

Leben mit den Zyklen der Natur

Was der Mond- und Jahreszeitenzyklus mit dem weiblichen Zyklus gemeinsam haben und wie du die vier Phasen deines Zyklus positiv nutzen kannst.
Die Natur durchläuft vier Jahreszeiten, der Mond verändert sich in vier Etappen und auch der weibliche Zyklus hat vier Phasen. Nimmst du die Zyklen der Natur als Spiegelbild für deinen Menstruationszyklus, lassen sich bestimmte Eigenschaften, Vorteile aber auch Herausforderungen ablesen, die du in deinen Alltag integrieren kannst – und so ausgeglichener durch den Monat gehst.
Phase 1: Menstruation
Will man Mondratgebern glauben, dann hatten Frauen, vor Zeiten der hormonellen Verhütung, alle um den Neumond herum – also zur selben Zeit – ihre Periode. Deshalb wird die Phase der Menstruation heute immer noch mit dem Neumond in Verbindung gebracht. Auch ohne diese Verbindung konnte ich viele Parallelen zur Natur ziehen.

Natur: Winter / Neumond / Ruhephase & Regeneration
Die erste Phase des Zyklus gilt analog zum Winter als Zeit der Reflexion und Regeneration. In dieser Zeit soll ich zur Ruhe kommen und Projekte liegen lassen. Ich überlege mir hier, wie ich einen Abend im Winter am liebsten verbringe? Womöglich eingekuschelt auf dem Sofa mit einer Tasse Tee. Deshalb tun mir in dieser Phase gemütliche Aktivitäten zuhause gut, wie Stretching oder Yoga-Nidra, das auch Schlaf-Yoga genannt, wird. In bestimmten Positionen verweile ich einige Minuten. Das entspannt mich.
Tipp: Diese Phase eignet sich dazu, dein Leben neu zu sortieren. Notiere Pläne und Ziele, die du in der zweiten Phase in Angriff nehmen möchtest. Oder schreibe deine Gedanken und Gefühle auf und lass den vergangenen Monat Revue passieren. Weitere Lektüre zu diesem Thema findest du hier:
Phase 2: Follikuläre Phase
Der Follikel wächst, die Gebärmutterschleimhaut baut sich langsam wieder auf und der Östrogenspiegel steigt.
Natur: Frühling / wachsender Mond / Wachstumsphase
Laut Mondratgebern erwache ich, wie die Natur im Frühling, langsam wieder aus dem Winterschlaf. Tatsächlich verspüre ich in dieser Phase wieder mehr Energie, bin optimistisch, neugierig, motiviert, sozial und voller Tatendrang. Die Zeit ist für mich ideal, um neue Projekte anzugehen, und zu Netzwerken. Überschüssige Energie baue ich in Power-Workouts indoor oder outdoor ab.

Tipp: Du redest schon lange über einen Blog, den du starten möchtest? Den Spanischkurs, den du besuchen willst? Oder eine neue Ausbildung, die du absolvieren möchtest? Los! Jetzt ist der richtige Zeitpunkt einen Schritt weiterzugehen und ins Handeln zu kommen.
Phase 3: Eisprung
Die Testosteron-, Serotonin- und Dopaminwerte sowie der Östrogenspiegel sind auf dem Höhepunkt.
Natur: Sommer / Vollmond / Aktivitäten & Umsetzung
Mein Gemüt strahlt in dieser Phase wie die Sommersonne. Ich bin voller Lebenslust und verspüre am meisten Energie in dieser Zeit. Vielleicht bin ich auch wagemutiger als sonst und Gerüche und Farben wirken stimulierender. Will ich den Büchern glauben, fühlen sich viele Frauen in dieser Phase am wohlsten in ihrem Körper – auch ich strahle das jetzt aus. Das beste: Egal, ob Arbeit, Sport oder Privatleben – ich habe für jeden Bereich genügend Energie, um mich kreativ auszuleben.
Tipp: Du bist ganz bei dir und weisst, wie du deine Stärken am besten einsetzen kannst. Nutze die Zeit, um wichtige Verhandlungen oder Gespräche bei der Arbeit zu führen oder Projekte vorzustellen.
Phase 4: Lutealphase
Die Gelbkörper (luteus) in den Eierstöcken produzieren in vierten Phase – auch Lutealphase genannt – viel Progesteron. Dies regt das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut an, damit sich die Eizelle im Falle einer Befruchtung leichter einnisten kann. Das kann dazu führen, dass ich mehr Appetit habe, da sich die Stoffwechselgeschwindigkeit erhöht. Zudem wirkt Progesteron wie ein Entspannungs-Booster im Körper. Es können auch vermehrt Hautunreinheiten vorkommen, weil Progesteron die Talgproduktion anregt.
Natur: Herbst / abnehmender Mond / Rückzugsphase
Nach einer aktiven und fordernden Phase komme ich jetzt wieder mehr zu mir selbst. Ich fühle mich vermehrt müde und schlapp, gleichzeitig schlafe ich länger und besser. Meine Hormone sortieren sich neu, meine Gefühle werden durchgeschüttelt und meine innere Weisheit wird auf einmal ganz laut. Das fühlt sich teilweise unbequem an und überfordert mich. Ich meditiere in dieser Zeit viel, um meine Gedanken und Gefühle zu ordnen.
Tipp: Hör in dieser Zeit in dich hinein, um Alltagslasten oder schlechte Gewohnheiten aufzugeben. Nutze diese Phase auch für monotone Aufgaben wie Buchhaltung, Aufräumen oder Ausmisten.

Wenn ich meine Aktiv- und Passivphasen so bewusst meinem Zyklus anpasse, fühle ich mich nicht nur ausgeglichener, sondern kann meine Stärken und Energie jeden Monat dort einsetzen, wo sie gebraucht werden.
Spürst du die vier Phasen deines Zyklus und kannst du sie für deinen Alltag nutzen? Erzähl uns von deinen Erfahrungen.


Morgens gehört Meditieren fest zu meiner Morgenroutine, abends pflege eine ausgeprägte Cüpli-Kultur und dazwischen versuche ich das Ungewöhnliche im Gewöhnlichen zu finden.