

Mein meistgekauftes Produkt: Reiseadapter

Es gibt Produkte im Galaxus-Shop, für die sich niemand interessiert. Und dann gibt es solche, die dauernd gekauft werden – zumindest von mir.
Vor ein paar Wochen habe ich mich auf meinen bevorstehenden Flug nach Indien vorbereitet. Das Visum war bestätigt und sogar ausgedruckt. Immodium, Elektrolyten und Kopfwehtabletten lagen längst bereit. Nur einen Reiseadapter konnte ich nirgends finden. Wieder einmal.
Erst Anfang Jahr musste ich einen neuen kaufen, weil ich nach Südafrika ging. Dort hat es so aussergewöhnliche Steckdosen, dass aus 309 Produkten in unserem Shop gerade einmal vier passen, wovon einer sehr schlecht und zwei gar nicht erst lieferbar sind.

Jedenfalls habe ich einen Adapter bestellt. Und nach Südafrika mitgenommen. Ihn dann aber auch unabsichtlich dort gelassen. Wie auch mein Handy, mein Portemonnaie und meine Kamera. Der erste Fall ist ganz alleine auf mich zurückzuführen, der zweite eher auf die Gerissenheit ein paar Johannesburger Männer.
Ganz anders im Jahr davor in der Türkei. Dort habe ich den Adapter erst gar nicht mitgenommen. In einem Einkaufszentrum in Malatya musste ich also einen kaufen. Da ich falsch beraten wurde, durfte ich am nächsten Morgen gleich noch einmal hin. Mit viel Wackelkontakt hat das Handyaufladen dann mit Adapter Nummer zwei geklappt.
Wo diese türkischen Exemplare geblieben sind, ist mir übrigens nicht ganz klar. Vielleicht in der Türkei, vielleicht irgendwo im Schrank verschlampt. Also musste ich mir für Indien schon wieder einen neuen Adapter kaufen. Einen Weltadapter, den ich dann immer und überall benutzen kann. Ob das nach all meinen vorherigen Erfahrungen nun hoffnungsloser Optimismus oder kompletter Realitätsverlust ist, darüber lässt sich streiten.
Wie dem auch sei. Der Adapter hat’s nach Indien geschafft und auch wieder zurück. Drei Tage später habe ich mit stolz geschwellter Brust und innerhalb von elf Minuten für eine Geschäftsreise nach Belgrad gepackt. Was soll ich sagen? Der Adapter ist nicht mal bis in den Koffer gekommen. Musste er dieses Mal aber auch nicht, denn das dreipolige Laptopkabel, das am Adapter hätte hängen müssen, habe ich sowieso auch vergessen.

Was mich an der Sache am meisten wurmt? Nicht das zum Fenster hinausgeworfene Geld. Auch nicht der Mehraufwand, mit massiv limitierten Sprachkenntnissen irgendwo im Ausland einen Adapter finden zu müssen, der mit Schweizer Protektionismus-Steckern kompatibel ist. Nein, was mich am meisten nervt, ist, dass meine Arbeitskollegen, die mit mir in Belgrad waren, ihr Leben in dieser Hinsicht offenbar im Griff zu haben scheinen. Niemand kennt das Problem, nicht einmal Messie Simon Balissat, ich habe nachgefragt.
Vielleicht aber du. Hoffentlich. Die hohen Absatzzahlen im Galaxus-Shop würden dafür sprechen.


Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.