

Vergiss Sneaker-Trends: Diese 7 Ikonen haben den Test der Zeit bestanden

Du hast in der schnelllebigen Sneakerwelt den Überblick verloren? Macht nix. Auf diese altbewährten Klassiker kannst du immer zählen – sagt der Schweizer Sneakerexperte Sergio Muster.
Ständig neue Modelle, neue Collabs, neue Hypes – in der Sneakerszene auf dem Laufenden zu bleiben, ist eine Herausforderung. Du willst dich aus dem Trend-Karussell raushalten und trotzdem mit deiner Schuhwahl punkten? Dann setz auf zeitlose Klassiker. Ikonen, die sich unabhängig von aktuellen Trends über die Jahre hinweg behauptet haben. Sergio Muster ist eine Koryphäe auf dem Gebiet: Er ist Mitbegründer und Geschäftsführer der grössen Sneakermesse Europas, der Sneakerness. Der 42-Jährige hat mir sieben Modelle genannt, die aus der Sneakerwelt nicht mehr wegzudenken sind und erklärt, warum sie sich seit Jahrzehnten halten.
Egal ob Low oder High Top – das Sk8-Modell von Vans gehört mit seiner simplen, aber unverkennbaren Silhouette auch über die Skaterszene hinaus zu den grossen Klassikern.
1. Nike Air Force 1
Der Air Force 1 von Nike ist zweifellos einer der bekanntesten Sneaker überhaupt. «Das Low-Top-Modell komplett in Weiss ist ein Dinosaurier», findet Sergio, «er geht überall und immer und passt zu fast jedem Kleidungsstil.» Bei seiner Markteinführung 1982 wurde der AF1 als Basketballschuh vermarktet. Mittlerweile hat er sich jedoch als Streetwear-Klassiker etabliert. Der Name entstammt übrigens dem Rufzeichen Air Force One. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die speziell für den US-Präsidenten eingerichtete Boeing 747 als Air Force One bezeichnet. Offiziell wird das Rufzeichen automatisch jedem Flugzeug (oder Helikopter) der US Air Force zugeteilt, sobald der amtierende Präsident der Vereinigten Staaten es betritt.

2. Adidas Superstar
«In einer Liste für zeitlose Klassiker darf der Superstar von Adidas natürlich nicht fehlen», meint Sergio über den Schuh mit der charakteristischen Gummikappe. Für einen klassischen Look rät er zu simplen Farbgebungen. Also komplett weiss, schwarz, oder schwarz-weiss. 1969 kam der Superstar als Basketballschuh auf den Markt und verdrängte wenige Zeit später die damals vorherrschenden Chucks. Zu seinen Fans gehörte damals zum Beispiel NBA-Legende Kareem Abdul-Jabbar. Schon bald wurde das Modell jedoch überholt und vom professionellen Spielfeld verdrängt. Dafür stieg es Mitte der 80er-Jahre in der Hiphopszene auf und hat mittlerweile Kultstatus.
Ausgerechnet bei diesem ikonischen Modell fehlen uns im Sortiment aktuell leider diese klassischen Farbgebungen. Stattdessen gibt's Kurioses mit Animalprint, Glitzer, Nieten und Farbspritzern.
3. Vans Sk8
«Egal ob Low oder High Top – das Sk8-Modell von Vans gehört mit seiner simplen, aber unverkennbaren Silhouette auch über die Skaterszene hinaus zu den grossen Klassikern», findet Sergio. Eingeführt wurde das Modell 1978 als High-Top-Sneaker – damals noch unter dem Namen «Style 38». Er war erst der zweite Schuh der Marke mit dem ikonischen Seitenstreifen, auch Jazz Stripe genannt. Dass der Sk8 nicht nur in Skateparks, sondern auch in der Punk- und Rockszene grosse Popularität erlangte, verleiht ihm bis heute seine kulturelle Relevanz.
4. Reebok Classic Leather
Laut Sergio ist der Reebok Classic Leather in Weiss «einer der zeitlosesten Sneaker auf dem Markt.» Als das Modell 1983 in den Verkauf kam, wurde es als Laufschuh mit Freizeit-Appeal vermarktet. Ein Sneaker also, der sich beim Joggen ebenso gut macht wie bei Drinks mit Freundinnen. Das cleane Design lässt sich vielseitig kombinieren – und zwar auch zu schickeren Looks. «Eigentlich bin ich kein Fan von Sneakern in Kombi mit Anzügen», meint Sergio, «wer aber in Sneakern heiraten will, ist mit dem Classic gut bedient. Das schnörkellose Design macht sich super als Hochzeitsschuh.»
5. Converse Chuck Taylor All Star
«Chucks sind Kult. Sie werden seit mehreren Generationen und in verschiedensten Subkulturen getragen – von der Punk- bis zur Hiphopszene», so Sergio. Tatsächlich ist der Chuck Taylor All Star von Converse schon über ein Jahrhundert alt und gilt als allererster Basketballschuh überhaupt. Obwohl der Schuh bereits 1917 auf den Markt kam, bekam er seinen heutigen Namen erst sechs Jahre später. Benannt wurde das Modell nach Chuck Taylor, Basketballspieler und Mitarbeiter im Sales Team von Converse. Seine Signatur ziert bis heute die ikonischen runden Aufnäher auf Knöchelhöhe der Chucks.
6. New Balance 990
Für Sergio sind New Balance 990 die Dad Sneaker schlechthin: «Als der Trend vor etwa vier Jahren aufkam, haben zahlreiche Brands Sneaker im Dadstil herausgebracht. Aber New Balance macht das seit eh und je. Es liegt in ihrer DNA.» Das Modell 990 kam 1982 als High-Performance-Laufschuh auf den Markt, ist mittlerweile aber bei Sport- und Modefans gleichermassen beliebt. Die Silhouette wurde in den letzten 40 Jahren laufend erneuert. Aktuell sind wir bei Version sechs.
7. Asics Gel Kayano
Sergios Favoriten in Punkto Komfort sind Asics: «Seit sich der Kleidungsstil während der Coronazeit im Allgemeinen etwas gelockert hat, trage ich öfter Performance-Schuhe wie die Gel Kayano von Asics. Sie sind wirklich, wirklich bequem!» Das wundert nur wenig – schliesslich wurden Kayanos auch schon an Olympischen Spielen getragen. Ihren Namen haben die Laufschuhe von ihrem Schöpfer Toshikazu Kayano. Die Gel-Kayano-Serie wurde 1993 eingeführt und zählt bisher 29 teils sehr unterschiedliche Versionen. Eine weitere folgt im Juli.
Titelbild: Tim Hüfner via Unsplash

Hat grenzenlose Begeisterung für Schulterpolster, Stratocasters und Sashimi, aber nur begrenzt Nerven für schlechte Impressionen ihres Ostschweizer Dialekts.