
Ratgeber
So giesst du deine Pflanzen wassersparend
von Carolin Teufelberger
Giesskanne, Gartenschlauch oder Tröpfchenbewässerung: Wasser bringen sie alle zu den Pflanzen, aber wo liegen die Unterschiede und wie viel Schnickschnack lohnt sich für deinen Garten? Ein kleiner Ratgeber.
«Räge-Rägetröpfli, es rägnet uf mis Chöpfli...» Der Schweizer Kinderliedklassiker ist momentan eher fehl am Platz. Die Sonne brennt, der Himmel ist beinahe wolkenlos. Das merken auch deine Pflanzen, es muss künstlich nachgeholfen werden. Denn ohne Wasser gehen die Blümchen schneller ein als dein liebster Wollpulli bei 90 Grad. Doch die Auswahl ist riesig. Bewässerungssysteme gibt es bis zum Abwinken. Rasensprenger, Blumenkasten- und Tröpfchenbewässerung oder auch komplette Bewässerungsautomation. An der Auswahl liegt es bestimmt nicht, aber brauchst du all den Schnickschnack überhaupt oder reicht auch die gute alte Giesskanne?
Eins vorweg. Du kannst auch mit dem ultimativen, superduper Bewässerungssystem Fehler machen. Denn Giesszeit und Wasserbedarf musst du immer noch selbst bestimmen. Bei ersterem macht entweder frühmorgens oder am Abend nach Sonnenuntergang Sinn. So hältst du die Verdunstung gering und die Pflanzenwurzeln bekommen tatsächlich den grössten Teil ab. Morgens ist noch besser als abends, da es einerseits kühler ist und andererseits keine Schnecken über Nacht angelockt werden.
Der Wasserbedarf ist von deinen Pflanzen abhängig. Der lässt sich oft an den Blättern ablesen. Grosse, weiche Blätter bieten viel Oberfläche für die Verdunstung und brauchen deshalb verhältnismässig viel Wasser. Dazu zählen zum Beispiel Hortensie, Fuchsie oder Engelstrompete. Hingegen benötigen Pflanzen mit kleinen Blättern aus mediterranen Breitengraden, wie Oleander, Rosmarin oder Thymian weniger Wasser. Aber auch Pflanzen mit dicken, fleischigen Blättern sind genügsam. Denn Fetthenne, Geranie oder Aloe Vera können darin Wasser speichern.
Wie du bei dieser Hitze wassersparend giesst, kannst du übrigens in einem älteren Artikel von mir nachlesen.
Nun aber zum eigentlichen Thema. Womit du denn am besten giesst. Da gibt’s keine allgemeingültige Antwort, denn das liegt an der Grösse deines Gartens, deinem gewünschten Zeitaufwand und ob du oft in den Ferien bist.
Sie ist auch heute noch das verbreitetste Giesswerkzeug und kommt in allen Formen, Farben und Grössen. Sie braucht zwar etwas Mannes- oder Frauenkraft, ist aber dafür an Einfachheit nicht zu überbieten. Wasser rein, unten an der Pflanze «ausleeren» und wieder füllen. Für kleine Balkone und Indoor-Pflänzchen ist sie immer noch das Teil deiner Wahl. Für die fünf Töpfe wäre alles andere zu aufwendig und meist hapert’s schon am Anschluss. Und wenn du im Urlaub bist, kannst du ja deine Nachbarn ganz lieb fragen. Oder aber du bastelst dir kurzerhand deine eigene Bewässerungsanlage. Dazu nimmst du eine PET-Flasche, machst ein kleines Loch in den Deckel, füllst sie mit Wasser und steckst sie umgekehrt in die Erde. Zu lange solltest du aber nicht unterwegs sein …
Ach, der Gartenschlauch. Wie oft habe ich mich schon über ihn geärgert, aber auch gefreut. Zum Ärgernis trugen Häusereck und Verknotung bei, zur Freude das Abspritzen meiner Schwester. Die Variante mit Schlauch ist in vielen Gärten zu finden, da er auch für die automatische Bewässerung von Nöten ist. Was beim handelsüblichen Schlaucheinsatz, also von Hand mit Brause drauf, etwas problematisch ist, ist die ungezielte Bewässerung. Wenn du nicht unter deine Büsche schlüpfst, läufst du schnell Gefahr die Blätter anstatt die Wurzeln zu giessen. Doch auch hier naht Lösung und zwar in Form eines Giesstabs. Der verlängert banal gesagt deinen Arm und lässt dich so ohne Verrenkungen zum Boden runterkommen. Das Laub bleibt trocken, Pilzkrankheiten werden vorgebeugt. Der gardena Premium Giessstab ist widerstandsfähig, liegt ergonomisch in der Hand und wurde von meyerueli52 für gut befunden. Und mit flexiblen Gartenschläuchen wie dem von Kibernetik ist Schluss mit Schlauchwirrwarr. Für den kleinen Garten oder Balkon bietet sich der Spiralschlauch von Gardena an.
