

Viel Zeit zum Lesen – diese 13 Bücher sind die Lieblinge der Redaktion

Endlich mal den Computer links und das Smartphone rechts liegen lassen – in den Ferien lesen die Redaktorinnen und Redaktoren von Galaxus gerne ein Buch. Das sind unsere Tipps.
So vielfältig die Themen sind, über die die Redaktorinnen und Redaktoren schreiben, sind auch die literarischen Empfehlungen. Sie reichen vom Kochbuch über Thriller, Krimis und Erzählungen aus fernen Ländern bis zu investigativen Werken.
Simon Balissat, Redaktor
Selber liefern und nicht liefern lassen heisst die Devise bei mir in der Küche. Kochen ersetzt den Meditationskurs und das Workout. Zuerst Zwiebeln, Tomaten und Pilze schneiden und dank der immer gleichen Bewegung die eigene Mitte finden. Dann in einem Kraftakt das Risotto eine halbe Stunde lang umrühren. Ganzheitlicher lässt sich nicht entspannen. Dass die 100 Gramm Butter auf die Hüften schlagen, spielt keine Rolle. Es sollen schliesslich auch deine Ferien sein. Daher zum wiederholten Male und mit Nachdruck meine Empfehlung für das beste italienische Kochbuch aller Zeiten.

