Aus welchem Abfallmaterial glaubst du, besteht das Sideboard?
Gib deinen Tipp ab – die Auflösung findest du gleich im Anschluss.
- Keramik10%
- Plastik54%
- Epoxidharz37%
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Für ein Sideboard kombiniert Designer Cyryl Zakrzewski konische Holzelemente mit einem recycelten Material. Grüble im Ratespiel mit, welches das sein könnte.
Der polnische Künstler und Bildhauer Cyryl Zakrzewski experimentiert mit fortschrittlichen Technologien. Er erkennt das Potenzial von Dingen, die bei den meisten Menschen wahrscheinlich im Müll landen. Deshalb wollte er ein recyceltes Material für den Möbel- oder Innenausbau in einem neuen Licht zeigen. Findest du anhand der folgenden Merkmale heraus, woraus zum Beispiel die Platten des Sideboards «Nexus» aus der «Continuum»-Kollektion bestehen? Die Auflösung gibt’s am Ende.
Das Material für die Platten von «Nexus» kommt oft auch in der Natur vor. In Europa, aber auch in Indien, China oder Südafrika. Wenn du es als wirtschaftliches Gut betrachtest und erwirbst, kannst du es mithilfe der richtigen Maschinen weiterverarbeiten. Nur, um es zu extrahieren, musst du meistens selber Hand anlegen. Ist das einmal geschafft, kann es maschinell gereinigt und zugeschnitten werden. In der Industrie oder im Innenausbau kannst du es verwenden, um beispielsweise Fassaden zu verkleiden oder Küchenarbeitsplatten herzustellen, weil es Nässe abhält.
Gib deinen Tipp ab – die Auflösung findest du gleich im Anschluss.
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Aus der Ferne betrachtet, gleichen die «Nexus»-Platten einem Naturstein. Doch sie sind aus Plastik und zusammen mit der Stiftung Nowymodel und dem Unternehmen Boomplastic entstanden, das Materialien und Produkte aus recyceltem Kunststoff herstellt. Cyryl zeichnet den Entwurf am Computer mit 3D-Programmen. Dank Boomplastic schmilzt und komprimiert er das Abfallmaterial mehrmals, sodass Schichten entstehen, die an die natürliche Struktur eines Steins erinnern. Dann schneidet der Designer mit einer CNC-Maschine die Einzelteile zu, die er im Anschluss wie gewöhnliche Schrankplatten von Hand zusammenfügt. Alles andere als ordinär sind die organischen Formen, die er für die ebenfalls handgefertigten Holz-Elemente wählt. Sie machen das Sideboard auch zur Skulptur.
Mit den Continuum-Möbeln möchte der Designer zeigen, was alles aus Plastik entstehen kann, wenn er mit anderen Augen betrachtet wird. Statt ihn als billiges, minderwertiges Material abzustempeln, sieht er den Vorteil in seinen Eigenschaften: Kunststoff ist langlebig, wasserabweisend und kann durch visuelle Effekte einen Hauch von Luxus versprühen. Einziger Knackpunkt: Es ist schwer, ihn zu beschaffen, wenn er erst einmal weggeworfen wurde, erklärt er in einem Interview mit «Design Alive»: «Es ist mühsam, du musst es manuell extrahieren, weil es keine Maschinen gibt, die das für dich erledigen können.» Später müsse das Material ausserdem gewaschen und sortiert werden, denn nicht alle Plastikarten sind recycelbar. Boomplastic sei eines der wenigen Unternehmen, die sich dem langwierigen Prozess widmen.
Der Aufwand, das Kunststoffgemisch zu beschaffen sowie die Handarbeit machen Möbel wie diese deshalb kostspielig und zum Luxusobjekt – und leider nicht bei uns im Onlineshop verfügbar. «Im Moment ist es also ein Kunstprojekt, um das Bewusstsein zu schärfen», sagt Cyryl. Er betrachtet sein Designprojekt als Vorwand, um auf das globale Plastikmüll-Problem aufmerksam zu machen. Deshalb bleiben die dekorativen Objekte vorerst in einer Galerie stehen. Und das, obwohl sie auch praktisch sind.
Das ist die fünfte «Rate mal»-Folge, bei der ich dir nicht gleich am Anfang verrate, woraus die Dinge bestehen, damit du miträtseln kannst. Weitere bereits publizierte Beiträge findest du hier:
Auftaktfoto: Pia SeidelWie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.