
Ratgeber
Diese Spiele gehören auf jede Switch
von Kevin Hofer
Kürzlich habe dir eine ordentliche Packung Spieletipps für die Switch gegeben. Die Konsole für zuhause und unterwegs hat aber noch viel mehr zu bieten. Vor allem was Indie-Games anbelangt. Deshalb geht’s jetzt in eine zweite Runde mit Switch-Empfehlungen von Kollege Phil und mir.
Falls du den ersten Beitrag verpasst hast, kannst du ihn hier nachlesen.
Ich liebe Trials. Früher habe ich auf Eurosport immer mit grosser Begeisterung den Kunststücken der Fahrer zugeschaut. Es dann selbst dank Konsole im Schutze der eigenen vier Wände zu tun, war geil und jetzt auf der Switch unterwegs im Zug ist es noch viel geiler. Obwohl das Spiel ohne analoge Schultertasten – für mich seit Trials das grösste Ärgernis der Switch – eigentlich unmöglich ist. Gezieltes Gasgeben geht damit nicht. Das bekommen auch die Mitreisenden im Zug durch mein unkontrolliertes Gefluche zu spüren.
«Owlboy» erzählt die Geschichte des stummen Eulenjungen Otus. Er ist ein Tollpatsch, wie er im Bilderbuch steht. Zudem ist er nicht gerade mit Selbstwertgefühl gesegnet. Ein Held also, mit dem ich mich so richtig identifizieren kann. Der Plattformer war etwa zehn Jahre in Entwicklung. Und das siehst du dem Spiel an. Es ist bis ins letzte Detail durchdacht und vor allem die Animation von Pixel-Otus sind schlicht genial.
Seit «Golf» auf dem NES bin ich Fan von Golf-Simulationen. Es macht mir einfach Spass auf virtuellen Greens Bälle rollen zu lassen. Im Lauf der Zeit entwickelten sich die Games immer weiter und so kamen Rollenspielelemente hinzu. «Golf Story» perfektioniert dieses Spielprinzip und verpackt es in eine nette Story vom Aufstieg eines Niemands zum Golfprofi. Das Spielprinzip ist Golf-Spiel üblich simpel. Du wählst deinen Schläger, visierst das Ziel an und musst im richtigen Moment die Tasten drücken. Bei «Golf Story» ist das Einlochen aber nicht immer das Ziel. In den Quests musst du eingefrorene Personen mit einem brennenden Golfball auftauen und selbstverständlich darf auch Disc Golf nicht fehlen.
Noch nicht genug von Indie-Spielen? Ich auch nicht. «Undertale» gefällt mir vor allem wegen dem Pacifist Run. Was das ist? Du kannst das Rollenspiel durchspielen, ohne jemals eine Attacke auszuführen. Statt anzugreifen, wählst du Act und interagierst auf friedliche Weise mit deinen Gegnern. Je nachdem, wie du interagierst, geben die Gegner nach und du kannst deine Auseinandersetzung friedlich lösen. Selbstverständlich kannst du dich auch durchs Spiel prügeln oder du wählst einen Mittelweg.
Lass dich nicht von der einfachen Grafik täuschen. «Baba is you» ist komplexer als es aussieht. Das Spiel setzt auf immer schwieriger werdende Logikrätsel. Auf dem Spielfeld hat es verschiedene Objekte. Einige davon sind gleichzeitig die Spielregeln wie: Baba is you. Das bedeutet, du steuerst die schafsähnliche, weisse Spielfigur. Ein anderer Befehl kann heissen: Rock is Push. Felsen können also von Baba verschoben werden. Der Clou ist, dass du die Wörter physisch verschieben kannst und somit die Regeln des Spiels veränderst. Schiebst du den Wortblock «Rock» zur Seite, lassen sich Felsen nicht mehr verschieben. Nur mit der richtigen Kombination der Wörter und Objekte knackst du die Levels.
Ja, ich weiss, das Spiel ist alt. Trotzdem ist die Switch Umsetzung sehr gelungen – mit den üblichen Bugs, die du entweder liebst oder hasst. Vor allem die Möglichkeit unterwegs zu spielen, ist toll. Bei all den Haupt- und Nebenquests vergeht die Zeit wie im Fluge. Mir ist es öfters passiert, dass ich auf meiner etwas mehr als einstündigen Zugfahrt zwischen Biel und Zürich nur eine Nebenquest machen konnte – oder nicht mal.