Tropfen für Tropfen werden deine Topfpflanzen am Leben gehalten. Durch kleine Löcher, meist in einem Schlauch oder Rohr, oder Tropfventile wird konstant eine kleine Menge Wasser zu den Wurzeln deiner Pflanzen geleitet. Das macht das System extrem wassersparend und wird dadurch oft in der Landwirtschaft warmer Regionen eingesetzt. Aber auch du als Hobbygärtner kannst du das System nutzen. Du kannst es im Garten oder auf dem Balkon, in Beeten, in Töpfen oder an einer bewachsenen Mauer verlegen. Nur vom Rasen solltest du absehen, da gibt es effektivere Systeme.
Gardena Micro-Drip-System Tropfrohr oberirdisch
Tropfschlauch + Tropfrohr
Lange habe ich Rasensprenger mit dem Viereckregner gleichgesetzt. Ich glaube, dass es dazumal (so vor 16 Jahren) auch nicht wirklich viel mehr gab. Stundenlang sind meine Schwester und ich darübergesprungen, haben uns beregnen lassen oder versuchten seltener dem Wasserstrahl auszuweichen. Es war schön und der Rasen blieb auch grün. Neben dem immer noch am gebräuchlichsten Viereckregner gibt es aber auch Flächenregner, Kreisregner, Sprühregner und Versenkregner. Der Viereckregner, wie der Gardena Aquazoom, eignet sich logischerweise für viereckige Rasenflächen, der Sprühregner für kleine Flächen und Kreisregner lassen sich im Boden versenken und sind dadurch optisch unauffällig. Hier macht der Gardena Versenkrgner S80 einen guten Eindruck und wir auch von euch gerne gekauft. Flächenregner lassen sich individuell einstellen und sind deshalb für alle Gartengrössen und sogar abfallende Flächen geeignet.
Bei allen Varianten gelten aber die gleichen Gesetze. Rasen gründlich, dafür nicht oft giessen. Die ersten 15 Zentimeter des Bodens müssen durchfeuchtet sein, dann reicht es, den Rasen alle sieben Tage zu wässern. Damit du weisst, wie lange du dafür den Rasensprenger laufen lassen musst, lässt du den Sprenger eine halbe Stunde laufen und stichst daraufhin ein pyramidenförmiges Bodenstück aus dem Rasen. Sind weniger als 15 Zentimeter feucht, musst du nochmal ran.
Gardena Sprinklersystem Komplett-Set 8221
Versenkregner, Sprühregner
Einmal installiert, kannst du dich zurücklehnen. Vielleicht musst du ab und zu einmal ein Knöpfchen drücken, aber das sollte machbar sein. Die kleinen Computer steuern deine Gartengeräte von alleine ganz nach deinen Wünschen. Du kannst bestimmen, wann, wie oft und wie lange dein Rasensprenger oder deine Tröpfchenbewässerung laufen soll. Für allem für Vielreisende, Workaholics oder Termingeplagte bietet sich die Anschaffung eines solchen Systems an. Sowohl nach Verkäufen wie auch nach Bewertungen liegt Gardena ganz weit vorne. Das Smart Water Control Set kommt mit Sensoren, die Aussentemperatur, Lichtstärke sowie Bodenfeuchte ermitteln und am MultiControl duo lassen sich gleich zwei Systeme anschliessen. Das Gardena-Modell C1030 plus funktioniert laut mbilgerig tiptop.
Der beste Bewässerer ist und bleibt der Regen. Regenwasser ist schonender und günstiger (nämlich gratis) als Leitungswasser. Dummerweise lässt sich das Wetter aber immer noch nicht kontrollieren, weshalb du nicht alleine auf diese Methode setzen kannst. Es gibt aber Tricks, wie du die künstliche Bewässerung hinauszögern kannst. Die Bodenbeschaffenheit spielt dabei eine grosse Rolle. Lehmhaltige Erde speichert Wasser viel besser als sandige Böden. Auch regelmässige Kompost- oder Mulchzugaben erhöhen die Speicherfähigkeit. Durch Risse in trockenen Böden entweicht viel Wasser aus den unteren Erdschichten. Regelmässiges Hacken der Oberfläche verhindert diese Risse und schränkt die Verdunstung ein.
Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.