

Füürio, Füürio! Wie benutze ich einen Feuerlöscher?

In der Schweiz brennt es jährlich über 20 000 Mal in Häusern und Wohnungen. Deshalb erklären wir dir den Umgang mit einem Feuerlöscher und für welche Zwecke du ihn einsetzen kannst.
Erstmals erschienen am 07.11.2017Es brennt! Was nun? Wenn bereits der ganze Raum in Flammen steht, ruf die Feuerwehr und halte Abstand vom Brandherd. Ist das Feuer jedoch nicht so gross, kannst du versuchen es selbst mit einem Feuerlöscher zu bekämpfen. Bevor du einen Feuerlöscher bedienen kannst, musst du den Sicherungsstift entfernen. Das kann ein metallener Ring oder ein Stück Plastik sein. Durch einen Ruck lässt sich dieser Stift problemlos entfernen. Dauerdrucklöscher sind nun einsatzbereit. Bei Aufladelöschern muss jedoch der Druck im Feuerlöscher erst noch aufgebaut werden. Dafür schlägst du einmal kräftig auf den Schlagknopf. Dies löst die Treibgasflasche im Inneren des Behälters aus, wodurch sich der Druck in ein bis drei Sekunden aufbaut. Mache nun einen kurzen «Testsprutz», bevor du näher ans Feuer trittst.
Funktioniert der Feuerlöscher, kannst du dich mit der Windrichtung dem Brandherd nähern. Dadurch, dass du den Wind im Rücken hast, bläst der Rauch von dir weg. Der Rauch versperrt dir dadurch nicht die Sicht und du senkst das Risiko einer Rauchgasvergiftung.

Lösche das Feuer immer von unten her. Somit kannst du dich Schritt für Schritt vorarbeiten. Ich empfehle dir zudem, nicht den ganzen Inhalt auf einmal zu versprühen. Benutze den Feuerlöscher besser stossweise. Dadurch hast du mehr Kontrolle und bei einer möglichen Rückzündung noch genügend Reserve im Tank. Wenn dir andere Personen zu Hilfe kommen können, lohnt es sich, mit mehreren Feuerlöschern gleichzeitig zu arbeiten. So bringt ihr die Flammen besser unter Kontrolle und könnt den Brand schneller löschen.

Ist das Feuer gelöscht, beobachte die Brandstelle weiterhin und lauf nicht weg. Es kann durchaus passieren, dass es Rückzündungen gibt und so das Feuer erneut entfacht.
Nach dem Gebrauch ist vor dem Gebrauch
Nachdem du das Feuer gelöscht hast, solltest du den Feuerlöscher nicht wieder an seinen vorgesehenen Ort zurückstellen. Dieser muss zuvor von einer autorisierten Fachperson aufgefüllt werden. Auch wenn er nicht komplett geleert wurde. Ein Feuerlöscher sollte immer voll aufgefüllt und funktionsfähig sein. Ansonsten bist du beim nächsten Brand ziemlich aufgeschmissen.
Feuerlöscher haben zwar kein Ablaufdatum, müssen aber in gewissen zeitlichen Abständen von einer Fachperson kontrolliert werden. Dies garantiert dir, dass der Feuerlöscher einwandfrei funktioniert und er im Ernstfall seine Aufgabe erfüllen kann. Es empfiehlt sich, diese Wartung alle drei Jahre durchführen zu lassen. Je nach Hersteller kann dieses Intervall jedoch variieren. Informiere dich daher am besten beim Hersteller deines Feuerlöschers, in welchen Abständen du dein Gerät prüfen lassen musst.
Verschiedene Brandklassen
Brände werden in verschiedene Klassen unterteilt. Dies hat jedoch nichts mit der Grösse des Feuers zu tun, sondern mit den brennenden Materialien. Denn Feuer ist nicht gleich Feuer. Magnesium lässt sich zum Beispiel nicht gleich löschen wie Holz.
Brandklasse A
In die Brandklasse A gehören feste Stoffe, welche durch die Verbrennung eine Glut bilden. Folgende Materialien befinden sich in dieser Klasse:
- Holz
- Papier
- Stroh
- Kohle
- Autoreifen
- Textilien
Diese Brände können mit einem ABC-Pulverlöscher, einem Schaumlöscher oder einem Wasserlöscher bekämpft werden. Achte darauf, dass auf dem Feuerlöscher der Buchstabe «A» versehen ist. Dies deutet darauf hin, dass sich der Feuerlöscher für diese Brandklasse eignet.

