

Staub Wars: Der Tischstaubsauger «W2D2» im Test

Wo gehobelt wird, da fallen Späne und wo ich arbeite, Kuchenkrümel. Und die müssen wieder weg. Vielleicht frisst sie ja mein neuer Handstaubsauger.
Kuchenkrümel, Staub und umherrollende Schmuckperlen. Mein Schreibtisch ist mittlerweile Arbeitsplatz, Esstisch und Unterhaltungscenter in einem. Also Dreh- und Angelpunkt meines Lebens. Das hinterlässt Spuren und verlangt spätestens Ende jeder Arbeitswoche nach einem gründlichen Putz. Ob mir dabei der Mini-Tischstaubsauger «W2D2» von Wedo zur Hand gehen kann?


Der Lieferumfang ist überschaubar: Ein handlicher, schlichter W2D2 und ein USB-Kabel, das so kurz ist, dass ich es im Gerät selbst verstauen kann. Dafür gibt es ein eingebautes Fach. Öffnen lässt es sich, indem ich die Kuppe leicht gegen oben und dann nach links hin wegschiebe. Ein feines Detail, das ich zu schätzen weiss, denn: Mit jedem neuen Gerät, das ich mir zulege, wächst der Kabelsalat in meiner Schublade. Mittlerweile weiss ich kaum noch, welches Kabel zu welchem Gerät gehört. Beim W2D2 ist das Kabel stets griffbereit.

Eineinhalb Stunden aufladen und los geht's. Der Wannabe-Droide liegt optimal in meiner kleinen Hand und lässt sich über den prominent angebrachten Knopf ein- und ausschalten. Dazu kann ich den Button jeweils komplett durchdrücken und anschliessend loslassen oder ihn auf dem Druckpunkt gedrückt halten. Auf der Unterseite ist er mit winzigen Borsten ausgestattet, die die Ansaugöffnung säumen.
Die Aufwärmübungen
Der graue Schleier auf meiner weissen Pultoberfläche ist mein Feind Nummer 1. Gegen ihn lasse ich den W2D2 als Erstes antreten. Das Ergebnis ist ernüchternd. Schnell stelle ich fest, dass der Staub zwar mit den Wischbewegungen unter meinem Handstaubsauger verschwindet, jedoch scheint er es sich an den schwarzen Borsten auf der Unterseite des Geräts gemütlich zu machen, anstatt im Innern meines kleinen Freundes zu verschwinden. Mein Verdacht bestätigt sich nach punktuellen Saugübungen, bei denen ich auf das Bewegen des W2D2s verzichte. Der Staub klebt geradezu an meinem Pult. Fluffige Staubfussel hingegen wandern wie von Zauberhand in den Sauger.
Laut der kurzen Bedienungsanleitung soll ich mit dem W2D2 auch meine Tastatur sauber bekommen. Mit einer leichten Hand führe ich das Gerät über die flachen Tasten. Sauber werden auch sie nicht.

Der Härtetest-Parcours
Mit einem Hindernislauf, bestehend aus Haaren, Radiergummi-Resten, Fusseln, Kuchenkrümeln und kleinen Perlen, möchte ich den W2D2 an die Grenzen seiner Saugkraft bringen. Haare, Fusseln und kleinere Radiergummi-Röllchen frisst er mit Leichtigkeit. Dabei ist Leichtigkeit das Stichwort. Je leichter die Partikel, desto schneller verschwinden sie in seinem Schlund. Das war natürlich absehbar. Dennoch hätte ich damit gerechnet, dass auch die klitzekleinen Perlen, Kuchenkrümel und grössere Radiegrummi-Überreste ihren Weg ins Bäuchlein meines neuen Homeoffice-Gspänlis finden. Insgesamt hält der Akku knapp 15 Minuten durch, bevor ich ihn erneut aufladen muss.

Ich ziehe den Test weiter und versuche die Haare zu entfernen, die sich mit dem Polster meines Bürostuhls verbündet haben. Leider tut sich da gar nichts. Und als wäre meine Enttäuschung nicht schon gross genug, gibt der W2D2 nun auch noch einen gequälten Ton von sich, als würde ihm die Puste ausgehen. Ich öffne das Staubfach, um nachzusehen, was los ist. Ein paar der Haare wurden eingeklemmt und beeinträchtigen das kleine schwarze «Windrädchen».

Fazit
Staub entfernt der W2D2 nur dann mühelos, wenn es sich um Staubflusen handelt. So weit möchte ich es auf meinem Pult aber nicht kommen lassen. Haare hingegen beeinträchtigen das Rädchen im Innern und somit die Saugfähigkeit. Und selbst wer viele Skizzen anfertigt und häufig mit dem Radiergummi arbeitet, wird die Röllchen nur bis zu einem gewissen Grad einsaugen können. Von Perlen und Kuchenkrümeln ganz zu schweigen. Mit dem hilfreichen Droiden R2-D2 aus Star Wars hat der Handstaubsauger nicht viel gemein. Er ist maximal sein Cousin zwölften Grades und eine Spielerei, aber keine ernst zu nehmende Hilfe im Homeoffice-Alltag.


Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.