Ratgeber

Wie du ein Picknick stilvoll gestaltest

Pia Seidel
3.8.2020

Umgeben von blühenden Wiesen, am See oder mitten im Stadtpark schmeckt's irgendwie ein bisschen besser. Besonders, wenn das Picknick schön angerichtet ist.

Da mein Esszimmer seit Anfang Corona das Homeoffice ist, habe ich schon lange niemanden mehr zum Essen eingeladen. Im Sommer stört mich das kaum, weil das Leben schliesslich draussen stattfindet. Stattdessen lade ich Freunde zum Picknicken ein. Wie zuhause, decke und dekoriere ich den «Tisch» und lasse mir immer wieder neue Rezepte und Orte einfallen. Auf Social Media wird deutlich, dass ich mit meinem Faible fürs Picknicken nicht alleine bin. Bloggerinnen wie Lena Runa oder Jami Alix und Designerin Eny Lee Parker inszenieren jetzt ihre Picknickdecken gekonnt. Weniger fürs Foto, aber für den Moment, rate auch ich dir, das Sommervergnügen bewusst zu gestalten. Wenn du auf einige Dinge in Sachen Styling achtest, werden selbst die einfachsten Esswaren zum anmächeligen Stillleben.

Die Grundlagen

Die Picknickdecke legt den Grundstein für das Arrangement. Ihre Grösse gibt vor, wie reich du die Mahlzeit und Dekoration gestaltest. Damit du überall bequem sitzt, empfehle ich dir für zwei Personen eine Decke mit einer Breite ab 180 Zentimetern. Wenn die Decke gross genug ist, braucht es zwar keine Kissen, aber ein wenig Polster schadet nie. Eine Zwei-in-eins-Lösung hast du mit einer gepolsterten Matte, die sich zusammenrollen lässt.

Eine Decke, einige kleine Teller und Besteck reichen für ein Picknick aus.
Eine Decke, einige kleine Teller und Besteck reichen für ein Picknick aus.

Solltest du keine Picknickdecke besitzen, kannst auch zum Tischtuch, Strandtuch oder Leintuch greifen. Achte bei der Ortswahl nur darauf, dass der Boden trocken ist. Diese Stoffe haben keine laminierte Unterseite.
Das gleiche gilt für den Picknickkorb: Jutebeutel können eine hübsche Alternative sein. Tanzen die Taschen zu sehr optisch aus der Reihe, versteckst du sie lieber.

Eine gleichmässige Verteilung der Dinge kann reizvoll sein. Aber auch kleine Gruppen erinnern an Farbtupfer auf einer Leinwand.
Eine gleichmässige Verteilung der Dinge kann reizvoll sein. Aber auch kleine Gruppen erinnern an Farbtupfer auf einer Leinwand.

Egal, für welche Unterlage oder welchen Korb du dich entscheidest – lass dich von ihrem Muster und ihren Farben für die Mahlzeit inspirieren. Zum rot-weiss-karierten Stoff passt beispielsweise ein typisch italienischer Aperitif. Zur Decke in den Farben Blau und Weiss, die an die Inseln Santorini oder Mykonos erinnern, passt griechisches Essen. Einfarbige Stoffe und besonders weisse Tücher ähneln hingegen einer weissen Leinwand, die du frei nach Gusto mit Farbklecksen bespielen kannst. Nur, dass deine Farben hier das Geschirr und allemöglichen Esswaren sind.

Einweggeschirr kommt nicht in auf den «Tisch»

Um das Picknick zum Augenschmaus zu machen, behandelst du die Decke wie den heimischen Küchentisch. Stell dir vor, dass du ein Stillleben kreierst, und verwende Keramik und Glaswaren statt Einweggeschirr. Das sieht nicht nur besser aus, sondern ist auch umweltfreundlicher und kostengünstiger. Alles, was es dafür braucht, ist eine gute Planung, die bereits beim Einkauf beginnt. Bevorzuge ansehnlich verpackte Produkte, die im Glas oder Karton daher kommen, um den ein oder anderen Teller einzusparen. Greife auch zu Essen in Einmachgläsern statt Dosen, die nicht nur ansprechend, sondern auch praktisch sind. Es gibt viele einfallsreich gestaltete Etiketten, die von retro bis minimalistisch reichen.