«Doom» ist nicht gerade der klassische Switch-Titel. Einerseits wegen der Gewaltdarstellung und andererseits von der Leistung her. Die Switch hinkt den anderen Konsolen und PC um Welten hinterher. Im direkten Vergleich siehst du das der Switch-Version auch an. Aber hey, wenn ich unterwegs nach Blut lechze ist «Doom» die perfekt Wahl.
Ich kann die Stunden, die ich mit «Xenoblade Chronicles 2» verbracht habe, nicht mehr zählen. So lange und intensiv vor den Bildschirm gefesselt hat mich zuletzt «Final Fantasy X». Das Spielprinzip mit den Blades macht einfach Spass und sorgt taktisch für schier unbegrenzte Möglichkeiten. Hinzu kommt die in JRPG-Manier etwas wirre Story, die ich so sehr liebe. Und hey, «Xenoblades» ist wie «Pokémon»: Statt knuffiger Taschenmonster sammelst du aber meist leicht bekleidete Damen.
Wobei wir beim Thema wären. Endlich schafft es ein «Pokémon»-Hauptreihentitel auf eine Heimkonsole. Zugegeben, der Titel ist lediglich eine Neuauflage der gelben Pokémon Edition. Das tut dem Spielspass aber keinen Abbruch. Wer schwelgt nicht gerne in Kindheitserinnerungen ans klassische Pokémon-Spiel?
In diesem wunderschön designten Pixel-Action-Game kämpfst du dich durch prozedural generierte Levels und versuchst, möglichst lange nicht zu sterben. Sonst musst du nämlich wieder von vorne beginnen. Das ist aber nur halb so schlimm, denn du sammelst Zellen ein, mit denen du deinen Charakter verbessern kannst. Ausserdem schaltest du neue Waffen frei, die anschliessend im Spiel zu finden sind. Die Kombination der verschiedenen Waffen sorgt dafür, dass das Spiel nie langweilig wird. Die präzise Steuerung und die befriedigenden Effekte, wenn du Gegner zermatschts, werden dich an die Switch fesseln.
Das rundenbasierte Taktik-Game ist der perfekte Switch-Begleiter für Unterwegs. Gespielt wird aus der Vogelperspektive. Anfangs hast du nur eine handvoll Krieger zur Verfügung. Damit nimmst du Gebäude ein, die jede Runde deinen Geldbeutel auffüllen. Das Gold investierst du in neue Truppen, die nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip kämpfen. Speerkämpfer sind gut gegen Ritter, Bogenschützen gut gegen fliegende Vampire und so weiter. Jede Einheit hat zudem Spezialfähigkeiten. So macht der Ritter nur kritischen Schaden, wenn er seine maximale Distanz zurücklegt. Und der Krieger teilt am stärksten aus, wenn andere Krieger auf angrenzenden Feldern stehen. Nur indem du alle Taktiken richtig einsetzt, gehst du siegreich aus dem Kampf.
«Crypt of the NecroDancer» ist ein Rogue-like Rhythmus-Spiel, in dem du einen Hauptcharakter zum Beat durch Dungeons führst. Nach «PaRappa the Rapper» das erste rhythmus basierte Spiel, das mich in seine Bann gezogen hat. Das Spielprinzip macht einfach Laune.
Kein Spiel hat mich mehr geprägt als Final Fantasy 7. Das Spiel habe ich seinerzeit auf der ersten Playstation gezockt, dann auf dem PC, später als Download auf der PS3 und zu guter Letzt auch den mehr schlechten als rechten Android-Port. Da das Remake wohl noch länger auf sich warten lässt, versüsse ich mir die Wartezeit mit dem neuesten Port für die Switch. Ich will endlich wieder ein Date mit Yuffie in der Golden Saucer.
Mehr Charaktere, mehr Items und mehr Modi. Das bietet die Neuauflage des Wii-U-Klassikers. Der Titel macht vor allem im Multiplayer riesig Laune. Da ist wildes Rumgebrülle programmiert, wie auch die Kollegen Philipp und Simon festgestellt haben.
Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.