Produkttest

USB-Adapter oder Katzenschreck?

Philipp Rüegg
19.11.2018

Ein USB-Ladegerät soll laut einem digitec-User so schrecklich pfeifen, dass Katzen sofort Reissaus nehmen. Das gehört zwar nicht offiziell zum Lieferumfang, bringt mich aber auf eine Idee. Unser Garten ist nämlich ein regelrechtes Katzenparadies.

«Das Ding pfeift wie eine Marderfalle. Unsere Katze flüchtet sofort wenn ich den USB-Adapter einstecke.» Das schreibt digitec-User Raffaele Carmine. Sein Fazit hat es in unsere Community-Kampagne geschafft. Und weil unsere Crea-Abteilung, die hinter diesen Plakaten steht, uns gefragt hat, ob wir die Kampagne thematisch begleiten wollen, dachte ich, ich zweckentfremde mal kurzerhand diesen Adapter.

Unser Garten ist nämlich das Reich der Katzen – nicht nur von einer, sondern das der ganzen Nachbarschaft. Im Sommer fläzen sie sich in der Sonne und verhaaren fleissig unsere Sitzkissen. Katzen sind kein Volk, das gerne teilt. Es kommt regelmässig zu wilden Kämpfen. Ich bin schon aufgewacht in der Nacht, weil ich dachte, da werde ein Tier geschlachtet, nur um festzustellen, dass mal wieder die Katzen um die Gartenvorherrschaft streiten. Aktuell scheint ein fetter oranger Garfield das Zepter in der Hand zu haben. Die beiden Nachbarskatzen, eine getigert, eine schwarzhaarig, liegen aber bereits auf der Lauer.

Los Adapter, verrichte dein schmutziges Geschäft

Die ideale Voraussetzung also, um einen potenziellen Katzenschreck zu testen. Nicht, weil ich keine Katzen mag, ganz im Gegenteil, aber das Setup ist einfach zu verlockend. Praktischerweise hat es an der Garage neben dem Garten eine Steckdose. Dort installiere ich das unscheinbare USB-Ladegerät. Momentan sind keine Vierbeiner in Sicht, also schleiche ich mich wieder ins Haus und «spienzle» hie und da aus dem Fenster. Nach knapp zwei Stunden Warten ist immer noch kein Pelztiger aufgetaucht. Das heisst, entweder wirkt der Katzenschreck so effizient, dass sich die Viecher nicht mal mehr in die Nähe trauen oder sie kacken gerade in einen anderen Garten.

Auf der Verpackung finden sich keine Hinweise zum vermeintlichen Katzenschreck-Feature.
Auf der Verpackung finden sich keine Hinweise zum vermeintlichen Katzenschreck-Feature.

So recht traue ich dem Frieden noch nicht. Funktioniert dieser Adapter überhaupt? Beziehungsweise zermardtert er wirklich das Gehör? Wenn ich mein Ohr dranhalte, kann ich kein Pfeifen hören – egal ob ein, zwei oder gar kein Gerät angeschlossen ist. Das kann aber auch daran liegen, dass der Ton in einem zu hohen Frequenzbereich für meine alten Ohren liegt.

Nicht der typische Ort für einen USB-Adapter.
Nicht der typische Ort für einen USB-Adapter.

Ich ziehe meine acht Monate alte Tochter als Expertin hinzu. Ich halte ihr Gesicht direkt vor den Adapter, aber sie tut nichts dergleichen. Sie reagiert wie immer bei neuen Sachen: Sie versucht sie in den Mund zu nehmen. Fehlanzeige.

Doch nicht so schrecklich?

Keine Katze weit und breit.
Keine Katze weit und breit.

Mir bleibt also nichts Anderes übrig als weiter abzuwarten. Aber auch als es langsam eindunkelt, getraut sich keine Mieze in unseren Garten. Ob sie einen schöneren Platz gefunden haben, um herumzufläzen, ob es ihnen einfach zu kalt geworden ist oder ob es doch der USB-Adapter ist, der sie in die Flucht geschlagen hat, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Damit kann ich dem USB-Adapter von Skross keine klare Katzenschreck-Empfehlung geben. Hast du wirklich mit einer Katzenplage zu kämpfen, bleiben dir nur die bewährten zwei Methoden: Du bespritzt sie entweder mit Wasser oder du rennst ihnen hinterher und machst laut: gschhhh, gschhh. Das hält jung und ist ohnehin ökologischer.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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