

«GTech Pro 2» im Test: Sauger mit Sack und Akku-Pack
Der «GTech Pro 2» ist ein Exot unter Akku-Staubsaugern, da er den Dreck in einem Staubbeutel sammelt. Das ist ein ökologischer Unsinn, aber hygienischer als beutellose Staubsauger.
Es gibt Geräte, die mich im ersten Moment ratlos zurücklassen. Der «GTech Pro 2» ist so eines. Während Dyson mit dem Konzept des beutellosen Staubsaugers dutzende Hersteller zum Nachahmen inspiriert hat, macht GTech einen vermeintlichen Schritt zurück und setzt auf Beutel. Das macht Staubsaugen hygienischer, was Menschen mit Allergien freut. Ökologisch habe ich aber meine Fragezeichen.

Lieferumfang und Features
Eine Bodendüse, ein Rohr und die Staubsaugereinheit ist alles, was GTech mitliefert. Zubehör für Polster oder das Auto ist separat erhältlich. Mich freut’s, da ich das sowieso nicht brauche. Bei deinem Kaufentscheid musst du die fehlenden Zusatzkomponenten einbeziehen. Zusätzlich sind bei meiner Spezialausgabe mit dem Übernamen «K9» ein Messer zum Entfernen von eingewickelten Tierhaaren, ein Ladekabel, ein paar Ersatzbeutel und Duftpatronen dabei. Der Staubsauger ist besonders für eine Umgebung mit Haustieren gedacht. Dazu später mehr.

Quelle: Simon Balissat
Das Ladekabel steckst du direkt in den Akku. Der lässt sich einfach entfernen. Mit Ersatzakkus lässt sich die Laufdauer des «GTech Pro 2» so beliebig verlängern. Ausserdem brauchst du zum Aufladen nicht den ganzen Staubsauger anzuschliessen, was Platz spart.
Die Bodendüse mit Bürste ist für alle Böden geeignet und leuchtet dir den Weg. Die Bürste ist mit einem Handgriff entfernt und dank des mitgelieferten Messers sind aufgewickelte Haare im Nu entfernt. Auch mit wenigen Handgriffen geht das Einsetzen des Ersatzbeutels, den man lediglich über ein Rohr stülpt und dann einsetzt. Hier haben andere Beutelstaubsauger umständlichere Mechaniken.
Beutel mit Plastik
Damit der Staubsauger wirklich dicht hält und alle Partikel herausfiltern kann, sind die Beutel dreilagig und aus Kunstfasern. Du schliesst ihn mit einem Plastikverschluss, der sich an jedem Beutel befindet und mit im Müll landet. Das ist nicht mehr zeitgemäss und gibt Abzüge bei der Ökologie. Andere Hersteller setzen schon lange auf Recyclingpapier und Karton. Wenigstens sind die Beutel mit eineinhalb Litern Fassungsvermögen genügend gross, mir reichen sie locker für drei Monate.

Quelle: Simon Balissat
Im Alltag saugt es sich mit dem «Pro 2» leicht, trotz der 2,8 Kilo, die der Staubsauger auf die Waage bringt. Der Griff liegt gut in der Hand, auch grössere Verrenkungen, etwa, um unter Möbeln zu saugen, liegen drin. Das Licht vorne am Sauger ist eher eine Spielerei und nützt wenig bis gar nichts. Wer schon einmal mit dem «Dyson V15 Detect» gesaugt hat weiss, dass es auch anders geht.
Die von mir getestete Version ist besonders geeignet für einen Haushalt mit Tieren. Darauf weist der Zusatz «K9» hin. Im Sauger installiert ist ein Duftstick, der Gerüche abtötet. Zum Glück riecht der nicht zu fest. Schliesslich will ich nicht, dass meine Wohnung nach dem Saugen nach Auto-Wunderbaum riecht.
Satte Saugleistung bei leerem Beutel
Im Alltag hat sich der Staubsauger bei mir bewiesen. Mit normalem Hausstaub kommt er locker klar und auch gröberer Schmutz ist kein Problem. Um meine Aussage zu stützen, habe ich mein Testprotokoll aus dem Stick-Staubsauger-Vergleich angewendet.
Der «Pro 2» schneidet sowohl auf dem Teppich als auch auf harten Böden sehr gut ab. Allerdings habe ich meine Tests mit einem leeren Staubbeutel gemacht. Je voller der Staubbeutel, umso mehr Saugleistung geht verloren.
Saugleistung Teppich
Saugleistung Hartboden
Das beachtliche Resultat würde den «GTech» einen vorderen Rang bei den beutellosen Staubsaugern bescheren. Abzüge gäbe es bei der Ökologie.
Fazit – guter Sauger mit schlechter Ökobilanz
Der «GTech Pro 2» besticht mit seiner Saugleistung. Gerade für Menschen mit Allergien ist dieser Akkustaubsauger mit Beutel eine sinnvolle Anschaffung. Im Beutel liegen aber auch die Probleme: Kunststoffbeutel und Plastikverschluss sind ökologisch grenzwertig. Da hilft es auch nicht, dass GTech in der Grundversion keine Zusatzdüsen mitliefert, die dann im Schrank verstauben. Das macht den Staubsauger zwar preislich attraktiv. Wer das Set mit Düsen fürs Auto noch dazu kauft, hat unter dem Strich dann auch so viel ausgegeben wie für einen Staubsauger im oberen Segment.
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.