
Auf der Glückswelle: Surfskaten in Laax

Surfen in den Bergen. Was es dazu braucht? Ein eigens dafür entwickeltes Skateboard und eine spezielle Anlage aus Asphalt. Fertig ist die Glückswelle. Wasser? Nope! Ich bin in Laax und mache Sport mit Reto Poltera.
«Du hast das Surfer-Gen in dir, Patrick», sagt Reto schon nach wenigen Minuten zu mir. Ich bin baff. Das hätte ich nicht erwartet. Ich bin noch nie gesurft und auch noch nie auf einem Skateboard gestanden. Heute ist Premiere. Ehrlich gesagt habe ich mich über die «Rollbrättlibuebe» bisher immer ein wenig lustig gemacht. Aber damit ist jetzt Schluss, ich schwöre es beim Surfergott. Ich bin bekehrt.
Surfen oder Skaten? Beides!
Die Urban Surfwave ist eine der Sommerattraktionen in der Region Flims/Laax/Falera, für Kinder und Erwachsene gleichermassen. Reto ist Initiator der Surfwave, die letzten Sommer eröffnet worden ist. Heute bringt er mir die Basics in Sachen Surfskaten bei. Dafür braucht es ein spezielles Board, dessen Vorderachse beweglich ist. Entwickelt wurden diese Boards Mitte der 90er-Jahre in Kalifornien von Greg Falk und Neil Carver. Mittlerweile gibt es auch andere Anbieter, wie zum Beispiel den Brand Yow. Ich bin heute aber mit einem «Resin» von Carver unterwegs. Die Carver-Boards kannst du übrigens vor Ort in der OutdoorBOX mieten.
Der alte Mann und das Brett
Unter uns gesagt: Ich habe nicht gedacht, dass ich in meinem Alter noch auf einem Skateboard lande. Der Anfang ist dann auch ein wenig hüftsteif. Aber eben: Ich soll ja das Surfergen in mir haben. Was Reto damit meint? Anscheinend ist mein Gleichgewichtssinn recht ordentlich und meine Beweglichkeit scheint noch ok zu sein. Das würde mir auch auf einem Surfboard zugute kommen. Immer unter Berücksichtigung, dass ich blutiger Anfänger und nicht mehr zwanzig bin.
Man(n) lernt nie aus
Bin ich regular? Oder doch goofy? Mama, Papa, ihr könnt euch entspannen: Euer Sohn ist regular. Ich habe also das linke Bein vorne, das rechte hinten. Goofy wäre dann umgekehrt. Ausserdem lerne ich heute, dass ich lieber Frontsidekurven fahre als Backsidekurven. Regular eben. Und ich lerne heute auch, dass der Surfergott Überheblichkeit sofort bestraft. Einmal kurz nicht aufgepasst, haut es mich schon vom Brett.
Beim Interview lerne ich dann auch Reto ein bisschen besser kennen:
Peace and Safety
Weltfrieden dank Skaten? Soweit wird es vermutlich nicht kommen. Aber Reto hat schon recht. Dieser Tag Mitte August in Laax hat mich wirklich glücklich gemacht und mir ein fettes Smile ins Gesicht gezaubert. Und zwar so fett, dass ich mir in der OutdoorBOX mein eigenes Surfskateboard kaufe. Auch Video Producer Manuel Wenk lässt sich die Chance nicht entgehen und kauft sich ein Board. Wenn das keine Argumente für das Surfskaten sind.
Und wie sieht's mit der Sicherheit aus? Immer schön konzentriert bleiben und den Ball flach halten, dann passiert in der Regel nichts. Ansonsten gibt es natürlich Sicherheitsequipment. Heute ist es jedoch in Laax in der prallen Sonne brutal heiss. Ausserdem reflektiert der schwarze Asphalt die Hitze zusätzlich. Deshalb verzichte ich auf Helm und Protektoren, da ich sonst nach zwei Minuten vermutlich kollabiert wäre.
Das gesamte Skateboard Sortiment bei Galaxus
Und das nächste Mal bei «Patrick macht Sport mit ...»
Manuel und ich ziehen weiter nach Davos und gehen der Frage nach, was ein Wintersportler eigentlich im Sommer macht. Ganz einfach: Er schwitzt im Kraftraum. So auch Andres Ambühl vom HC Davos. Gewichte stemmen mit einem Profi-Hockeyspieler – das kann ja heiter werden. Auf nach Davos! Kommst du auch? Hier geht's zu meinem Autorenprofil.


Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.