
Ratgeber
Foto-Kurztipp: Der Einstellungs-Check
von David Lee
Mit dem Benutzermodus speicherst du deine aktuellen Einstellungen und rufst sie später mit nur einem Handgriff ab. Das ist besonders nützlich, wenn es schnell gehen muss.
Die meisten Kameras bieten neben den klassischen Kamera-Modi auch eine benutzerdefinierte Betriebsart. Sie nennt sich je nach Marke User Settings, Benutzermodus, Custom User Mode oder ähnlich. Auf dem Moduswählrad sind sie ebenfalls unterschiedlich beschriftet:
Benutzermodi praktisch, wenn du eine Kombination von mehreren Einstellungen in ganz bestimmten Situationen brauchst. Das kann zum Beispiel im Studio der Fall sein.
Ich brauche den Benutzermodus für Tier- und Actionaufnahmen. Denn grundsätzlich fotografiere ich gerne im A-Modus, mit Einzelbildaufnahme und Einzel-Autofokus. Bei Action muss ich das ändern zu:
Unter Umständen kommen weitere Anpassungen hinzu wie ISO-Automatik oder JPEG statt RAW, wenn die Serienbildgeschwindigkeit mit JPEG höher ist. Action beginnt manchmal sehr unerwartet. Wenn ich einen Vogel ablichten will, der auf dem Stuhl auf meinem Balkon Platz nimmt, muss alles schnell gehen. Wenn ich zuerst all diese Einstellungen vornehmen muss, habe ich keine Chance.
Im Kameramenü gibt es einen Eintrag, um die aktuellen Kameraeinstellungen zu speichern. Dort wählst du den Speicherplatz (z.B. U2), falls es mehrere gibt. Ab sofort werden diese Einstellungen aktiviert, wenn du das Rad auf U2 drehst.
Natürlich kannst du die benutzerdefinierten Einstellungen weiter anpassen, wie in jedem anderen Modus auch. Normalerweise werden diese Änderungen nicht automatisch gespeichert. Solange du nicht im Menü die Einstellungen überschreibst, werden also bei jeder erneuten Wahl des Modus wieder die alten Einstellungen aktiviert.
Einige Kameras von Canon bieten dir die Möglichkeit, die Einstellungen laufend zu speichern. Dazu aktivierst du im Kameramenü die Einstellung «Auto-Aktualisierung». Die Fotoaufnahmekonfigurationen oder englisch Custom Banks von Nikon (z.B. Nikon D500) aktualisieren sich ebenfalls selbst.
Der Benutzermodus speichert und reaktiviert grundsätzlich die meisten Einstellungen. Etwa den Modus selbst (P, A, S, M), Belichtungs- und Fokus-Einstellungen, Bildstile oder Bildqualität. Es gibt aber einige Einstellungen, die nicht übernommen werden. Typischerweise sind das diejenigen, die sowieso nur für einmal aktiviert werden, etwa Intervall- und Zeitrafferaufnahme oder Mehrfachbelichtung. Einstellungen, die nichts mit der Aufnahme zu tun haben, etwa Menüsprache oder Bildschirmhelligkeit, werden natürlich auch nicht angetastet.
Nicht übernommen werden auch alle Einstellungen, für die es ein fest beschriftetes Wählrad gibt. Bei der unten abgebildeten Nikon D750 wird zum Beispiel per Wählrad zwischen Einzelbild- und Serienbildmodus gewechselt. Daher kann der Benutzermodus das nicht abspeichern.
Tipp: Kontrolliere vorher in aller Ruhe, ob und welche Einstellungen wirklich gespeichert werden. So weisst du im Ernstfall, was du noch manuell einstellen musst.
Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.