

Pias Picks: Flecken, die du nicht entfernen willst
Rotwein auf dem Teppich oder Lippenstift auf der Bluse – solche Flecken will niemand sehen. Es gibt aber auch Ausnahmen, wo kleine Makel etwas Schönes sind.
Für Ästhetik-Liebhaberinnen wie mich sind Flecken eigentlich ein No-Go. Doch gerade bin ich auf einen Sonderfall gestossen: geflecktes Glas. Es erinnert mich daran, dass ein Fleck ja zwei Bedeutungen hat: Er bezeichnet eine Stelle, die oft ungewollt verschmutzt ist – aber eben auch einen Bereich, der einfach gewollt andersfarbig ist.
Farbkleckse können nicht nur verunstalten, sondern auch umgestalten und aufwerten. Das zeigt die Produktreihe Jali von der nordischen Marke Oyoy. Sie besteht aus transparenten Trinkgläsern, Tellern, Karaffen und Vasen mit bunten Spritzern, die vom Künstler Jackson Pollock stammen könnten.

Quelle: Oyoy

Quelle: Oyoy
Ohne ihr unregelmässiges Muster könnte sich die Serie meiner Meinung nach zum Einheitsbrei gesellen, den du sonst in unserem Shop findest. Die Formen allein sind zu simpel, um herauszustechen. Dank der farbigen Flecken aber werden Details wie die abgerundeten Kanten der Glasserie umschmeichelt und hervorgehoben.

Quelle: Oyoy
Ein weiterer Vorteil von geflecktem Glas ist, dass es weder langstielige Lilien noch rote Rosen braucht, um Farbtupfer ins Interior zu bringen. Die Vasen-Serie von Butlers macht’s vor. Sie ist von Confetti-Papierschnipseln inspiriert und bringt wie ein Blumenstrauss verschiedene Farben auf einer Fläche zusammen. Aber auch einfarbig hellt jede Vase, etwa im Trendton Very Peri, den Raum mehr auf als eine durchsichtige Glasvase. Daher mein Fazit: Ob monochrome oder kunterbunte Variante – Flecken auf Glasoberflächen sind keine Schandflecken, sondern Schönheitsflecken.
Titelfoto: OyoyWie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.