
Produkttest
Wir bauen verrückte Mittelalter-Kriegsmaschinen in «Besiege»
von Philipp Rüegg
Ein neuer Thron-Anwärter für den Multiplayer-Prügler im Mittelalter schwingt seine Keule. «Mordhau» ist blutig, chaotisch, bietet aber auch erstaunlich viel Tiefgang für fortgeschrittene Duellisten. Simon und ich gehören eher zu den Mistgabelschwingenden Bauerntölpen, das hält uns aber nicht davon ab, Spass zu haben. 13 Uhr streamen wir live.
«For Honor», «Chivalry», «War of the Roses»: Mittelalterliche Multiplayer-Prügler werden von einer überschaubaren Truppe regiert. Nun gesellt sich mit «Mordhau» ein neuer Haudrauf dazu. Entwickelt vom slowenischen Indiestudio Triternion, haut «Mordhau» in die ähnliche Kerbe wie «Chivalry». Unterschiedliche Klassen mit Hellebarden bis zur Armbrust sowie chaotische Schlachten mit bis zu 64 Spielern, in denen du deine blutüberströmten Kameraden kaum mehr vom Feind unterscheiden kannst. «Mordhau» hat aber auch ein paar eigene Tricks auf Lager.
Auf den ersten Blick spielt sich «Mordhau» recht simpel. Es gibt drei Spielmodi: Frontline, Battle Royale und Horde Mode. In Frontline kämpfen zwei Teams an je 32 Spielern um verschiedene Punkte auf der Karte. In Battle Royale startest du ohne Waffen und versuchst, der letzte Überlebende zu sein, während das Spielfeld immer kleiner wird. In Horde-Mode schliesslich kämpfst du im Sechser-Team gegen wachsende Horden an KI-Gegnern.
Frontline ist der meistgespielte Modus. Du hast die Wahl zwischen mehreren vorgefertigten Klassen: Zum Beispiel dem Ritter, der einen mächtigen Zweihänder schwingt, dem Jägersmann, der mit dem Bogen aus der Ferne kämpft oder dem Halunken, der Fallen aufstellt und Feuerbomben wirft.
Du kannst aber auch selber Charaktere erstellen. Und zwar bis ins kleinste Detail. Nicht nur kannst du das Aussehen bestimmen, du wählst die Kleidung, inklusive Farben und Muster, wie viele und welche Waffe dein Krieger trägt und sogar, welche Skills er besitzt. 16 Punkte gibt es zu verteilen. Für einen Punkt bekommst du ein Perk, mit dem du weniger Schaden gegen Teammitglieder verursachst und selber weniger einsteckst. In «Mordhau» ist Friendly Fire nämlich aktiv, was mit den riesigen Waffen regelmässig zu klaffenden Wunden auf allen Seiten führt. Punkte kosten aber auch die Waffen, die du deinem Recker spendierst. Ein Dolch kostet nur einen Punkt, ein Langbogen hingegen 11. Das gleiche gilt für die Rüstung – schwere kosten mehr und machen dich langsamer. «Mordhau» bietet so enorm viel Flexibilität.
Das Herzstück ist klar das Kampfsystem. Das Tutorial dauert 15 Minuten und ist Pflicht. Selbst damit hast du aber längst nicht ausgelernt. Mit der Maus bestimmst du die Richtung, in die du angreifst. Mit der Q-Taste parierst du und mit einem Gegenangriff im richtigen Moment in die gleiche Richtung, aus der ein Angriff kommt, konterst du. Du kannst Angriffe antäuschen und von einem Schwinger in einen Stich wechseln und und und. Es gibt enorm viel zu lernen. In 1vs1-Duellen haben Anfänger gegen Fortgeschrittene keine Chance. Selbst wenn du ein Breitschwert und eine Panzerrüstung hast und dein Gegenüber nackt und mit einen Stein (!) bewaffnet ist. «Mordhau» ist aber so ausgelegt, dass auch Anfänger Spass haben können. Wenn du in Gruppen kämpfst, steigen deine Erfolgschancen. Oder du stellst Fallen auf, benutzt das Katapult oder reitest hoch zu Ross Feinde über den Haufen.
In unserem Let’s Play zeigen wir euch, auf wie viele Arten man in «Mordhau» sterben kann.
«Mordhau» ist erhältlich für PC und wurde uns von Triternion zur Verfügung gestellt.
Wir streamen jeden Mittwoch auf Youtube. Schau auch mal in unserem Discord-Kanal vorbei.
Damit streamen wir
Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.