
Produkttest
Hell wie ein Leuchtturm: Mit Unit1 übersieht mich niemand mehr
von Martin Jungfer
Beim Pendeln mit dem Velo bin ich neuerdings mit Rucksack unterwegs. Das Modell «Torch» von Unit1 überzeugt durch clevere Features und eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Dinge zu verstauen.
IIch liebe ihn. Ich hasse ihn. So geht es mir mit dem «Torch» von Unit1. Wobei – es ist weniger Hass, sondern mehr Frust über mich selbst. Manchmal weiss ich nämlich einfach nicht mehr, wo im Rucksack das Ding ist, das ich gerade brauche. Die 14 Fächer, die der «Torch» bietet, verlangen Disziplin und Ordnung von mir.
Ich war nicht von Anfang an Feuer und Flamme für den Test-Rucksack, den ich von Unit1 bekommen habe. Zum einen war ich bisher nie der grosse Rucksack-Mensch. Meine Bürotasche platzierte ich bisher immer in einem geräumigen Velokorb. Im Sommer vermied ich so auch den Schwitzrücken.
Seit Herbst darf der Rucksack mit mir auf Tour gehen. Schon allein, weil er Teil eines cleveren Beleuchtungssets von Unit1 sein kann. Hier mein Testbericht dazu:
Am Rucksack gibt es eine Aussparung, in die einer der Unit1-Leuchtstäbe passt. Der macht mich bei Dämmerung und Dunkelheit besser sichtbar und kann sogar anzeigen, wenn ich stark bremse oder beim Abbiegen blinke.
Auch ohne das Leuchtelement ist der «Torch» – auf Deutsch: Fackel – ein gelungener Rucksack. Zuerst ein paar Fakten:
Die Angaben zu Grösse und Volumen liefern nur vage Hinweise zur Vielseitigkeit des Rucksacks. Ich erzähle dir deshalb, was meine anfänglich kühle Skepsis in lodernde Begeisterung hat umschwenken lassen.
Ohne den Rucksack öffnen zu müssen, habe ich Zugriff auf vier Reissverschlussfächer: Oben im Deckel kann ich mein Karten-Etui oder ein Portemonnaie platzieren. Unten an der Seite gibt es ein Fach mit Band und Karabiner für Schlüssel. Im Boden des «Torch» befindet sich ein umlaufendes Schmutzfach. Nasse Gamaschen und eine Regenhose passen locker hinein. Und in einem grossen Fach an der Seite ist mein iPhone gut aufgehoben, oder auch die beiden Leuchten in ihrem Ladecase.
Wenn ich das hintere Hauptfach öffne, finde ich Platz für meinen Technikkram, in meinem Fall MacBook, Tablet, Kabel und Ladestecker. Das Fach für den Laptop ist am gepolsterten Rücken platziert. So ist das Arbeitsgerät ist gut geschützt. Es passen übrigens Laptops bis 16 Zoll Grösse problemlos hinein. Auf dem Foto siehst du mein 15-Zoll-MacBook.
Das weitere Fach ist für Tablets gedacht. Ich nutze es manchmal, um mein externes Keyboard zu transportieren. Damit aus den beiden Fächern beim schnellen Öffnen des Rucksacks kein Gerät herausrutscht, sind sie doppelt gesichert: mit einem Magnetverschluss und einem Klickverschluss.
Ein echter Game Changer ist für mich die kleine Tasche für Technik, etwa in DIN-A5-Grösse. Da passen der USB-Charger, einige Kabel, eine externe SSD und eine kleine Powerbank hinein. Eben das Zeug, das du als Digital Nomad so brauchst. Sogar für einen Stift ist ein Plätzchen vorgesehen.
Die Techniktasche hat einen festen Platz im Rucksack. Ich hänge sie quasi im Rucksack an zwei Magnethaken. Weil diese Befestigung oben im Fach ist, muss ich nie nach der Tasche suchen, sondern habe sie immer sofort griffbereit. Apropos Griff. So einen hat sie auch, was den Transport erleichtert.
Das vordere Packfach ist getrennt vom Technikfach und zugänglich, wenn ich den Deckel öffne. Hier ist Platz für ein T-Shirt, eine (trockene) Regenjacke oder eine Lunchbox. Soweit so unspektakulär. Ein cleveres Detail gibt es allerdings auch hier. Der Reissverschluss für das vordere Fach ist so eingearbeitet, dass das Fach sich seitlich im 45-Grad-Winkel aufklappen lässt.
Diese Öffnung hat den Vorteil, dass das Vorderteil zum Beispiel nicht nach vorne in den Dreck fällt und der Inhalt aus dem Rucksack fällt. Ausserdem kannst du den Zwei-Wege-Reissverschluss so schliessen, dass du seitlich ans vordere Fach herankommst, ohne den Deckel öffnen zu müssen.
All die schönen Features würden nichts nützen, wäre der «Torch» billig produziert. Nun, er ist es nicht. Nähte, Reissverschlüsse, Polsterungen, Verschlüsse und Gurte – all das macht einen hochwertigen Eindruck. Grundmaterial des «Torch» ist 500d Cordura, ein grobes Polyamid-Gewebe, das extrem scheuerbeständig und reissfest ist.
Als «wasserdicht» darf Unit1 den «Torch» zwar nicht bezeichnen, das verwendete Cordura-Gewebe in Verbindung mit den wasserfesten Reissverschlüssen sorgt aber dafür, dass ich auch bei leichtem und mittlerem Regen nach knapp 40 Minuten Fahrt keine Feuchtigkeit im Inneren feststellen konnte.
Ist der «Torch» von Unit1 also der perfekte Rucksack? Nicht ganz. Ich hätte noch ein paar Dinge auf meiner Wunschliste. Zum Beispiel einen Brustgurt. Zwar sind die Schultergurte gut gepolstert und komfortabel, aber ein kleiner Brustgurt würde noch einmal etwas mehr Halt geben. Und weil der «Torch» so ein Stauraumwunder mit vielen praktischen Fächern ist, würde ich ihn gerne auch mit einem Koffer bei längeren Reisen kombinieren. Da wäre es wunderbar, könnte ich ihn auf den Teleskopgriff stecken.
Einen dritten kleinen Kritikpunkt kann ich mit einem Zubehörteil beheben. Mit dem «Riding Kit» (leider derzeit noch nicht bei uns im Shop) erweitere ich den Rucksack um eine Halterung für den Velohelm.
Pro
Contra
Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.