wie alles funktioniert und vor allem, wie man sicher fällt. Die Gefahr auf dem Foil zu landen ist recht gross, wenn man nicht genau weiss, wie man fallen soll.

Bleiben wir bei der Fahrtechnik. Über dem Wasser schweben: Wie funktioniert das?

Das Foil hebt wie gesagt ab einer gewissen Geschwindigkeit von alleine ab. Du musst lernen diesen «Lift» zu kontrollieren und zwar durch die Neigung. Dies tut man durch Verlagerung des Gewichts nach vorne, um die Nase des Boards wieder nach unten zu drücken. Was aber noch dazukommt, sind die anderen zwei Achsen: Rollen und Gieren. Da du auf einem «Flugzeug» stehst, musst du dieses auch unter Kontrolle haben. Du musst sehr feinfühlig ausgleichen, sonst überreagiert das Foil und schmeisst dich ab.

Dauert es lange, bis man diese Technik beherrscht?

Wenn man Wakeboarden kann und einen guten Lehrer hat – dazu das richtige Material für Anfänger – hat man schon in der ersten Stunde seine ersten längeren Flug-Erlebnisse.

Braucht es Vorkenntnisse und wenn ja, welche?

Man sollte kompetent Wakeboarden können.

Beim «Pumpen» geht es darum auf Tempo zu kommen. Klingt für mich als Laie kompliziert.

Das Pumpen ist eigentlich nicht so kompliziert. Du solltest aber zwei Voraussetzungen mitbringen: gute Fitness und gute Foil Skills. Hast du die, ist es nur die Entlastung des Foils. Du hebst die Beine an und lässt das Foil höher steigen, gefolgt von der Beschleunigung des Foils, indem du es mit dem vorderen Fuss nach unten drückst. Das wird wiederholt, bis du keine Kraft mehr hast.

Warum ist das DER Trend in diesem Sommer, woran liegt das?

Es ist im Moment was Neues. Es hat fast zehn Jahre gebraucht, bis es salonfähig wurde. Was sicherlich stark dazu beigetragen hat, sind die neuen Foildesigns. Die sind heutzutage viel einfacher zu kontrollieren und die Flügel sind jetzt so gross geworden, dass man mit sehr wenig Geschwindigkeit und kleiner Welle fliegen kann.

Bei Gunnar Biniasch sieht das dann so aus:

Das gesamte Indiana Sortiment bei Galaxus

Titelbild: Gunnar Biniasch beim Kitefoilen

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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