
digitec plays «Ace Combat 7»: «Ich halt schon mal den Finger auf den Schleudersitzknopf»

Ein Flugzeug-Game, das auf Action statt Simulation setzt? Ja gibt’s denn sowas noch? Und ob. Es nennt sich «Ace Combat 7» und ist frisch aus Japan eingetrudelt. Simon und ich quetschen uns ins enge Cockpit und starten die Turbinen. Um 11 Uhr zocken wir live.
Zu den ersten Spielen, die ich früher auf unserem 486er gespielt habe, gehörten «Red Baron» und «Aces over Europe». Grafisch und spielerisch waren die beiden Flugi-Games schon damals nicht mehr der heisseste Shit. Mein Bruder und ich sassen trotzdem stundenlang vor dem PC und versuchten, klitzekleine Pixelhäusschen zu treffen, ohne eine Bruchlandung hinzulegen. Mit schwitzigen Händen klammerten wir uns an unseren Logitech Wingman Extreme und flogen mit waghalsigen Manövern den Gegnern um die Ohren – und landeten anschliessend meist ungespitzt im Boden.
Das war vor über 25 Jahren. Heute ist das Flugzeuggenre bis auf ein paar Simulationen praktisch ausgestorben. In «Battlefield 5» ein paar Loopings wagen, bevor der Spass von dem einen Vollpfosten, der weiss, wie man die Dinger wirklich fliegt, abrupt beendet wird, ist heute das höchste der Gefühle. Bis jetzt: Mit «Ace Combat 7: Skies Unknown» bringt Bandai Namco respektive das Entwickler-Studio Project Aces eine brandneue Flugsim heraus.
Echte Flugzeuge, falsche Prinzessinnen

Wobei Simulation der falsche Ausdruck ist. In der «Ace Combat»-Serie steht seit jeher die Action im Vordergrund. Der siebte Teil schlägt in die gleiche Kerbe und ist in der heutigen Zeit angesiedelt. Die diversen Flugzeuge, die du in der Kampagne freischalten kannst, sind echten Flugmaschinen nachempfunden. Mirage, Gripen, F/A-18, alle bekannten Flieger sind am Start. Damit kannst du verschiedene Missionen absolvieren, bei denen es entweder darum geht, Flugzeuge und Drohnen vom Himmel zu holen oder Bodenziele auszuschalten. «Ace Combat 7» gibt sich Mühe, die vorhandenen Mittel auszuschöpfen und die Missionen einigermassen abwechslungsreich zu gestalten. So hast du mal mit Sandstürmen zu kämpfen, die das Radar beeinträchtigen oder mit Blitzen, die dein Flugzeug zum Abstürzen bringen können oder du lieferst dir hektische Dogfights in engen Canyons.

Die Story spielt in einer fiktiven Welt. Da gibt es das Königreich Erusea, das natürlich eine hübsche blonde Prinzessin besitzt, die das Volk bezirzt. Auf der anderen Seite steht die böse Osean-Föderation, die eine Armada von futuristischen Drohnen in den Krieg schickt. Du bist Teil einer Gruppe verurteilter Verbrecher, die eigentlich nur zur Ablenkung einen Flugplatz unterhalten, aber natürlich am Ende selber ins Cockpit steigen müssen. Alles ist super ernst und deine Wingmans hören während den Missionen keine Sekunde auf, irgendwelchen Stuss zu labern. Das Spiel besitzt ausserdem einen Multiplayermodus, den ich aber noch nicht ausprobieren konnte.
Wie lange Simon und ich die Nerven behalten, kannst du in unseren Let’s Play selber mitverfolgen.
«Ace Combat 7» ist verfügbar für Xbox One und PS4 und ab dem 1. Februar auch für PC. Wir haben die Xbox-One-Version ausprobiert, die uns Bandai Namco zur Verfügung gestellt hat.


Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.