
Warum soll ich den Ofen beim Brotbacken vorheizen?

Wer keine Zeit hat oder Energiesparen will, würde sich das Vorheizen gerne sparen. Aber: Kann ich das Brot einfach in den kalten Ofen schieben? Ich habe es für dich getestet.
Du backst leidenschaftlich gerne Brot, würdest aber gerne Strom sparen und scheust dich darum den Ofen lange vorzuheizen? Oder hat dir «Sarah mit H» nach der letzten Yoga-Stunde von diesem superschnellen Brot vorgeschwärmt, das man schon während des Aufheizens in den Ofen schieben kann, das «megafein» schmecken soll?
Stop!
Bevor du wertvolle Zeit und Zutaten investierst, schau dir bitte kurz dieses Video an. Denn Simon und ich haben den ultimativen Vergleich gemacht und das Brotbacken ohne Vorheizen sowie das Brotbacken mit Vorheizen für dich getestet. Und dabei eine unerwartete Entdeckung gemacht. Was dein Brot zudem auf einen Schlag nochmals zehn Stufen besser macht, ohne dass du dafür stundenlang Backbücher wälzen oder Video-Tutorials schauen musst, liest du hier.
Der Brotbackstein – damit kannst du’s nicht länger, aber besser
Wenn's bei mir ums Brotbacken geht, kenne ich keinen Spass. Ich will mit möglichst geringem Aufwand den maximalen Ertrag. Es soll schmecken wie gekauft, aber ohne unnötige Zusatzstoffe. Ich will luftig, ich will knusprig, ich will richtig gut!
Und einer der einfachsten Wege, das möglich zu machen, geht über einen Brotbackstein. Hast du dieses während dem Backen in deinem Ofen, wirst du – ohne dass du irgendwas an deinen Backskills verbessern musst – Brot backen, das Sarah die Tränen in die Augen treibt.

Warum ein Brotbackstein?
Ein Bäckereibackofen ist im Inneren mit Schamottsteinplatten ausgelegt, die beim Aufheizen des Ofens heiss werden. Die Teiglinge liegen dann während des Backens direkt auf den heissen Steinplatten. Durch die direkte Hitze von unten wird das Brot voluminöser, luftiger und knuspriger. Und genau diesen Effekt erreichst du auch in deinem Haushaltsbackofen mit einem Brotbackstein.
Ein Brotbackstein ist nichts anderes als eine flache, meist etwa zwei bis drei Zentimeter dicke Steinplatte aus Schamottstein oder Speckstein. Die legst du auf den Gitterrost in den Ofen. Darauf wird das Brot gebacken und zur Perfektion gebracht. Welches Material du wählst, ist vor allem eine Frage des Preises. Das Endresultat ist bei allen fast gleichwertig. Je dicker der Stein, desto besser kann er die Hitze speichern. Darum: Hast du die Wahl, nimm den dickeren.
Und bevor du jetzt fragst: Ja, ein Pizzastein ist genau dasselbe wie ein Brotbackstein, nur meistens in runder Form. Zum Brotbacken ist es praktischer, wenn du einen rechteckigen Stein hast. So kannst du den Platz im Ofen besser ausnutzen und auch mal neun kleinere Brötchen darauf backen.
Wie wird darauf gebacken?
Schiebe den Gitterrost auf der untersten Schiene in den Ofen und lege den Brotbackstein darauf. Anschliessend heizt du den Ofen etwa 40 Minuten auf die im Rezept vorgegebene Temperatur auf. Und eben, ich weiss, 40 Minuten sind ordentlich lang. Der Stein muss aber wirklich heiss sein. Von Nichts kommt Nichts und wenn du das Vorheizen lässt, endest du mit einem Brot wie im Video.
Nach dem Aufheizen schiebst du den Teigling mit Hilfe eines Teigschiebers (der wird meistens gleich mit dem Brotbackstein mitgeliefert) in den Ofen auf den heissen Brotbackstein. Grosses Brot kannst du grundsätzlich ohne Blech und auch ohne Backpapier direkt auf den Stein legen und so lange backen, wie es im Rezept steht. Kleine Brötchen lege ich vorab auf ein Backpapier und schiebe sie dann mitsamt Backpapier auf den Stein. Das ist einfacher.
Summa summarum: Wenn du ein gutes Brot zum Frühstück willst, dann heize deinen Ofen vor. Wenn ich Energie sparen möchte, überspringe ich lieber einmal in der Woche das Duschen und mache stattdessen Katzenwäsche. Denn mittelmässiges Brot essen: Danke, aber Nein Danke.


Backbuch-Autorin, Food-Bloggerin und Content-Creatorin am Tag. Fremde-Katzen-Liebhaberin, Erdnussbutter-Junkie und Zimmerpflanzen-Sterbebegleiterin in der Nacht.