Ramon Schneider, Redaktor
Ferien sind dazu da, um sich zu entspannen. Deshalb lese ich nicht selbst, sondern lasse lesen. Aktuell das Hörbuch «Homo Deus» vom israelischen Historiker Yuval Noah Harari. Der Autor greift darin die Frage auf, was mit der Menschheit passieren wird, wenn Technologien uns in allem übertreffen. Sei das in der Landwirtschaft, Industrie oder im Dienstleistungssektor. Welcher Arbeit können wir noch nachgehen, wenn Algorithmen jede Aufgabe besser lösen als der Mensch? Auch wenn dich diese Frage interessiert, solltest du genügend Zeit einplanen, denn das Hörbuch hat eine Laufzeit von über 17 Stunden.
Carolin Teufelberger, Redaktorin
In letzter Zeit haben es mir Bücher angetan, in denen ich indirekt etwas von der Kultur mir fremder Länder erfahre. «Herren des Strandes» von Jorge Amado dreht sich um eine Bande von Strassenkindern im Brasilien der 30er-Jahre, die sich unter anderem mit Diebstählen über Wasser hält. Das Buch liest sich wie eine Mischung aus Abenteuerroman und Zeitzeugnis, aber vor allem habe ich das Gefühl, die Seele von Bahia zu spüren, ohne je dort gewesen zu sein.
In unserem Onlineshop gibt's das Buch leider nicht. Dafür jenes, das ich davor gelesen habe und ebenso empfehlenswert ist. In «Jeder Tag gehört dem Dieb» erzählt Teju Cole von seiner Reise aus New York zurück in sein Heimatland Nigeria.
Martin Jungfer, Redaktor
In meinem Reisegepäck habe ich dieses Jahr ein Sachbuch und einen Thriller. Je nach Stimmung werde ich mich dann am Strand mit Historischem oder mit Spannendem beschäftigen. Das Sachbuch «Fatum – Das Klima und der Untergang des Römischen Reiches» habe ich schon länger herumliegen. Jetzt aber will ich wirklich wissen, welche Rolle Klimawandel und Seuchen im Altertum spielten.
Und falls mir das dann zu sehr auf die Stimmung schlagen sollte, lese ich einen Thriller von Robert Ludlum. Vorgenommen habe ich mir ein Werk der Covert-One-Reihe. Jon Smith und seine Sondereinheit müssen die Welt retten. Gegner in «Die Taylor Strategie» sind Terroristen, die Experten für Kampfdrohnen entführt haben. Natürlich ist die Technologie in den falschen Händen für die Menschheit eine Gefahr, die gebannt werden muss.
Oliver Fischer, Redaktor
Irgendwann Anfang dieses Jahres hatte mich so richtig die Reise-Sehnsucht gepackt. Die letzten Ferien im Ausland lagen im Nebel der Vergangenheit und Aussicht auf die nächsten gab es keine. Also habe ich begonnen, die Commissario-Brunetti-Serie von Donna Leon von vorne zu lesen. Dabei interessierte mich der eigentliche Kriminalfall ehrlich gesagt weniger als die Streifzüge durch die Calle von Venedig und die italienischen Köstlichkeiten aus der Küche von Paola Brunetti. Jetzt geht es im Sommer zwar nicht nach Italien, aber die nächsten zwei bis drei Brunettis werden mich garantiert an den Strand begleiten und vom nächsten Venedig-Besuch (vielleicht ja im Herbst) träumen lassen.
Dominik Bärlocher, Redaktor
Aktuell nerven mich Bücher, die «der Welt einen Spiegel vorhalten» oder in einem Fantasy Setting aktuelle Themen kritisieren. Wie oft kann das Thema Rassismus noch thematisiert werden, indem alle Menschen sich toll vertragen und dafür die Elfen oder Aliens vom Planeten Zür'Flackt gehasst werden? Oder sowas in der Art. Darum bin ich in den letzten Bänden der Krimiserie um Inspector Erlendur aus der Feder von Arnaldur Indriðason angekommen. Die Stories sind simpel und typisch für das Genre des Nordic Noir deprimierend. Der titelgebende Inspektor, selbst ein zwischenmenschliches und emotionales Wrack, rollt Todesfälle auf, die vor Jahrzehnten passiert sind. Er sieht es als seine Bestimmung und Strafe an, längst verheilte Wunden wieder aufzureissen. Wird irgendwas besser am Ende? Nein, aber die Gerechtigkeit siegt.
Philipp Rüegg, Redaktor
Journalist Jason Schreier wirft in «Press Reset: Ruin and Recovery in the Video Game Industry» einen schonungslosen Blick auf die Game-Branche. Missmanagement, ständige Standortwechsel und endlose Überstunden sorgen für miserable Arbeitsbedingungen. Dort wo digitale Träume geschaffen werden, lauert für die Angestellten ein Alptraum. Viele kehren der Branche den Rücken oder wechseln vom AAA-Studio in die Indie-Szene. Eindrücklich und schockierend, aber relevanter denn je.
Dieses Buch hat Galaxus (noch) nicht im Shop, dafür hat’s Ex Libris (hier).
Natalie Hemengül, Redaktorin
Ich gebe zu, viel kitschiger kann ein Titel nicht sein. «Die Seele will frei sein – Eine Reise zu sich selbst» entlockte mir zunächst ein lautes Würgen. Ich überwand mich und habe es nicht bereut. Der Autor Michael A. Singer bietet mit seinem Buch ein Sprungbrett für alle, die gerne mal etwas im Becken der Persönlichkeitsentwicklung planschen wollen. Im New York Times Bestseller geht der Autor der grundlegendsten Frage der Selbstfindung nach: Wer bin ich? Zu meiner Überraschung beantwortet er die Frage auch und verwirft Kapitel für Kapitel mein bisheriges Konzept von meinem «Selbst». Das ideale Einsteigerbuch für Menschen, die in der Selbsthilfe-Sparte nicht wissen, wo sie beginnen sollen.
Stephanie Tresch, Video Producer
Das Buch «Die zweite Schwester» von Chan Ho-Kei ist ein packender Hacker-Thriller – oder Cyber-Noir –, der in Hongkong spielt. Es ist eine Geschichte über Macht, Besessenheit, Gier, Überwachung und darüber, wie Technologie Menschen beeinflusst und manipuliert. Siu-Man ist tot. Die 15-jährige hat sich aus einem Hochhaus gestürzt. Angeblich hat das nichts mit ihrem sexuellen Übergriff und dem daraus folgenden Cyber-Mobbing zu tun. Ihre ältere Schwester Nga-Yee ist aber überzeugt, dass es zwischen dem Tod ihrer Schwester und der Online-Verleumdung eine Verbindung gibt. Sie holt sich die Hilfe von «N». Der exzentrische Hacker «N» erinnert an einen modernen Sherlock Holmes, der besessen von Gerechtigkeit und Ordnung ist und sein technisches Know-How gekonnt einsetzt. «Die zweite Schwester» ist Hightech, aber lohnt sich, wenn du ein Fan von komplizierten Thrillern mit komplexen Charakteren und einem cleveren und überraschendem Plot bist.
Das Buch kannst du hier bei Ex Libris kaufen.
Vanessa Kim, Redaktorin
In meinen Ferien mache ich Dinge, für die mir im Alltag die Zeit fehlt. Darum packe ich statt unnötig vielen Klamotten lieber Bücher in meinen Koffer. Eines davon ist Dolly Aldertons «Gespenster». Der Roman handelt vom Singleleben von Ü30ern, Dating-Apps und Ghosting, einem Phänomen unserer Zeit. Der Protagonistin Nina George machen jedoch nicht nur Dates zu schaffen, die sich nicht mehr melden, sondern auch die Krankheit ihres Vaters. Das Buch ist so unterhaltsam geschrieben, dass ich es nicht weglegen kann. Wenn das so weitergeht, benötige ich bis zu meinen Ferien im August einen ehrwürdigen Ersatz.
Das Buch gibt’s nicht bei Galaxus, dafür bei Ex Libris
David Lee, Redaktor
Das Buch beginnt mit einem Verhör auf dem Polizeiposten, wo die Ferien des 14-jährigen Maik enden. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, mit dem Schulkollegen Tschick, den er gar nicht mag, in einem geklauten schrottreifen Ostblockauto orientierungslos durch die Gegend zu gurken. Andererseits erlebt Maik so mehr als andere in ihrem ganzen Leben, und nicht nur schlechtes. Dadurch wird er auch plötzlich für Tatjana interessant, seine Mitschülerin, die er zwar anhimmelt, derer er sich aber für unwürdig hält.
Michael Restin, Redaktor
Buch? Ganz vergessen! Deshalb wird es wohl «Dinge geregelt kriegen ohne einen Funken Selbstdisziplin» werden, weil es ohnehin schon auf meinem Nachttisch liegt. Falls ich genug Selbstdisziplin aufbringe, es in den Koffer zu packen. Wahrscheinlich eher nicht. Ich verreise doch nicht, um mit einem Buch vor der Nase in fiktiven Welten zu versinken. Dafür ist die Realität (hoffentlich) zu gut.
Hast du auch Leseempfehlungen für den Sommer? Dann immer her damit in den Kommentaren. Wir sind gespannt. Und auch wenn du keinen Tipp hast – ein «Like» für den Artikel ist auch schön und zeigt uns, dass wir in Zukunft mehr Buchtipps bringen sollten.


Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.