

Parfüm-Jargon: Was sind eigentlich «Flanker»?

Schon mal was von einem «Flanker» gehört? Nein? Was hinter dem Ausdruck steckt und weshalb so viele davon in den Parfüm-Regalen stehen, erfährst du hier.
Fragst du dich manchmal auch, weshalb Hersteller erfolgreicher Düfte immer wieder leicht abgewandelte Varianten ihrer Bestseller herausbringen? Mal sind es zum Beispiel fruchtigere Ausführungen, mal leichtere aquatische. Die Möglichkeiten zur Abwandlung sind zahlreich. Der Name und das Flakondesign sind dabei nur leicht verändert, gerade so, dass du die Verwandtschaft mit dem Original noch klar erkennst. Diese Parfüms, die sich von einem anderen ableiten lassen, werden «Flanker» genannt.
Hier ein Beispiel anhand von «Black Opium» von Yves Saint Laurent. Das soll an der Stelle kein Bekenntnis zum Parfüm sein. Ich mag den Duft nicht einmal. Aber er veranschaulicht das Phänomen ziemlich gut.
Das Original:

Die Flanker dazu:
Flanker dienen in erster Linie dazu, einen beliebten Duft – in der Regel etwas abgewandelt – neu zu verkaufen. Auf diese Weise lässt sich mehr Kapital aus der bereits geleisteten Arbeit schlagen: Namensregistrierungen, bestehende Flakondesigns, etc. Zudem führen ein oder mehrere Flanker auch zu einer grösseren Markenpräsenz in den Ladenregalen. Nebenbei lassen sich – so meine Vermutung – auch neue Zielgruppen erschliessen. Denn wem der Originalduft zu schwer, holzig oder was auch immer ist, der könnte sich beispielsweise für eine fruchtigere Version begeistern. Oder eine blumige. Oder und so weiter. Du verstehst das Spiel. In diesem Zusammenhang weist mich Kollege und Parfüm-Enthusiast Patrick Bardelli in einem Gespräch noch auf einen weiteren Flanker-Aspekt hin: «Als Fan und Sammler willst du natürlich alle Varianten eines Duftes haben.»
Im weiten Sinne lassen sich so übrigens auch neue Intensitäts-Stufen eines Duftes, wie zum Beispiel das Eau de Toilette, das Eau de Parfum oder das Extrait de Parfum, als Flanker bezeichnen.
Collectif Nez & Jeanne Doré, 2021: Parfum – Alles über die Welt der Düfte, Prestel Verlag

Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.