Stefanie Lechthaler
Ratgeber

Komasaufen ist out: Alkoholfreier Glühwein floppt

An meinem letzten Raclette-Znacht habe ich alkoholfreien Glühwein aufgetischt – zum Missfallen einiger Beteiligten. Ich zeige dir, wie ich den Glühwein gemacht habe und weshalb er nicht gut angekommen ist.

Glühwein ist lecker und süffig. Dementsprechend schnell wird man betrunken und umso heftiger sind am Tag danach die Kopfschmerzen. Im Rahmen meiner Serie «Komasaufen ist out» ersetze ich den wichtigsten Bestandteil des Glühweins durch alkoholfreien Rotwein und versuche eine ebenbürtige Alternative zum Original zu kreieren.

Spoiler: Der Versuch ging in die Hose.

Einfach ersetzt

Auf der Suche nach dem alkoholfreien Heissgetränk habe ich vieles gefunden, aber nichts, das annähernd an Glühwein herankommt. Stattdessen beschreiben die meisten Anleitungen etwas, das eher an einen Punsch oder Tee erinnert. Da hatte ich eine brillante Idee: Ich könnte einfach ein bestehendes Rezept nehmen und den Rotwein durch alkoholfreien Sangre de Toro, den ich letztens als Mitbringsel eines Freundes erhalten habe, ersetzen. Genial!

Also entschied ich mich für das Rezept von Fooby. Ich hatte das schon öfter mit echtem Wein zubereitet und es hat jedes Mal super geschmeckt. Die Vorgehensweise ist simpel. Alle Zutaten in einer Pfanne unter ständigem Rühren erwärmen, danach für zehn Minuten ziehen lassen und fertig ist das Gebräu.

Zutaten

Sangre de Toro – kann der was?

Nächster Spoiler: Nicht wirklich. Mich haut er nicht aus den Socken, aber trinkbar ist er. Mit dieser Einschätzung gehöre ich offenbar zur Minderheit. Denn in der Vivino-App suche ich nach anderen Meinungen und stelle fest: Der Grossteil der Vivino-Community sieht das ganz anders. User «Andrew Consterdine» zum Beispiel empfiehlt lieber Wasser zu trinken, als diesen Wein.

Zu diesem Wein sagen viele Nein.
Zu diesem Wein sagen viele Nein.
Quelle: Screenshot: vivino.com

Dabei erwähnen die meisten eine Kirschnote, aber vor allem, dass der Sangre de Toro 0,0 eher nach schlechtem Traubensaft als nach Wein schmeckt. Das wird wohl der Grund sein, weshalb ich ihn, als seltene Rotweintrinkerin, beim Geschmackstest als okay empfinde.

Vor dem ersten Schluck war ich noch voller Vorfreude.
Vor dem ersten Schluck war ich noch voller Vorfreude.
Quelle: Stefanie Lechthaler

Ungesüsster Traubensaft kann man machen – muss man aber nicht. Für selbsternannte Weinsommelière ist der alkoholfreie Rotwein nichts. Wer sich aber mit der Erinnerung an Wein zufriedengibt und die Finger dennoch nicht davon lassen kann, findet im “Sangre de Toro” eine halbwegs akzeptable Alternative.

Reicht es zumindest für den Glühwein?

Du kennst die Antwort bereits. Während des Aufkochens probiere ich vom Glühwein und empfinde ihn als etwas bitter. Er schmeckt weniger intensiv als die alkoholische Variante. Aber einen Hauch von Rotwein schmecke ich trotzdem heraus. Für mich in Ordnung.

In der Pfanne sah der Glühwein sehr appetitlich aus und roch auch so. Aber ist mir vielleicht eine Kardamom Kapsel zu viel in den Topf gefallen?
In der Pfanne sah der Glühwein sehr appetitlich aus und roch auch so. Aber ist mir vielleicht eine Kardamom Kapsel zu viel in den Topf gefallen?
Quelle: Stefanie Lechthaler

Während des Abendessens zeigt mir mein Blick in die Runde: Das war definitiv nichts, worauf meine Freunde gewartet hatten. Er sei zu bitter und nicht besonders lecker. Schön, so ehrliche Mitmenschen in meinem Leben zu haben. Nachdem dann alle gegangen sind, zeigt mir der zweite Blick in die fast vollen Alubecher: Das war nichts, was ich ein zweites Mal auftischen werde.

Kennst du ein Rezept für eine alkoholfreie Alternative zu Glühwein, die nicht nach Tee oder Punsch schmeckt? Schreib es in die Kommentare

Titelbild: Stefanie Lechthaler

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Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.


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