Um einiges schöner, als Plastikgeschirr: Einmachgläser lassen durchblicken und bringen Farbe ins Spiel.
Um einiges schöner, als Plastikgeschirr: Einmachgläser lassen durchblicken und bringen Farbe ins Spiel.

Keine Verpackungen

Bevor du das Haus verlässt, packst du Snacks und Co. aus ihren Plastikverpackungen aus. Transportiere sie stattdessen in Lunchboxen, die du später im Korb verstaust oder in Einmachgläsern, deren Deckel gleich als Ablage dienen. So vermeidest du, dass sich vor Ort unschöner Müll ansammelt. Trockene Sachen wie Brot oder Cracker serviere ich in Stoffsäcken oder Frühstücksbeuteln aus Papier. Für alles Weitere verwende ich wiederverwertbare Bienenwachstücher, die du auch selber machen kannst.

Für den Transport sind Verpackungen ok, aber auf dem Tuch haben sie nichts zu suchen.
Für den Transport sind Verpackungen ok, aber auf dem Tuch haben sie nichts zu suchen.

Obwohl viele Einwegservietten toll aussehen, bevorzuge ich Servietten aus Baumwolle oder Leinen. Sie wirken eleganter und sind auch für den Transport nützlich, um darin Besteck und scharfe Messer einzuwickeln. Ausserdem nutze ich ansprechende Küchentücher, um das restliche Geschirr zu ummanteln, und platziere dieses am Boden des Picknickkorbs.

Wie ein Stilleben

Ein Picknick muss kein Festmahl sein. Snacks und ein kaltes Getränk sind alles, was du für einen kleinen Moment des Genusses brauchst. Beachte nur, dass du Käse oder Obst in letzter Minute anrichtest, damit alles frisch bleibt und auch so aussieht. Verfolge bei der Auswahl auch ein Farbkonzept. Für mein Gedeck wähle ich beispielsweise Obst mit warmen und gelblichen Farbtönen aus. Statt roter Kirschen, nehme ich gelbe und suche ein Getränk aus, für das es Zitronen braucht, um die Farbe wieder aufzunehmen. Das gleiche gilt für die Dekoration. Ich nehme mehr Zitronen als nötig mit sowie einen gelben Blumenstrauss für den Feinschliff.

Nicht schwer, aber schwer beeindruckend: Der Blumenstrauss macht das Tischgedeck komplett.
Nicht schwer, aber schwer beeindruckend: Der Blumenstrauss macht das Tischgedeck komplett.

Vor Ort gepflückt oder mitgebracht verschönern Blumen jedes Tischgedeck und jede Picknickdecke. Ich verwende gerne Trockenblumen, die ich immer zu Hause habe. Sorten wie Mohnkapseln, Strandflieder, Trommelstock oder Lavendel sind robuste Begleiter. Manchmal greife ich auch zu ungewöhnlichen Mitteln und nehme extra viele Kräuter oder einzelne Zweige mit, um das Tuch damit zu verzieren.

Aufregend beleuchten

Egal, ob draussen oder drinnen – Beleuchtung macht den Unterschied. Kerzen und Outdoor-Lampen sind für jedes Picknick unerlässlich. Einerseits leuchten sie dir abends den Weg zurück nach Hause. Andererseits schaffen sie eine behagliches Licht, das sich auf den Keramik- und Glasoberflächen reflektiert und Akzente setzt. Nimm dir ein Beispiel an den erwähnten Bloggerinnen und plane dein Essen während der blauen Stunde. Nicht nur, weil das die beste Zeit für effektvolle Fotos ist, sondern auch einfach, weil es das Arrangement in ein sanftes und stimmungsvolles Licht taucht.

Kerzenlicht trägt zur angenehmen Atmosphäre bei.
Kerzenlicht trägt zur angenehmen Atmosphäre bei.

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Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit. 


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