Brandklasse B
Bei einem Brand in der Klasse B handelt es sich um flüssige Stoffe. Es können auch Materialien sein, die zwar fest sind, jedoch durch die Hitze des Feuers flüssig werden. Folgende Materialien lassen sich dieser Klasse zuordnen:
- Kraft- und Schmierstoffe
- Fette
- Lacke
- Alkohol
- Kerzenwachs
- PVC
- Teer
- Paraffin
Brände mit flüssigen Stoffen können auf verschiedene Arten gelöscht werden. Du kannst hier einen ABC-Pulverlöscher, einen Kohlendioxidlöscher oder einen Schaumlöscher verwenden. Schaumlöscher sind jedoch nur bedingt geeignet. Bei Fett- und Ölbränden darfst du diese auf keinen Fall verwenden, da Schaumlöscher Wasser enthalten. Trifft Wasser auf brennendes Fett, ist die Wirkung verheerend, denn damit löst du eine Fettexplosion aus.
Brandklasse C
Die Klasse C beinhaltet alle brennbaren Gase. Dazu gehören folgende Stoffe:
- Propan
- Methan
- Wasserstoff
- Erdgas
- Stadtgas
- Acetylen
Um brennende Gase zu löschen, eignen sich die ABC-Pulverlöscher. Bei Gasen ist jedoch zu beachten, dass Löschen nicht immer die beste Entscheidung ist. Hast du das Feuer gelöscht, strömt immer noch Gas aus und es kann zu einer Explosion führen. Bei Gasbränden solltest du immer das Leck ausfindig machen und es schliessen. Gelingt dir dies nicht, entferne dich vom Brandherd und überlasse die Brandbekämpfung der Feuerwehr.
Brandklasse D
Die vierte Brandklasse ist die Klasse D. In diesen Bereich fallen alle brennenden Metalle. Folgende Stoffe gehören in diese Kategorie:
- Magnesium
- Aluminium
- Kalium
- Natrium
- Lithium
Diese Brände können lediglich mit einem speziellen Pulverlöscher bekämpft werden, der auf Metallbrände ausgelegt ist. Der Inhalt besteht meistens aus gemahlenem Natriumchlorid. Brennende Metalle sind sehr schwer zu löschen und das Feuer kann sich jederzeit wieder entfachen. Auch wenn du das Gefühl hast, der Brand sei gelöscht, solltest du weiterhin den Brandherd beobachten.
Alternative zu Feuerlöscher
Feuerlöscher sind eher kostspielig in der Anschaffung und benötigen viel Platz am Verwendungsort. Wenn das Gründe sind, dir keinen zuzulegen, empfehle ich dir eine Löschdecke als Alternative, um bei einem Brand in deinem Eigenheim einschreiten zu können. Diese sind günstig, brauchen fast keinen Platz und sind einfach in der Anwendung.
Um die Löschdecke zu verwenden, halte sie an zwei Enden mit je einer Hand fest. Mache danach eine Drehbewegung, damit deine Hände vollständig von der Decke bedeckt sind. Dadurch kannst du dich nicht verbrennen, wenn du die Decke über den Brandherd legst. Durch die Decke kriegt das Feuer keinen Sauerstoff mehr und erstickt. Ziehst du die Decke zu früh weg, kann sich das Feuer wieder entfachen. Warte deshalb lieber einen Moment länger und lasse die Decke auf dem Brandherd liegen.


Bezahlt werde ich dafür, von früh bis spät mit Spielwaren Humbug zu betreiben.