
«Wenn du nicht atmest, sieht’s eigentlich noch ganz gut aus»

Heute bin ich in Uster und treffe mich mit einer Schwimmerin. Im grössten Hallenbad der Schweiz mache ich Sport mit Svenja Stoffel. Die 21-jährige Bündnerin will an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio an den Start. Vorher muss sie mit mir schwimmen.
Einmal hin – einmal her, dazwischen eine Rollwende. Wie schwer kann das schon sein? Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich mich im Wasser eher wie ein Stein bewege. Trotzdem lautet mein Ziel für heute: 50 Meter Crawl, dann eine Rollwende und wieder 50 Meter Crawl retour. Zum Glück habe ich professionelle Hilfe. Sie kommt von der 21-jährigen Schwimmerin Svenja Stoffel. Der grosse Traum der Bündnerin vom Schwimmclub Uster sind die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio. Und wenn ich der Stein im Wasser bin, dann ist Svenja der Fisch.
Die Sache mit dem Atmen
Ich schwimme nicht nur wie ein Stein, ich atme ausserdem falsch. Nein, ich atme gar nicht. Was beim Sport im Allgemeinen und beim Schwimmen im Speziellen irgendwie blöd ist. Also versucht Svenja, mir als erstes eine gescheite Atemtechnik zu vermitteln. Drei Züge, einmal atmen oder auf jeden zweiten Zug Luft holen. Ich probiere es zuerst mit drei Zügen, wechsle dann auf zwei. Und merke, dass es keine Rolle spielt. Ich muss mich im Wasser zum Atmen richtiggehend zwingen. Plötzlich sagt Svenja: «Hey Patrick, wenn du nicht atmest, sieht's eigentlich noch ganz gut aus.» Alles klar. Ich atme einfach nicht und gehe als geübter Hobbyschwimmer durch. Im Ernst: Die richtige Atemtechnik muss gelernt werden. Das braucht seine Zeit und ich kriege es heute nicht so auf die Schnelle hin.


Die Sache mit dem Wenden
Ich schwimme wie ein Stein, atme falsch oder gar nicht, und wenden kann ich auch nicht. Dabei muss ich nur einen Purzelbaum im Wasser machen, noch eine halbe Drehung einbauen und mich am Beckenrand mit den Füssen abstossen. Fertig ist die Rollwende. Wäre; denn ich kriege das nicht gebacken. Stimmt der Purzelbaum, klappt die Drehung nicht oder umgekehrt. Und wenn doch mal beides funktioniert, bin ich zu weit vom Beckenrand entfernt und kann mich nicht abstossen. Auch hier gilt: Übung macht den Meister.

Die Sache mit dem Schwimmen
Nach drei Stunden üben gilt es ernst. 50 Meter Crawl, eine Rollwende und wieder 50 Meter Crawl zurück. Mit Abstrichen schaffe ich das. Auf den zweiten 50 Metern lege ich ein kurzes Stück auf dem Rücken zurück und die Rollwende ist eher ein Rollquallendingsbumsetwas. Was soll's, für einen Stein gar nicht mal so schlecht. Im Anschluss setze ich mich mit Svenja an den Beckenrand und wir plaudern über ihre Schwimmkarriere.
Meine Ausrüstung
Das nächste Mal bei «Patrick macht Sport mit ...»
Mir hat's im Wasser so gut gefallen, dass ich gleich drin bleibe. Oder besser gesagt drauf. Ich tausche das Hallenbad gegen den Zürisee, schnapp mir ein Paddel und ruder los. Mit tatkräftiger Hilfe von Jonathan Perraudin vom Belvoir Ruderclub.
Komm ins Boot und ruder mit. Einfach hier meinem Autorenprofil folgen und keine meiner Storys verpassen.


Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.